Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt






Husmeiner-Schirlitz neue Leiterin des Clemens-Sels-Museums
 
Neuss - Die Kunsthistorikerin Uta Husmeier-Schirlitz ist neue Leiterin des Neusser Clemens-Sels-Museums. Nach Angaben des Kulturamtes vom Dienstag hat die 36-jährige am Montag die Nachfolge von Gisela Götte angetreten, die das Amt fast 25 Jahr innehatte. Husmeier-Schirlitz arbeitet bereits seit 2006 als Kuratorin am Museum. Zuletzt hat sie die Konzeption und Organisation der aktuellen Ausstellung "Pablo Picasso - Kreativität und Schaffensdrang" geleitet, die noch bis zum 8. Februar kommenden Jahres zu sehen ist. 2001 hatte sie über "Picassos Selbstbildnisse im Spannungsfeld von Individualität und Transformation" promoviert. 2005 wurde Husmeier-Schirlitz ein Lehrauftrag im Fachbereich Kunstgeschichte für das internationale Ausstellungsmanagement an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität übertragen.
 
 
Ausstellung "Frisch gezapft!" im Museum Duisburg
 
Duisburg - Zu einer Adventsführung am kommenden Sonntag um 15.00 hat das Kultur- und Stadthistorische Museum Duisburg jetzt eingeladen. Die Ausstellung "Frisch gezapft" befaßt sich mit der Duisburger Bier- und Brauereigeschichte, hieß es am Dienstag. Die Historikerin Stefanie Paufler, die mit viel Engagement in Archiven, bei Sammlern und Brauereifamilien in der Revierstadt recherchiert hat, führt durch die Präsentation, in deren Mittelpunkt die Geschichte der König-Brauerei steht. Duisburg hatte vor 100 Jahren weit über 50 Brauereien und eine unübersehbare Anzahl von Gaststätten. Die zahlreichen Objekte, Fotos und Dokumente sind eindrucksvolle Zeugen des sozialhistorischen und wirtschaftlichen Wandels der Stadt. Als besonderer Höhepunkt wird ein Werbefilm aus dem Duisburg der 50er Jahre zu sehen sein. Der Eintritt beträgt drei Euro.
 
 
Kirche in Moers zeigt Kunstwerke zur Heiligen Barbara
 
Moers - Die katholische Kirche St. Barbara im Moerser Stadtteil Meerbeck zeigt seit Donnerstag eine Ausstellung mit Werken von drei Künstlerinnen, die sich in ihren Bildern mit der Heiligen Barbara und deren Legende auseinandersetzen. Die Ausstellung ist vor und nach den Gottesdiensten bis zum 4. Adventssonntag zu besichtigen, hieß es zum Auftakt. Die drei Künstlerinnen mit dem Vornamen der Heiligen haben sich vor allem durch die Symboltraditionen um die Figur der Barbara inspierieren lassen.
 
Die Heilige Barbara hat im Bergbau eine lange Tradition und ist unter diesem Aspekt im Ruhrgebiet bekannt. Die katholische Kirchengemeinde St. Barbara ist mit dem Bau der örtlichen Bergbausiedlung vor genau hundert Jahren entstanden. Das griechische Wort "barbara" heißt die "Fremde". Im Jahr 1910 bestand die Gemeinde aus 44 Prozent Deutschen und 56 Prozent Ausländern. Diese große Integrationsarbeit war möglich durch die gemeinsame Arbeit im Bergbau und den gemeinsamen Glauben über Sprache und Kultur hinweg, hieß es zum Auftakt der Ausstellung weiter.
 
 
Tilman Rammstedt erhält Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis
 
Münster/Oelde/Berlin - Der in Bielefeld geborene Schriftsteller Tilman Rammstedt wird am kommenden Dienstag in Oelde mit dem diesjährigen Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ausgezeichnet. Nach Angaben des Verbandes in Münster erhält der in Berlin lebende Autor den mit 12.800 Euro dotierten Preis im Museum für Westfälische Literatur. Im Rahmen der Preisverleihung wird Rammstedt aus seinen Werken lesen und gemeinsam mit seiner Band "Fön" ein literarisches Konzert geben.
 
Rammstedt wurde 1975 in Bielefeld geboren und studierte Philosophie und Literaturwissenschaft in Edinburgh, Tübingen und Berlin. Seine Themen sind tragisch-humorige Alltagsgeschichten, seine Figuren sind Menschen, die sich verzetteln, hieß es im Vorfeld der Preisvergabe. Zuletzt hatte Rammstedt im Sommer dieses Jahres den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen.
 
 
Kölner Stadtmuseum zeigt "Kunst der Roma - Roma in der Kunst"
 
Ausstellung widmet sich ab heute den "vergessenen Europäern"
 
Köln - "Die vergessenen Europäer. Kunst der Roma - Roma in der Kunst" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Stadtmuseum Köln von heute an bis zum 1. März kommenden Jahres zeigt. Dabei handelt es sich nach Angaben des Museums um ein Kooperationsprojekt mit dem Verein ROM. Im Bereich "Kunst der Roma" werden erstmals Roma-Künstler mit ihren Werken im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen sein. Die Biennale in Venedig des Jahres 2007 zeigte zum ersten Mal die Werke von zwölf europäischen Roma-Künstlern. "So wurde einem internationalen Publikum bewußt, welche kreative Potenzen die größte Minderheit in der Europäischen Union besitzt - über traditionelle Zigeunerkünste wie Musik und Tanz hinaus", so ein Sprecher des Museums bei der Vorstellung der Schau. 
 
Trotz zahlreicher Diskriminierungen konnten sich nach Angaben der Ausstellungsmacher viele Roma aus der gesellschaftlichen Isolierung befreien. Die Roma-Künstler und -Künstlerinnen Katarzyna Pollock, Daniel Baker, Gabi Jimenez, Jovan Nikolic, Nihad Nino Pušija und Ruzdija Sejdovic, die auch für die Biennale ausgesucht worden waren, stellen nun im Kölner Stadtmuseum ihre Werke aus. So gelinge vielleicht ein neuer Blick auf ein weithin unbekanntes und in seinem Anspruch auf Menschenwürde und Bildung vergessenes europäisches Volk, betonten die Kuratoren.
 
Unter dem Titel "Kitsch, Konvention und Kunst" wird in einer ergänzenden Sonderpräsentation das Bild der Zigeuner in der Malerei seit dem 15. Jahrhundert thematisiert. Unsere Köpfe seien voll von Klischees und Vorurteilen über die "Zigeuner", hieß es am Donnerstag weiter. Massive Spuren habe in diesem Bereich besonders die populäre Ikonographie hinterlassen, gemeinhin als "Zigeuner-Kitsch" bekannt - verstärkt oft von diskriminierenden Berichten und Illustrationen der Massenmedien. Aber auch in der europäischen Malerei wird ein Bild vom "fahrenden Volk" tradiert, das diese Menschen als Projektionsfläche von Ängsten, Sehnsüchten, Exotismen und anderen skurrilen Phantasien nutzt oder benutzt. Nur wenige Künstler wie der Düsseldorfer Otto Pankok hätten sich in ihrem Werk dem realen Menschsein der Sinti und Roma auf dem Hintergrund ihres Verfolgungsschicksals gewidmet, so die Aussteller.
 
Öffnungszeiten: Di: 10-20 Uhr, Mi-So: 10-17 Uhr

 

Redaktion: Frank Becker