... einen bessern findst du nit.

Zum Tod Heinz Röllekes

von Frank Becker

Foto © Frank Becker

... einen bessern findst du nit.
 
Heinz Rölleke * 6. November 1936 in Düsseldorf – † 2. Juni 2023 in Neuss
 
In der Nacht zum 2. Juni 2023 ist Prof. Dr. Heinz Rölleke, herausragender Germanist und Literaturwissenschaftler, Volkskundler und Brüder Grimm-Forscher, der Nestor der deutschen Märchen-Wissenschaft gestorben. Er erlag nach langem, geduldig ertragenen  Leiden zu Hause seiner schweren Krankheit. Die Lücke, die sein Tod reißt, wird nicht zu schließen sein. Sein publizistisches Werk bleibt, ein Monument des Wissens.
Wir müssen, das Leben zwingt es uns auf, von einem großen Gelehrten, einem weisen, humorvollen Lehrer von unantastbarer wissenschaftlicher wie von untadeliger charakterlicher und menschlicher Größe und nicht zuletzt vor allem von einem warmherzigen, liebenswerten Freund Abschied nehmen.
 
Wer während seiner Universitäts-Laufbahn Heinz Röllekes fesselnden Vorlesungen und anregenden Seminaren gefolgt ist, profitiert bis heute von seinem alle Epochen und Stile umfassenden eminenten Wissen der gesamten Literatur. Wer ihn auf Studiereisen begleitet hat und ihn im privaten Rahmen kennenlernte, traf auf einen großartigen Menschen von heiterer Seele, einen Plauderer von Substanz mit großartigem Witz und tiefem Verständnis. Heinz Rölleke war ein Gewinn – in jeder Hinsicht.
Unermüdlich forschte und publizierte er auch nach seiner Emeritierung 2001 weiter, wurde u.a. durch seine anerkannte und viel gelesene Literatur- und Volkskunde-Kolumne in den Musenblättern ab 2013 einer von deren wichtigsten maßgeblichen Autoren und blieb in Rundfunk und Fernsehen sowie bei Fachverlagen ein gefragter Autor und Gesprächspartner, ging es um literarische Themen, vorzugsweise die Märchenforschung.
 

Foto © Frank Becker

Mir wurde Heinz Rölleke in den 45 Jahren unserer Bekanntschaft ein wahrer Freund und kluger Ratgeber, dem ich stets tiefen Respekt zollte und den ich über die Maßen schätzte. Noch am 1. Juni sprachen wir angeregt über neue Projekte. In der Nacht darauf mußte er gehen - und ich werde ihn auf ewig vermissen.
 
(… als wär´s ein Stück von mir.)
Ludwig Uhland
 Frank Becker