Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt





Deutsches Keramikmuseum in Düsseldorf feiert 100. Geburtstag
 
Düsseldorf - Am 6. Mai 2009 jährt sich die Gründung des Düsseldorfer Hetjens-Museum - Deutsches Keramikmuseum zum 100. Mal. Nach Angaben des Museums soll aus diesem Anlaß die Sammlung des Hauses, die Keramik aus 8.000 Jahren verschiedener Kulturen umfaßt, auf eine besondere Weise präsentiert werden. Foto- und Videokünstler wurden eingeladen, einzelne Exponate auszuwählen und diese auf individuelle Weise zu inszenieren. In der Jubiläums-Ausstellung vom 29. März bis 14. Juni kommenden Jahres sind dann die ausgewählten Keramikobjekte gemeinsam mit den entstandenen Fotos und Videos zu sehen.
 
Auf diese Weise könnten die Obekte als isolierte Vitrinenstücke und zugleich als Teile vielschichtiger Arrangements sowie in der Interaktion mit Menschen wahrgenommen werden, hieß es in der Ankündigung. Eingeladen wurden nach Angaben des Museums Künstler aus ganz Deutschland - mit einem besonderen Fokus auf die international stark beachtete rheinische Fotografieszene.
 
Das Hetjens-Museum ist dienstags sowie donnerstag bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Europäischer Preis für Kriminalliteratur für Henning Mankell
 
Unna - Der schwedische Schriftsteller Henning Mankell erhält den Europäischen Preis für Kriminalliteratur. Nach Angaben der Kulturbetriebe Unna vom Montag wird Mankell die Auszeichnung "Ripper Award" am 2. März kommenden Jahres persönlich entgegen nehmen. An dem Tag werde es zudem eine Lesung und ein Gespräch mit dem berühmten Schriftsteller in Unna geben, hieß es in der Ankündigung. Der Preis ist mit einem Geldbetrag in Höhe von 11.111 Euro verbunden. Passend zum Anlass der Preisvergabe wird die Veranstaltung musikalisch vom Landespolizeiorchester NRW umrahmt. Eine Jury aus Krimiautoren und die Besucher des Krimi-Festivals Mord am Hellweg hatten sich mehrheitlich für Mankell als Preisträger ausgesprochen. Der Preis wird erstmalig vergeben und soll künftig alle zwei Jahre im Rahmen des Festivals verliehen werden.
 
 
Lüpertz-Schau ab 24. April 2009 in Galerie der Kunstakademie
 
Düsseldorf - Im Zusammenhang mit seinem bevorstehenden Ausscheiden aus dem Amt des Rektors der renommierten Kunstakademie in Düsseldorf zeigt die Akademie-Galerie ab dem 24. April nächsten Jahres eine Ausstellung mit Werken des "Malerfürsten". Nach Angaben der Kunstakademie vom Montag will die bis zum 21. Juni laufende Schau solche Werke präsentieren, in denen sich "die Prinzipien verfolgen lassen, die das Werk von Lüpertz bestimmt haben, und die eine Verbindung zu den Aufgaben einer Akademie aufweisen." Die Ausstellung werde sich "von den üblichen Retrospektiven markant unterscheiden", hieß es in der Ankündigung weiter. Seit den sechziger Jahren gehört der 1941 geborene Lüpertz zu den führenden Künstlern seiner Generation. Das Amt des Rektors der angesehenen Akademie hat er seit 1988 inne.
 
Die Ausstellung in der Akademie-Galerie ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
 
Mißtöne in Kölner Oper wegen angeblicher Massenentlassungen
 
Köln/Essen - Bei der Kölner Oper bestimmen derzeit Mißtöne das Programm zwischen den Inszenierungen. Die Landesverband der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöringer (GDBA) sprach am Montag in Essen sogar von "unverantwortlicher Massenentlassung". Der designierte neue Opernintendant in der Domstadt, Uwe Eric Laufenberg, hätte in Köln "eine Vielzahl von vertraglichen Nichtverlängerungen ausgesprochen, die fast das gesamte künstlerische Personal betreffen", so der GDBA-Landesverbands-Vorsitzende Adil Laraki.
 
Ein neuer Intendant solle durchaus die Möglichkeit bekommen, seine künstlerischen Ziele umzusetzen, so Laraki weiter. "Dazu aber ist kein kompletter Wechsel des Ensembles notwendig." Es sei vielmehr ein herausragendes Charakteristikum künstlerischer Berufsausübung, sich rasch auf wechselnde Stilformen einstellen zu können. Bei der Kölner Oper handele es sich zudem "um  keinen heruntergewirtschafteten Betrieb, der allein eine Entlassungswelle dieses Ausmaßes rechtfertigen würde."
 
Gerade jetzt, wo das Opernhaus der Domstadt kurz vor der Sanierung stehe, sollen "gewachsene Strukturen zerschlagen und die Bedürfnisse des Publikums ignoriert werden", klagte Laraki. Das aber könne nicht im Sinne der Kölner Oper sein. Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen auf das laufende Repertoire, bis hin zum Kostümfundus, gingen zu Lasten der Ressourcen des gesamten Hauses, und das in einer Zeit äußerst angespannter Haushaltslagen des Theaters und der Stadt, mahnte der GDBA-Landesverbands-Vorsitzende weiter. Er forderte deshalb, "dem unbegrenzten Entlassungsvorhaben des designierten Intendanten die sachlich gebotenen Grenzen verantwortlichen Handelns seitens des Rechtsträgers" entgegen zu setzen.
 
 
Kathedralen-Nachtwächter in Lausanne immer noch aktiv
 
Lausanne - Im schweizerischen Lausanne ruft der Nachtwächter der Kathedrale jede Nacht die Stunden aus. Nach Angaben des örtlichen Tourismus-Verbandes macht er das seit nunmehr 600 Jahren. Viermal jede Nacht steige Renato Haeusler - einer der letzten historischen Nachtwächter Europas - zwischen 22 Uhr und zwei Uhr nachts auf den Nordturm der Kathedrale, den sogenannten "Beffroi" und gehe seine Runde, so ein Sprecher des Ortes. Vor 600 Jahren gab es überall in Europa noch Nachtwächter, deren Aufgabe es war, die Bevölkerung vor nächtlichem Feuer zu warnen. Obwohl in Lausanne seit etwa 1880 wie in vielen anderen Städten der Schweiz und Europas Sicherheit herrscht, wurde der Nachtwächter dort beibehalten. Der Grund liegt darin, daß jemand die alte Turmuhr der Kathedrale nun mal aufziehen muß, damit die Glocke weiterläutet. Heute sind in ganz Europa nur noch sieben historische Nachtwächter übriggeblieben.