Erster gedruckter Adventskalender entstand vor 100 Jahren Düsseldorf - Der erste gedruckte Adventskalender entstand vor genau 100 Jahren in München und zwar ohne Türchen für die Tage vom 1. bis 24. Dezember. Es war der Druckereibesitzer Gerhard Lang, der 1908 erstmal einen Adventskalender herausbrachte. Die auf das Weihnachtsfest wartenden Kinder konnten damals jeden Tag ein buntes Motiv ausschneiden und mit der gummierten Unterseite auf einen Karton kleben. Der Pastorensohn aus Württemberg hatte sich ganz einfach an den damals beliebten Ausschneidebögen und Klebebildchen orientiert und war erstaunt über seinen Erfolg mit den Adventskalendern.   Diese hatten damals die erstaunlich einfache Botschaft: Wohlverhalten der Kinder wird belohnt, und es braucht etwas Geduld, ehe ein Wunsch in Erfüllung geht. Heute, in Zeiten der anhaltenden wirtschaftlichen Rezession wird das in vielen Haushalten in Deutschland nicht anders sein. Schon 1904 hatte ein Landsmann von Lang bereits eine Märchenwelt mit insgesamt 24 kleinen Bildern gezeichnet, die er unter dem Titel "Im Lande des Christkinds" zur Werbung verschenkt hatte. Und noch zwei Jahre früher hatte ein in Hannover ansässiger Verlag eine "Warteuhr für kleine Kinder" auf den Markt gebracht, die die Zeit bis zum Heiligabend verkürzen sollte.   Den Schokoladen-Weihnachtskalender gibt es übrigens erst seit 1926, als der Verleger Lang mit der Firma Stollwerck den Prototyp des süß befüllten Kalendariums kreierte. Seitdem ist der Kalender mit Süßigkeiten unendlich oft kopiert und mit entsprechenden Leckereien gefüllt worden. Es gibt ihn aus Holz, Pappe oder Transparentpapier, in Form von Häusern, Tannenbäumen, Filz-Siefelchen oder Postern. Gänzlich selbst gebastelte Vorläufer der späteren Adventskalender hatte es bereits im 19. Jahrhundert geben, wie Brauchtumsforscher wissen. Hauptsächlich waren es wohl protestantische Familien gewesen, die sie mit Bibellesungen und Gebeten unter die Leute brachten.   Bis heute gibt es allerdings auch noch viele selbstgebastelte Adventskalender in den unterschiedlichsten Formen. Und auch im Internet hat der Kalender, der die Tage bis zum Heiligabend auf angenehme Weise verkürzen soll, längst Einzug gehalten. Unter der Adresse: www.kirche-entdecken.de gibt es die unterschiedlichsten Varianten des Adventskalenders.