Der Mey ist gekommen...

Sebastian Lohse - "In medias res"

von Frank Becker
Kopfkino

Kommt einem irgendwie sehr vertraut und nicht ganz unbekannt vor: Sebastian Lohse tritt in Fußstapfen. In viele. Das tut er aber
trotzt aller scheinbaren Anleihen sehr gut, sehr neu und fesselnd. Der Tonfall: Reinhard Mey ("Leicht Gepäck"). Die Poesie: ebender und ein wenig von Klaus Hoffmann. Die Botschaft: dies von Hannes Wader ("Das Märchen vom Reichtum und der Not") und jenes von Carl Michael Bellman ("Bukolos"). Und ein klein wenig Johann Christian Günther hie und Kurt Weill dort ist auch dabei. Sie sehen, Sabastian Lohse hat seine Schulaufgaben gemacht. Das Ergebnis ist ein Album mit 21 Liedern und Balladen, die Liebe und Krieg, Revolution und Tod, Traum und Alptraum besingen. Dafür kann er gute Noten einstreichen.

Denn was Sebastian Lohse mit angenehmem Timbre in der sanften Bariton-Stimme vorträgt, ist wenn auch manchmal "Gegen den Strich" aufs höchste unterhaltsam - ein wenig krude hin und wieder, gewiß, doch Stücke wie "Leicht Gepäck", "Anrede",  "Die Sonntagshose", "Große Anzeige", "Barsofa", "Du warst von Anfang mir verwandt" und andere mehr tun einfach gut. Solche Poesie ist seit der großen Zeit der deutschen Liedermacher der 70er Jahre eigentlich verschwunden. Lohse rührt daran. "Kopfkino" schließt dramatisch und versteckt (was sollen eigentlich solche auf der CD nicht erwähnten Stücke?) den nicht immer friedfertigen oder liebreizenden Liederreigen.
Meine Lieblingsstücke des poetischen Barden fand ich schnell: "Leicht Gepäck",
"Bukolos", "Belvedere" - finden Sie ihre...

Beispielbild

Sebastian Lohse
In medias res

Sebastian Lohse  -  Gesang, Gitarre
Clemens Pötzsch  -  Piano, Ziehharmonika
Florian Lauer  -  Schlagzeug
Rné Bornstein  -  Kontrabaß, Baßgitarre
Frieder Zimmermann  -  E-Gitarre
Aline Khouri  -  Harfe
u.v.a.m.

(P) + © 2008 Metropol

21 Lieder

Gesamtzeit  1:11:37

Weitere Informationen unter:
www.sebastianlohse.de
www.tracksunited.com