Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt


von Andreas Rehnolt






Schauspielerin Tana Schanzara ist tot
 
Die Mimin starb am Abend ihres 83. Geburtstags am Freitag in Bochum
 
Bochum - Die Schauspielerin Tana Schanzara ist tot. Nach Angaben des Schauspielhauses Bochum, zu dessen festem Ensemble die gebürtige Kielerin seit 50 Jahren zählte, starb Schanzara in aller Stille am (vergangenen) Freitagabend in Bochum. Ihr Todestag war gleichzeitig ihr 83. Geburtstag, so Theatersprecher Jörn Denhard am Sonntagabend. Im Juni letzten Jahres war die Theater- und Fernsehschauspielerin noch mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet worden. Seit 1956 war Schanzara Mitglied des Ensembles an der angesehenen und traditionsreichen Bühne in Bochum.
 
Bis auf Saladin Schmitt hatte Schanzara alle Intendanten des Hauses kennen gelernt. Die Mimin hat im Lauf der Jahre mit vielen namhaften Regisseuren wie Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder, Claus Peymann, Jürgen Kruse, Matthias Hartmann und Elmar Goerden gearbeitet. Während der Intendanz von Goerden war sie unter anderem in der Intendanten-Inszenierung "Die Stunde da wir nichts voneinander wußten" zu sehen. Unvergessen sind ihre Revue "Tana in Moskau" (1996) und die Solo-Programme "Tana in New York (1990) und "Solo für Tana" (1985), für die sie die Songs schrieb.
 
Immer wieder stellte sie ihr schauspielerisches Können auch vor der Kamera für Kino und Fernsehen unter Beweis. Als "Ruhrpott-Duse" oder "Perle des Ruhrgebiets" gab Schanzara "den Menschen der Region in ungezählten Rollen ein Heimatgefühl, das liebevoll und ironisch mit den Klischees vom Ruhrpott spielt", hieß es zur Begründung der Verdienstkreuz-Verleihung im vergangenen Jahr. 1994 wurde der Schauspielerin bereits der Verdienstorden des Landes NRW verliehen. Der Verein "pro Ruhrgebiet" verlieh ihr 1999 zudem die Ehrenbezeichnung "Bürgerin des Ruhrgebiets".
 
Tana Schanzara spielte nach ihrer Schauspielausbildung in Köln an Bühnen in Bonn, Köln, Mannheim, Oldenburg und Gelsenkirchen. In Bochum schließlich konnte sie auch ihr komisches Talent zeigen. Seit den 80er Jahren spielte die Mimin aber auch immer mehr Rollen, in denen sie im ernsten Fach überzeugen konnte. Bis 2007 stand die Schauspielerin auf der Bühne des Schauspielhauses Bochum. Zuletzt war Sie in den Liederabenden "A kiss is just a kiss" und "Ist das normal, ist das erlaubt?" zu sehen und zu hören. "In stiller Trauer verneigt sich das Schauspielhaus Bochum mit allen seinen Mitarbeitern vor dieser großen Schauspielerin", hieß es am Sonntagabend aus dem Theater der Revierstadt.

Aachener Ausstellung zeigt "Gemäldekopien in neuem Licht"

Aachen
- "Mustergültig - Gemäldekopien in neuem Licht" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen bis zum 22. März nächsten Jahres präsentiert. Lange Zeit galten Kopien nach Gemälden und Skulpturen als Werke niederen Ranges, hieß es am Freitag in einer Ankündigung der Schau aus Anlaß des 100-jährigen Jubiläums der Kopiensammlung des Reiff-Museums der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule. Die Sammlung war mit über 200 Werken unter anderem nach Rembrandt, Rubens, Tizian, Raffael, van Eyck, Dürer und anderen berühmter Malern eine der größten Sammlungen ihrer Zeit und diente zunächst der Ausbildung von Architekten.
Neben den Gemäldekopien alter Meister sind auch Originale zeitgenössischer Künstler sowie  Graphiken, Gipse, Modelle und Plastiken zu sehen. Früher hatten die Kopien nach Angaben von Kuratorin Martina Dlugaiczyk ein Negativimage. Die Folge war, daß die Werke aus Sammlungen verschwanden, in Vergessenheit gerieten oder nie ausgestellt wurden. Bezeichnende Ausnahmen sind laut Dlugaiczyk der Raffael-Saal in der Neuen Orangerie in Potsdam, das Musée des monuments français in Paris oder die Gipsabgußsammlung des Busch-Reisinger-Museums in Cambridge.
Anhand von Werken des 17. bis 20. Jahrhunderts, spannenden Gegenüberstellungen von ‚Kopie & Original‘ und verschiedenen Nachahmungen einer Bildvorlage, lassen sich eindrücklich die malerischen Qualitäten der Originalkopien, die Modalitäten des Kopierens und die Geschichte des Sammelns veranschaulichen. Neben den Gemälden präsentiert das Suermondt-Ludwig-Museum in der Ausstellung auch ausgesuchte Skulpturen und Abgüsse.
Das Suermondt-Ludwig-Museum ist dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Filmreihe "Charity for Humanity" in Köln
 
Köln/Düsseldorf - Am 16. Januar nächsten Jahres startet das Kölner Filmhaus eine neue Reihe unter dem Motto "Charity for Humanity". Schirmherr der Reihe ist der ehemalige Außenminister der Bundesrepublik, Hans-Dietrich Genscher, teilte die Filmstiftung NRW am Sonntag in Düsseldorf mit. Den Auftakt macht am 16. Januar ein Afghanistan-Abend. Mit der Veranstaltung soll nach Angaben der Filmstiftung der Auf- und Ausbau eines Krankenhauses in Lashkar Gah, einem Dorf in Afghanistan, unterstützt werden. In der dortigen Region gibt es derzeit weder Medikamente noch medizinisches Gerät oder ärztliche Hilfe. Zu sehen sein wird unter anderem der afghanische Animationsfilm "Shelter", den Mohsen Hosaini im vergangenen Jahr drehte. Neben Live-Musik und einem afghanischen Büffet gibt es Informationen von Experten.


Kardinal Meisner 20 Jahre Erzbischof von Köln

Am 25. Dezember wird der Kölner Oberhirte 75 Jahre alt
 
Köln - Am vergangenen Samstag jährte sich zum 20. Mal die Ernennung von Joachim Kardinal Meisner zum Erzbischof von Köln. Am 20. Dezember 1988 hatte Papst Johannes Paul II. den damaligen Erzbischof von Berlin zum neuen Oberhirten von Köln ernannt. Weihbischof Manfred Melzer, dienstältester amtierender Weihbischof in Köln, gratulierte dem Erzbischof bei der Sitzung des Erzbischöflichen Rates am Freitag. Meisner war am 12. Februar 1989 als Erzbischof von Köln eingeführt worden. Damals hatte es einigen Ärger um den neuen ersten Mann im Erzbistum gegeben. Meisner wollte nicht nach Köln und die Kölner wollten ihn nicht als Kardinal. Und so geriet die Wahl des Nachfolgers von Kardinal Höffner zu einem Machtkampf zwischen Rom und der rheinischen Erzdiözese, die am Ende der Papst für sich entschied. Am ersten Weihnachtstag kann der Kölner Erzbischof seinen 75. Geburtstag feiern.