Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt


Kölner Krippenweg startet am 24. November

Köln - Rund 100 Weihnachtskrippen aus unterschiedlichen Kulturen und Epochen gibt es auf dem diesjährigen Kölner Krippenweg zu bestaunen, der am 24. November startet. Das Motto lautet nach Angaben der Veranstalter vom Sonntag "Kölner Weihnachtskrippen - Folget dem Stern". Bis zum 6. Januar nächsten Jahres werden die Weihnachtskrippen in Kirchen, Schaufenstern der
Innenstadt und auf Weihnachtsmärkten präsentiert. Bei den Exponaten handelt es sich um Einzelstücke aus privaten Sammlungen und Künstlerwerkstätten. Zudem gibt es eine Krippenfahrt zu den schönsten und ausgefallensten Exponaten. Dabei werden kundige Begleiter die Besonderheiten der jeweiligen Krippe erläutern und auch über die Geschichte der Krippenkunst informieren.

Internet: www.koelner-krippenweg.de


Ole Könnecke erhält am Freitag NRW-Kinderbuchpreis

Duisburg - Der in Hamburg lebende Schriftsteller Ole Könnecke wurde am vergangenen Freitag in Duisburg mit dem diesjährigen Kinderbuchpreis des Landes NRW ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird dem 47-jährigen für sein im vergangenen Jahr erschienenes Buch "Anton und die Blätter" auf der Internationalen Kinder- und Jugendbuchausstellung überreicht.
In dem Buch geht es um einen Jungen, der sich beim Laubharken um ein einziges Blatt kümmert, das ihm davongeflogen ist. Damit thematisiere das Kinderbuch die große Geduld, die Kinder für eine ihnen gestellte Aufgabe aufbringen können, hieß es in der Begründung der Preisvergabe. Könnecke wurde 1961 in Göttingen geboren und verbrachte seine Kindheit in Schweden. Nach dem Abitur studierte er Germanistik und begann während dieser Zeit mit dem Zeichnen. Heute zählt er zu den beliebtesten Kinderbuchillustratoren und -autoren Deutschlands.


Stadt Düsseldorf fördert ZERO-Foundation mit jährlich 300.000 Euro

Düsseldorf - Der Kulturausschuß der Landeshauptstadt Düsseldorf hat am Freitag grünes Licht für die Gründung der ZERO-Foundation gegeben. Damit wollen die Künstler Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker sowie die Stiftung museum kunst palast das Werk der ZERO-Bewegung an ihrem Ursprungsort Düsseldorf erhalten, präsentieren, erforschen und fördern, so ein Sprecher der Verwaltung. Die Stadt als Wiege der ZERO-Bewegung unterstützt nach Angaben des Sprechers die Stiftung mit einem jährlichen Betriebskostenzuschuß in Höhe von 300.000 Euro. Arbeiten aus der ZERO-Zeit und ihrem Umfeld sollen in Düsseldorf zusammengetragen und durch Ausstellungen und Publikationen einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Die Künstler selbst bringen eigene Werke und ihre Archive in die Stiftung ein.

ZERO war eine Künstlergruppe, die am 11. April 1957 von Mack und Piene gegründet wurde und bis 1966 bestand. Mack und Piene empfanden die Nachkriegskunst als unerträglich und sahen sie "mit einem Übermaß an psychologischem Ballast befrachtet". Beide suchten einen Neuanfang, eine "Stunde Null", die von der Vergangenheit unbelastet sein sollte und als Alternative gegen die informelle Malerei der Nachkriegszeit gedacht war. Ihre erste gemeinsame Abendausstellung fand in ihrem Atelier statt, kurz nachdem sie ihr Studium beendet hatten. 1961 schloß sich dann auch der "Nagelkünstler" Günther Uecker der Gruppe an.


Macondo-Festival mit Literatur für "Daheim und Unterwegs"

Bochum - "Daheim und unterwegs" lautet das Motto des diesjährigen Macondo-Literaturfestivals, das vom 6. bis 22. November in Bochum stattfindet. Nach Angaben der Veranstalter setzen sich 21 Autoren bei insgesamt 14 Veranstaltungen an verschiedenen Veranstaltungsorten mit Heimat und Fremde auseinander. Eröffnet wird das Festival von Jan Weiler, der aus seinem neuen Buch "Drachensaat" liest. Unter den Gästen befinden sich zudem der diesjährige Bachmannpreisträger Tilman Rammstedt und "Herr Lehmann"-Erfinder Sven Regener sowie Karen Duve, Judith Kuckart und Feridun Zaimoglu. Zudem gibt es einen Lyrikabend und für Nachwuchstalente den Debütantenball.


Staatsminister Neumann beim Kulturpolitischen Symposium in Köln

Köln - Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur aus dem gesamten Bundesgebiet kommen am 7. und 8. November in der Kölner Kunsthochschule für Medien zum Zweiten Kulturpolitischen Symposium zusammen. Nach Angaben der Stadt Köln wollen die Tagungsteilnehmer Strategien für eine zukunftsfähige Kulturentwicklung in Städten und Gemeinden erarbeiten. Im Mittelpunkt stehen die Themen "Kultur und Wirtschaft", "Ist Kultur planbar?", "Politik, Verwaltung und Bürgerschaft" sowie "Kultur und Soziales". Das Eröffnungsreferat hält Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Das Symposium ist für alle Interessierten offen.

Internet: www.koelnerkulturrat.de


Geschichte des "Guten Ortes" in Moers

Moers - Der jüdische Friedhof in Moers steht im Mittelpunkt einer Stadtführung, die am 2. November um 11.00 Uhr beginnt. Der Friedhof wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört, konnte aber mit den wiederbeschafften Steinen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise rekonstruiert werden, teilte ein Sprecher der Stadt am Samstag mit. Der Friedhof sei das wichtigste steinerne Dokument zur Geschichte der Juden in Moers. Stadtführer Hans-Helmut Eickschen wird bei dem 90-minütigen Rundgang die Geschichte des "Guten Ortes" erzählen. Der Begriff ist eine der Bedeutungen für einen jüdischen Friedhof, hieß es weiter.
Anmeldungen sind unter der Telefon-Nummer: 02841/201-777 möglich.


Neuer Aufstellungs-Versuch einer 16 Meter hohen Mack-Skulptur in Langenfeld

Langenfeld - Nachdem am 1. September die Aufstellung einer 16 Meter hohen Skulptur des Bildhauers Heinz Mack in Langenfeld mit einem Desaster endete, soll am Freitag ein neuer Versuch unternommen werden. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt vom Montag soll die Skulptur "Großer Vertikaler Rhythmus" jetzt gegen 18.00 Uhr enthüllt werden. Bei dem ersten Montageversuch war das tonnenschwere Kunstwerk zu Boden gestürzt. Der 1931 geborene Mack studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und gründete 1957 die avantgardistische Künstlergruppe ZERO mit Otto Piene.

Seit 1970 arbeitet der Künstler an monumentalen Skulpturen und Platzgestaltungen etwa für die Weltausstellung in Osaka, das Olympiagelände in München, den Domplatz in Köln, das Europa Center in Berlin, eine Kapelle in Neuss, vor dem NRW-Landtag in Düsseldorf oder der Universität Tübingen. Die Werke des auch als Malers, Fotografen, Zeichners und Keramikers Mack befinden sich weltweit in rund 100 Museen und öffentlichen Sammlungen.


Ausstellung zu rheinischer Literatur in Vormärz und Revolution

Heinrich-Heine Institut in Düsseldorf präsentiert "Kein schöner Ding ist auf der Welt als seine Feinde zu beißen..."

Düsseldorf - "Kein schöner Ding ist auf der Welt als seine Feinde zu beißen..." lautet der Titel einer Ausstellung im Düsseldorfer Heinrich-Heine Institut, die sich ab dem 23. November mit rheinischer Literatur in Vormärz und Revolution der Jahre 1840-1850 befasst. Kaum eine andere Zeit der deutschen Literaturgeschichte sei so gekennzeichnet von der politischen Mobilisierung der Schriftsteller, hieß es am Montag in der Ankündigung der bis zum 1. Februar nächsten Jahres laufenden Schau. Das Rheinland mit seinen liberalen, demokratischen und frühsozialistischen Blättern war ein Zentrum der politisch-literarischen und publizistischen Auseinandersetzungen, so die Kuratoren.

Nie zuvor, und wohl auch nicht nachher, haben Autorinnen und Autoren so sehr an sozialen und politischen Auseinandersetzungen teilgenommen, spielte die Literatur mit all ihren Facetten und Formen eine solch wichtige Rolle im Kampf um Demokratie und Freiheit, betonten die Aussteller. Sie wollen 160 Jahre nach der bürgerlichen Revolution von 1848 an die ebenso mutigen wie aktiven Gestalten der damaligen Zeit erinnern, an Vergessene und Bekannte gleichermaßen. Ein Teil der Ausstellung erinnert mit Dichterbiographien etwa an Ferdinand Freiligrath, Mathilda Franziska Anneke, Hermann Püttmann, Georg Weerth und andere wichtige Figuren der Vormärz-Zeit.

Die Ausstellung gliedert sich in insgesamt fünf thematische Bereiche, die den wichtigsten Phänomenen der Epoche Rechnung tragen. Dem neuen Selbstverständnis der Autoren und dem Anspruch der Literatur, dem System der Zensur und Überwachung, den neuen literarischen Medien sowie der allgemeinen ökonomisch-sozialen Lage der Gesellschaft im Rheinland.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr, Sa: 13-17 Uhr
Internet: www.duesseldorf.de/heineinstitut


Redaktion: Frank Becker