Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




Aachener Ausstellung zeigt "Gemäldekopien in neuem Licht"
 
Aachen - "Mustergültig - Gemäldekopien in neuem Licht" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum vom 19. November an bis zum 22. März nächsten Jahres zeigt. Die Exponate stammen aus der Sammlung des 1902 verstorbenen Franz Reiff, teilte ein Sprecher des Museums mit. Diese Sammlung umfaßte ursprünglich Originalkopien Alter Meister, aber auch Originale zeitgenössischer Künstler, Graphiken, Gipse, Modelle und Plastik, so die Ausstellungsmacher weiter. Originalkopien nach gefeierten Künstlern wie Raffael, Rembrandt, Tizian oder Dürer geben Auskunft über die Bedeutung von Kopien im Bereich der akademischen Ausbildung sowie in privaten und öffentlichen Sammlungen.
 
Anhand von Werken aus dem 17. bis 20. Jahrhundert, spannenden Gegenüberstellungen von "Kopie und Original", verschiedenen Nachahmungen einer Bildvorlage und Werkreihen, die eigenständige
Wiederholungen der Künstler umfassen, sollen in der Schau die malerischen Qualitäten der Originalkopien, die Modalitäten des Kopierens sowie auch die Geschichte des Sammelns veranschaulicht werden. Neben den Gemälden präsentiert die Ausstellung auch ausgesuchte Skulpturen und Abgüsse.
 
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18 Uhr, Mi: 12-20Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr
 
 
Kunsthalle Bielefeld präsentiert Werke von Sonia Delaunay
 
Bielefeld - Unter dem Titel "Sonia Delaunays Welt der Kunst" zeigt die Kunsthalle Bielefeld vom 30. November bis zum 22. Februar kommenden Jahres Werke der russisch-französischen Allround-Künstlerin. Nach Angaben einer Museumssprecherin hat die 1979 verstorbene Delaunay mit ihren Werken in Bereichen wie Malerei, Stoffdesign, Typografie, Zeichnung oder Mode die klassische Moderne geprägt, wie niemand sonst. Die Schau sei die erste große retrospektiv angelegte Ausstellung in Deutschland seit 50 Jahren, hieß es in der Vorankündgung weiter. Insgesamt sollen etwa 350 Exponate in der Ausstellung präsentiert werden. Delaunays Auseinandersetzung mit der Dynamik und dem Bewegungsduktus von Farben und Farbformen wird im Mittelpunkt der Präsentation stehen. Weitere Themen sind die monumentalen Farbrhythmen des Spätwerks, in denen sie sich von jedem Gegenstandsbezug gelöst hat.
 
Öffnungszeiten: Di/Do/Fr/So: 11-18 Uhr, Mi: 11-21 Uhr, Sa: 10-18 Uhr
 
 
 
Henrichshütte zeigt Nachbauten von da Vincis Ideen
 
Ausstellung im Industriemuseum Hattingen startet am kommenden Sonntag
 
Hattingen - Die neue Ausstellung im westfälischen Industriemuseum Hattingen läßt vom kommenden Sonntag an bis zum 15. Februar nächsten Jahres die Ideen von Leonardo da Vinci lebendig werden. Nach Angaben von Museumssprecherin Christiane Spänhoff sind sowohl Nachbauten der archimedischen Schraube, des Baumstammbohrers sowie der fluguntüchtigen Luftschraube zu sehen. Unter dem Titel "Leonardo da Vinci – Erfinder und Ingenieur" gibt es insgesamt rund 50 funktionstüchtige Modelle, die die Ideen des Genies da Vinci begreifbar machen. Studenten der Fachhochschule Bielefeld haben die Modelle eigens für die Schau gebaut, wobei Zeichnungen von da Vinci die Grundlage bildeten.
 
Da Vinci gilt als "homo universalis", hieß es in der Vorankündigung. Er war Maler und Bildhauer, Schriftsteller und Philosoph, Geologe und Botaniker, Mathematiker und Astronom, Anatom - und natürlich auch Architekt und Ingenieur. Hier folgte er der Maxime "Es gibt immer eine andere Möglichkeit". In den Bereichen Maschinenbau, Fahrzeugbau aber auch Rüstung hat da Vinci hunderte Lösungen skizziert, entwickelt und teils auch umgesetzt. Der Studiengang Produktentwicklung an der Fachhochschule Bielefeld hat Leonardos Ideen aufgegriffen und aus Holz und Metall Modelle gebaut, die fast alle von den Gästen 'begriffen' und in Gang gesetzt werden können.
 
Ergänzt wird die Ausstellung in Hattingen durch Modelle des Ennepetalers Friedrich-Wilhelm Schlottmann. Auf Knopfdruck hämmern Schmiede, schleppen Gießer Tiegel, klappert das Rad am rauschenden Bach. Liebevoll und gekonnt hat der Fachmann für die regionale Eisen-Geschichte Schmieden, Hochöfen und Gießereien nachgebaut. Von Wellen, Rädern und Ketten angetrieben, gehen die Arbeiter ihrem Tagwerk nach. Besucher können selbst der Frage nachspüren, ob sich zwischen den Entwicklungen da Vincis und den Anwendungen in der heimischen Metallverarbeitung Verbindungen entdecken lassen.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 10-18 Uhr, Fr: 10-21.30 Uhr
 
 
Plakatmuseum Niederrhein präsentiert Werke von Klaus Staeck
 
Emmerich - Unter dem Titel "Nichts ist erledigt" präsentiert das Plakatmuseum Niederrhein (PAN) ab dem 29. November eine Ausstellung mit Werken des satirischen Grafikdesigners Klaus Staeck. Die bis zum 1. Februar kommenden Jahres laufende Schau präsentiert neben Plakaten auch zahlreiche Skulpturen des 70-jährigen amtierenden Präsidenten der Berliner Akademie der Künste, teilte ein Museumssprecher mit. "Wenn es jemals eines Beweises bedurfte, dann hat ihn sicherlich Klaus Staeck erbracht: Geistreiche Zeitkritik darf plakativ sein. Oder figürlich. Oder eben beides", hieß es in der Vorankündigung weiter.
 
Die 56 Staeck-Plakate, die zu sehen sein werden, sind alle im Besitz der Sammlung Ernst Müller, die im PAN beheimatet ist. Auch jenes mit der Franz-Josef-Strauß-Montage, die den Bajuwaren grinsend mit einer Bildzeitung in der Hand zeigt. Die Schlagzeile: "Juso beißt wehrloses Kind." Wie ein aktueller Kommentar zur Finanzkrise liest sich hingegen Staecks bildhafte Polemik aus dem Jahr 1997. "Wir machen mit eurem Geld was wir wollen", steht da über einem Aktenkoffer, an dem eine Axt befestigt ist. Die 13 Objekte und Skulpturen des Satirikers, die bei der Schau gezeigt werden, waren in Emmerich bislang noch nicht zu sehen.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr
 
 
Haus der Geschichte präsentiert "Flagge zeigen"
 
Ausstellung beschäftigt sich mit den Deutschen und ihren Nationalsymbolen
 
Bonn - "Flagge zeigen? - Die Deutschen und ihre Nationalsymbole" lautet der Titel einer Ausstellung, die Bundespräsident Horst Köhler am 4. Dezember im Bonner Haus der Geschichte eröffnen wird. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres "60 Jahre Bundesrepublik Deutschland" wolle man nach der Herkunft von Fahne, Hymne und Wappen fragen und deren Verwendung in verschiedenen historischen Epochen der deutschen Geschichte beleuchten, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 13. April nächsten Jahres laufenden Schau. Rund 600 Exponate sollen zu sehen sein, darunter auch das fünf mal drei Meter große Gemälde "Germania" von Philipp Veit aus dem Jahre 1848 und eine Fahne des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.
 
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Schwarz-Rot-Gold 1945 das einzige von Krieg und Terror unbelastete gesamtdeutsche Symbol für die Deutschen in allen Besatzungszonen. 1949 beschworen dann beide deutschen Teilstaaten mit diesen Farben ihre jeweilige nationale Einheit. Auch die friedliche Revolution und die nachfolgende deutsche Einheit 1989/1990 standen unter dem Zeichen von Schwarz-Rot-Gold. Die Ausstellung widmet sich auch den verschiedenen nationalen Gedenk- und Feiertagen sowie dem Umgang mit Denkmälern und Gedenkstätten. Anders als noch in den 1960er Jahren gebe es derzeit - besonders bei jungen Deutschen - einen unverkrampfteren Umgang mit den Nationalsymbolen, so die Ausstellungsmacher weiter.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 9-19 Uhr (freier Eintritt)
Internet: www.hdg.de