Wintervögel machen sich auch in NRW rar

Vorläufiges Ergebnis der 13. „Stunde der Wintervögel“

von Andreas Rehnolt

Zaunkönig - Foto: NABU / Michael Groß
Wintervögel machen sich
auch in NRW rar
 
Vorläufiges Ergebnis der 13. „Stunde der Wintervögel“ –
Aber die Zahl der gesichteten Zaunkönige stieg
gegenüber dem Vorjahr um etwa 40 Prozent
 
Die Wintervögel machen sich auch in Nordrhein-Westfalen ziemlich rar. Dies ist nach Angaben des Naturschutzbundes NRW ein Ergebnis der im vergangenen Dezember durchgeführten Ation „Stunde der Wintervögel“. Kein Schnee und Frost, dafür graues Regenwetter über fast ganz Deutschland. Die 13. „Stunde der Wintervögel“ hätte auch „Stunde der Regenvögel“ heißen können, so wenig winterlich und dafür umso nasser war das Wetter bei der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz). Die Zahl der Teilnehmer an der Aktion sank um rund 45 Prozent, hieß es jetzt in einem vorläufigen Ergebnis.
 
In NRW wurden im Durchschnitt 32,2 Vögel pro Garten gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es noch 33,9 Vögel pro Garten. „Wie wir bereits vermutet hatten, haben sich typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, weniger häufig am Futterhaus gezeigt als letztes Jahr. Vermutlich sind sie aufgrund des milden Winters in ihren Brutgebieten geblieben“, so die Vogelschützer weiter. „Typische Waldvogelarten wie Buchfink, Eichelhäher, Buntspecht oder Kernbeißer wurden ebenfalls seltener gezählt. Der Grund könnte, wie prognostiziert, das Mastjahr sein. Es gibt besonders viele Baumfrüchte im Wald und die Vögel haben so viel Nahrung, daß sie weniger in die Siedlungen kommen,“ so der Naturschutzbund.
 
Sehr viel häufiger als 2022 wurde bundes- wie landesweit die Türkentaube gemeldet: Ein Plus von 27 bzw. 30 Prozent, so Jonas Brüggeshemke, Sprecher des Landesfachausschusses Ornithologie im NABU NRW. Auch der Zaunkönig wurde mit einem Plus von rund 40 Prozent deutlich häufiger gezählt. „Der kleine Vogel fühlte sich auch schon in den vergangenen Jahren in frostarmen Regionen besonders wohl“, so der NABU-Ornithologe. Auf den ersten drei Plätzen liegen wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Die nächste Vogelzählung findet in NRW vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.
 
 
Redaktion: Frank Becker