Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung "Echnaton und Armana" in Köln verlängert

Köln - Wegen des großen Besucherinteresses verlängert das Römisch-Germanische Museum die Laufzeit der Ausstellung "Echnaton und Armana. Wohnen im Diesseits" bis zum 9. November 2008. Nach Angaben des Museums haben bislang bereits über 75.000 Besucher die Schau gesehen. Sie präsentiert neue Forschungsergebnisse zu Armana, der ältesten namentlich bekannten Planstadt. In den Palästen der Pharaonenfamilie lebte Nofretete mit ihren sechs Töchtern. Nach dem Tod ihres Gatten Echnaton verließ sie die Stadt und kehrte wohl nie mehr zurück. Die Ausstellung zeigt in Modellen anschaulich Häuser und Wohnungen in der neuen ägyptischen Hauptstadt, die nur 17 Jahre bewohnt war.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-17 Uhr


Gemeinsame Ausstellung von Museen in Bochum und Zagreb

Bochum/Zagreb
- Unter dem Titel "Ein Paar linker Schuhe" werden Künstler aus Deutschland, Osteuropa und Österreich im kommenden Jahr eine gemeinsame Ausstellung durchführen. Nach Angaben der Stadt Bochum soll in der Schau die Sicht der Künstler auf die aktuelle Kunstszene präsentiert werden. Nach Bochum soll die Ausstellung dann 2010 in Zagreb zu sehen sein. Wie es in der Mitteilung weiter hieß, wollen das Goethe-Institut sowie die Kunststiftung Nordrhein-Westfalen die Ausstellungskooperation fördern.  


Ausstellung über Karten-, Würfel- und Brettspiele in Ratingen

Oberschlesisches Landesmuseum präsentiert ab dem 9. November die Schau
"Wir spielen mit!
"

Ratingen - Unter dem Titel "Wir spielen mit!" präsentiert das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen vom 9. November bis zum 1. März nächsten Jahres eine Ausstellung über Karten-, Würfel- und Brettspiele. Von jeher seien Spiele untrennbar mit der menschlichen Kultur verbunden, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Spiele seien Ausdruck von Geselligkeit und Gemeinschaft. "Menschen spielen aus Zeitvertreib, Lust am Spiel und am Wettbewerb, Tradition und kulturellem Selbstverständnis heraus, aus Erziehungsgründen und natürlich auch aus Gründen der Zerstreuung", so die Aussteller.

Aus dem großen Angebot verschiedenartiger Gesellschaftsspiele stellt die Ausstellung neben Lehrquartetten vor allem Würfel-, Brett- und Lottospiele vor. Sie stammen allesamt aus Privatsammlungen der "Freunde und Sammler von Familienkartenspielen". Bekannte Landschaften, Regionen, Städte, Bau- und Naturdenkmäler, Rathäuser, außerdem Dichter, Literaten, Maler, Komponisten und andere bedeutende Persönlichkeiten aus der Geschichte sowie Trachten, Liedgut, Biografien und Zitate thematisieren das große Spektrum deutscher Kulturgeschichte mit schlesischem Schwerpunkt, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter.

Puzzles, Reisespiele, geografische Lottospiele, Eisenbahn- und Omnibusspiele machen nach Angaben der Veranstalter spielerisch mit Landschaften und Städten vertraut. Hauptsächlich im Kartenspiel werden bedeutende Persönlichkeiten vorgestellt. An erster Stelle stehen große Dichter wie Joseph von Eichendorff, Gerhart Hauptmann, Gustav Freytag und Martin Opitz. Von Bedeutung sind nicht nur die Biografien der Personen, sondern auch ihre Werke, die in Form von Zitaten, Gedichten und Liedern auf den Karten erscheinen. Forschungsreisende, Feldherren und historische Ereignisse, etwa die Schlesischen Kriege, gehören zum großen Themenfeld der Geschichte. Ausgesprochene Spiele für Kinder sind das beliebte "Schwarze Peter Spiel", Spiele mit Kinderliedern und "Lustigen Tieren".

Gleichzeitig wird auf die Geschichte einiger Spieleverleger eingegangen. Zu den bekanntesten gehören nach Angaben der Veranstalter Otto Maier aus Ravensburg, Joseph-Scholz-Mainz, Max Ruhl, J. W. Spear und Söhne aus Nürnberg und G. Weise aus Stuttgart. In Schlesien ragten zwei Verlage heraus, die sich besonders durch den Druck von Spielkarten durchzusetzen vermochten. Das waren die Werkstätten der Familie Tiratschek in Breslau und der Verlag Flemming & Wiscott in Glogau. Letzterer gab zwischen 1924 und 1945 immerhin 156 verschiedene Kartenspiele heraus.
Die in der Ausstellung präsentierten Spiele hatten vielfach einen erzieherischen Anspruch und sind somit auch ein Spiegel des Kulturverständnisses und Bildungsguts der jeweiligen Zeit.

Internet: www.oslm.de


Aachener Couven-Museum präsentiert "Mythos Bernsteinzimmer"

Aachen - Unter dem Titel "Faszination Mythos Bernsteinzimmer" zeigt das Couven-Museum Aachen ab dem 1. November Materialien zur Geschichte der Wiederbeschaffung des legendären Bersteinzimmers. Die Kopien und Repliken von bedeutenden Bernsteinkunstwerken des 17. und 18. Jahrhunderts sowie Neuschöpfungen der Restaurationskünstler stammen aus der Bernsteinwerkstatt Sankt Petersburg, teilte Museumsleiterin Dagmar Preising mit. Bis zum 6. Januar nächsten Jahres wird die Bernsteinzimmerwerkstatt nachgestellt und die Kunsttechniken mit dem Schmuckstein aus fossilem Harz dem Besucher vorgeführt. Ein Film zum Bernsteinzimmer und seiner Wiedergeburt begleitet die Ausstellung, hieß es in der Ankündigung weiter.

Ziel der St. Petersburger "Bernsteinwerkstatt Zarskoje Selo" ist es, das Bernsteinzimmer zu rekonstruieren und wiederherzustellen. So konnte 2003 das zweite Bernsteinzimmer eröffnet werden. Man sagt, daß dieses ebenso fasziniert, wie das in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verloren gegangene Original. 1770 in der Epoche der Regentschaft von Kaiserin Katharina der Großen wurde das berühmte und kostbare Bernsteinzimmer im Katharinenpalast in St. Petersburg vollendet. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bernsteinpaneele nach Königsberg transportiert und im Schloß des Deutschordens eingebaut, bis sie in den Kriegswirren auf mysteriöse Weise verschwanden.

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 12-18 Uhr, Sa/So: 10–18 Uhr
Internet: www.couven-museum.de

Auf den Spuren magischer Pilze

Museum Ludwig zeigt Kunst und Counter-Culture in San Francisco um 1968

Köln - Unter dem Titel "Looking for Mushrooms" begibt sich das Kölner Museum Ludwig ab dem 8. November auf die Spuren magischer Pilze. Es gehe um Beat-Poeten, Hippies, Funk und MiniMmal Art, Kunst und Counterculture im San Francisco um 1968, hieß es am Freitag in der Vorankündigung der bis zum 1. März nächsten Jahres laufenden Schau. Vierzig Jahre nach 1968, dem Jahr, in dem sich die Gesellschaft radikal verändert habe, sei es an der Zeit, die Kunstszene einer Stadt ins Bewußtsein zu rücken, die damals als Mekka experimenteller Lebens- und Kulturformen galt.

Nicht in New York, sondern "am Ende der Welt", an der Westcoast der Vereinigten Staaten rund um San Francisco, wurden die Tabus der werkzentrierten Nachkriegsmoderne in einer Weise gebrochen, daß es zum intensiven Austausch aller Künste kam, so die Aussteller. Dort sei eine Entgrenzung der Kunst zu einer politisierten Counterculture ebenso möglich geworden wie die Vermischung von Theater, bildender Kunst, Tanz, Literatur und Film. In diesem Umfeld experimentieren in der Ausstellung Künstler, die die Weiterentwicklung der internationalen Kunst seit den 1960er Jahren maßgeblich beeinflußt haben. Neben der Ausstellung, die mit einem synchronen Schnitt die Vernetzung der Künste und Künstler mit vielen Dokumenten deutlich und lebendig macht, sind auch ein dichtes Filmprogramm sowie ein umfangreiches Materialbuch geplant.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-18 Uhr, jeden 1. Fr im Monat 10-22 Uhr
Internet: www.museenkoeln.de/museum-ludwig.de


Bochum präsentiert Bausch-Bühnenbildner Peter Pabst

Bochum - "Räume - Träume" lautet der Titel einer Ausstellung im Bochumer Kunstmuseum, die ab dem 1. November Arbeiten des Künstlers Peter Pabst zeigt, der seit 28 Jahren die Bühnenbilder für Pina Bauschs Tanzfeste entwirft. In der bis zum 1. Februar nächsten Jahres laufenden Schau bringt Pabst sie als Rauminstallationen und Fotos ins Bochumer Museum. Der kongeniale Mitarbeiter der Tanzmeisterin hat eine Vorliebe für Naturmaterial, hieß es in einer Vorankündigung des Museums. Das komplette Erdgeschoß bedeckt er mit Rollrasen und Muttererde, läßt Nebelschwaden aufsteigen und Nelken duften und baut aus Salz und Birken eine Winterlandschaft. In diesen Erlebnisräumen könne der Besucher zum Akteur werden, hieß es in der Einladung weiter.

Während der Laufzeit der Ausstellung finden unangekündigt Performances des Ensembles von Pina Bausch statt. Der 1944 geborene Pabst arbeitet seit 1980 mit der international renommierten Choreographin zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit gingen unter anderem die Produktionen "1980", "Nelken", "Viktor" und "Wiesenland" hervor. Für sein Werk erhielt Pabst zahlreiche Preise und Ehrungen, so 1991 die Josef Kainz Medaille der Stadt Wien und 1992 den französischen Preis Chevalier des Arts et Lettres.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-17 Uhr, Mi: 10-20 Uhr
Internet: www.museum-bochum.de



Redaktion: Frank Becker