Kontrolle ist besser

(oder: ein bißchen Singapur ...)

von Lothar Leuschen​

Foto © Anna Schwartz
Kontrolle ist besser
 
(oder: ein bißchen Singapur ...)
 
Von Lothar Leuschen​
 
Die einen sind lustlos, die anderen sind hilflos. Und am Ende sieht es aus, wie es aussieht, wenn die vielen schönen Parks dieser Stadt an Wochenenden Familien und Jugendliche ins Grüne gelockt haben. Abfall hier, Altglas dort, übervolle Mülltonnen, Spuren der Zivilisation, die sehr an schlechte Kinderstube erinnern. Es ist weder konservativ noch spießig, daran zu erinnern, dass Plätze auf und Orte, an denen sich viele Menschen treffen können, gewisse Verhaltensweisen erfordern. Dazu gehört Rücksichtnahme, dazu gehört auch, einen Platz oder einen Ort so zu verlassen, wie der Gast ihn normalerweise selbst gern vorfindet – sauber und mit Bänken oder Spielgeräten, die ihrem ursprünglichen Auftrag dienen können.​
 
Appelle, Hinweise und Mahnungen haben in der Vergangenheit nicht dazu geführt, daß die grünen Oasen Wuppertals nach sonnigen Wochenenden besser aussahen. Und der Verweis auf relativ viele Mülltonnen hilft auch nicht, wenn offenbar immer noch zu wenige Abfallbehälter aufgestellt worden sind. Also ist es notwendig, daß die Stadtgesellschaft sich in die Lage versetzt, das Verhalten auf und den Umgang mit öffentlichen Plätzen und Flächen besser zu kontrollieren. Es nicht zu tun bedeutet, die Stadt den Lustlosen, den Desinteressierten zu überlassen – mit der Konsequenz, daß sich immer mehr Menschen in Wuppertal nicht mehr wohlfühlen.​
 
 
Der Kommentar erschienen am 2. Juni 2023 in der Westdeutschen Zeitung.
Übernahme des Textes mit freundlicher Erlaubnis des Autors.
 (Untertitel als Reminiszenz an einen GA-Kolumnisten)