Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




NRW-Stiftung unterstützt Ausstellungen zur Varus-Schlacht
 
Düsseldorf/Detmold/Haltern - Die NRW-Stiftung unterstützt zwei Ausstellungen zur Varus-Schlacht. Das Lippische Landesmuseum in Detmold und das Römermuseum in Haltern erhielten einen Zuschuß in Höhe von insgesamt 257.000 Euro zur Vorbereitung der großen Ausstellung "Imperium - Konflikt - Mythos", teilte ein Sprecher der Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mit. Im nächsten Jahr wird das Ausstellungsprojekt an die Varusschlacht erinnern, die dann 2000 Jahre zurückliegt und als eines der zentralen Ereignisse der deutschen und europäischen Geschichtsschreibung gilt.
 
Außer in Detmold und Haltern wird das Projekt mit einer weiteren Ausstellung in Kalkriese bei Osnabrück begleitet – alle drei Orte sind als Originalschauplätze mit der Varusschlacht und ihren Folgen verbunden. Die Schirmherrschaft über die Ausstellungen, die von Mai bis September 2009 gezeigt werden sollen, haben unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Ländern NRW und Niedersachsen, Jürgen Rüttgers und Christian Wulff übernommen.
 
 
Arbeitszeitkontrollen sind reif fürs Industriemuseum
 
Am Sonntag startet die Ausstellung "Zeit ist Geld" in Dortmund
 
Dortmund - Unter dem Titel "Zeit ist Geld" startet am kommenden Sonntag im Industriemuseum auf der Zeche Zollern in Dormund eine Ausstellung über die industrielle Arbeitszeit und Zeiterfassung. Die Schau handelt von Pünklichkeit und Schnelligkeit der Arbeitnehmer und deren Messung und Kontrolle durch die Arbeitgeber, erklärte eine Museumssprecherin am Donnerstag. Der museale Gang durch die Welt der Arbeitszeitkontrollen beginnt mit den Wächtern in der Nacht, zeigt die Bedeutung der Fassaden- und Turmuhren und führt in die komplizierte Technik und Funktion der Kontrollapparate ein. Insgesamt sind etwa 80 Exponate aus zwei Jahrhunderten zu sehen.
 
Während über Jahrhunderte hinweg die Rhythmen der Natur den Arbeitstag der Menschen bestimmten, wurde das mit der Industrialisierung anders. "Die Arbeitsteilung in der Fabrik erforderte einheitliche Arbeitszeiten und unterwarf die Menschen dem Rhythmus der teuren Maschinen. Nachdrücklich forderten Fabrikanten pünktlichen Arbeitsbeginn, striktes Einhalten von Pausen und regelmäßige Schichten", so Museumsleiterin Ulrike Gilhaus. Der Wert der Arbeit bemaß sich von da an nach der geleisteten Arbeitszeit. "Zeit wurde Geld. Die Idee der Kontrolluhr war geboren", so Gilhaus vor dem Start der bis zum 1. März nächsten Jahres laufenden Schau. 
 
Doch noch bevor die "Stechuhr" als Kontrollinstrument in den Fabriken und Kontoren Einzug hielt, konstruierten Uhrenfabrikanten aus dem Schwarzwald bereits 1805 eine Kontrolluhr für Nachtwächter. Im Interesse der öffentlichen Sicherheit sollten die Nachtwächter nun nicht mehr nur durch regelmäßiges lautes Singen zeigen, daß sie selbst wach und wachsam waren, sondern zu festgelegten Zeiten diese Kontrolluhren bedienen, um nachzuweisen, daß sie ihre Rundgänge ordnungsgemäß absolvierten. Im Laufe der Jahrzehnte wurden Stechuhr und Fabrikuhr zu Symbolen einer anonymisierten Herrschaft des Unternehmens, die die bisherige Freiheit des Kommens und Gehens beendete. Heute bezeugen Pendlerströme, Ferientermine, Freizeitindustrie und "after work-parties" nach Angaben des Museums, daß wir nicht mehr Herr unserer eigenen Zeit sind, "sondern im Strom gesellschaftlicher Gezeiten schwimmen."
 
Das Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Das Museum ist Weihnachten (24.-26.12.08), Silvester und Neujahr geschlossen.