Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




Max Ernst Museum in Brühl präsentiert Tomi Ungerer
 
Brühl - "Ohne Wind wüßten die Wolken nicht wohin" lautet der Titel einer Ausstellung im Max Ernst Museum in Brühl, die seit Dienstag 150 Werke des Illustrators, Karikaturisten und Plakatkünstlers Tomi Ungerer präsentiert. Zu sehen sind bis zum 8. März kommenden Jahres Zeichnungen, Collagen, Plakate und Plastiken des 77 Jahre alten Ungerer, die seit den 60er Jahren entstanden sind. Die Schau basiert nach Angaben des Museums auf dem Bestand des Musée Tomi Ungerer im französischen Strasbourg, das im Herbst letzten Jahres eröffnet wurde und das durch Schenkungen des Künstlers an seine Geburtsstadt über 8.000 Werke besitzt.
 
Die in Brühl gezeigte Retrospektive schließt auch bislang unveröffentlichte Arbeiten ein und ist durch aktuelle Werke aus der Sammlung des Künstlers ergänzt. Sie gibt nach Angaben der Kuratoren Einblick in die wichtigsten "Genres" des Schaffens von Tomi Ungerer, so zum Beispiel Satire, Werbung und Erotik. Mit der Ausstellung stellt das Museum einen Künstler vor, der sich nicht nur von der surrealistischen Bildprogrammatik inspirieren ließ. Ungerers Werk erweise sich vielmehr in seiner "humorvollen Erzählfreude und provozierender Schärfe" als stets wandlungsfähig und unberechenbar, hieß es zum Auftakt der Ausstellung.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat: 11-21 Uhr
 
 
Aachen ehrt Aernout Mik mit dem Kunspreis 2008
 
Ausstellung mit Werken des niederländischen Künstlers im Ludwig Forum
 
Aachen - Der niederländische Video-Künstler Aernout Mik wird am 12. Dezember mit dem diesjährigen Kunstpreis Aachen ausgezeichnet. Eine internationale Jury habe sich einstimmig für den 1962 in Groningen geborenen Mik entschieden, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Aachener Ludwig Forum für internationale Kunst verbunden. Die über die Jahre immer komplexer werdenden Filme des Künstlers kreisen nach Angaben der Jury um das Verhältnis von Individuum und Masse, "grundiert von einem Moment der Krise und des Kollapses unserer gesellschaftlichen Ordnung."
 
In teilweise aufwendig konstruierten Sets und in der Regel mit Laiendarstellern inszeniere Mik in seinen Videos einen Reigen latent unheilvoller Szenen mit tragikomischen Untertönen. Dabei gebe es keine erkennbare Ursache für das hereinbrechende Chaos oder die immer wieder aufblitzenden Gewalttätigkeiten. Menschen erscheinen als kommunikationsunfähige Wesen, die fast schlafwandelnd in Tätigkeiten verstrickt sind, welche eine Sinn- und Ziellosigkeit ausstrahlen. Der Kunstpreis Aachen wird alle zwei Jahre an Künstler vergeben, die der internationalen Kunstszene wesentliche Impulse gegeben haben.
 
 
Ausstellung zeigt Wirkung jüdischer Kultur auf Kunst der Moderne
 
Osnabrück - "Die verborgene Spur – Jüdische Wege durch die Moderne" lautet der Titel einer Ausstellung, die vom kommenden Sonntag an bis zum 19. April nächsten Jahres im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück zu sehen ist. Die Schau widme sich der Wirkung jüdischer Kultur und jüdischen Lebens innerhalb der letzten beiden Jahrhunderte, hieß es in einer Ankündigung der Ausstellung, die erstmals den Einfluß der jüdischen Erfahrung der Zerstreuung – der Diaspora – auf die Kunst der Moderne in den Mittelpunkt stellt. Präsentiert werden Leihgaben aus bedeutenden Museen Europas und der USA. Ausgewählte Bilder Felix Nussbaums werden mit etwa 100 Exponaten nationaler und internationaler Künstler konfrontiert und machen neue Zusammenhänge deutlich. Zu sehen sind unter anderem Werke von Marc Chagall, Mark Rothko, Max Liebermann und Rebecca Horn. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
 
Öffnungszeiten: Di - Fr 11 - 18 Uhr, Sa/So 10 - 18 Uhr
 
 
Frauenmuseum Bonn zeigt textile Kunst aus Litauen
 
Bonn - "Textile Kunst aus Litauen" heißt eine Ausstellung, die am kommenden Sonntag im Frauenmuseum Bonn eröffnet wird. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der neunziger Jahre hätten junge und innovative litauische Künstlerinnen und Künstler ihren Ruf weit über den baltischen Raum hinaus verbreitet, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 25. Februar kommenden Jahres laufenden Schau. In die Tapisserien Litauens würden neben traditionellen Materialien wie Wolle und Leinen inzwischen auch Synthetikgarne, organische Materialien oder Menschenhaare eingewoben. In Installationen, dreidimensionalen Werken und Textilplastiken verarbeiten die Künstlerinnen Polyäthylen, Nylon, Silikon, Metall, Draht, Stacheln und sogar Lebensmittel, so eine der Kuratorinnen im Vorfeld der Ausstellung.
 
Öffnungszeiten: Di-Sa: 14-18 Uhr, So: 11-18 Uhr
Internet: www.frauenmuseum.de  

Redaktion: Frank Becker