Trinkwasser: Konzerne befeuern drohende Wasserknappheit

Verbraucher müssen vor Konzerninteressen stehen

von Liza Pflaum

© campact!

Trinkwasser: Konzerne befeuern drohende Wasserknappheit
 
Rund 180.000 Menschen fordern mithilfe eines Campact-Appells,
daß bei der Wasserversorgung Verbraucher vor Konzerninteressen stehen müssen
 
Verden/Berlin, 20. Januar 2023. Die Bürgerbewegung Campact setzt sich mit einem Appell dafür ein, daß Konzerne den Menschen nicht das Trinkwasser wegkaufen. Aldi Nord und Red Bull etwa haben jüngst mehrere Mineralwasserbrunnen in Bayern, Hessen und Brandenburg gekauft. Damit schüren sie die Gefahr von Verteilungskämpfen. Denn Wasser wird auch hierzulande knapper – angesichts Hitzesommer und zunehmender Wetterextreme. „Konzerne wie Aldi und Red Bull erwerben aktuell Trinkwasser-Brunnen, um sich auch in Zukunft Wasser zu Spottpreisen zu sichern. Das ist unethisch, denn das Wasser gehört uns allen und ist lebensnotwendig”, betont Liza Pflaum, Campaignerin bei Campact. Mit dem Appell „Stoppt den Ausverkauf unseres Trinkwassers” setzt sich Campact dafür ein, den Profitinteressen der Konzerne einen Riegel vorzuschieben. Innerhalb von weniger als 24 Stunden erzielte der Appell bereits rund 180.000 Unterschriften. „Wir fordern von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, den Ausverkauf unseres Trinkwassers aufzuhalten. Sie muß mit der Nationalen Wasserstrategie sicherstellen, daß die Wasserversorgung von Bürgern vor Konzerninteressen steht”, erklärt Pflaum weiter. 
 
Die Forderungen des Appells im Einzelnen:
 
- Die Wasserversorgung von Bürgern muß Vorrang vor Konzerninteressen haben. Es braucht gesetzliche Regeln, die sicherstellen, daß Unternehmen den Menschen nicht das Trinkwasser wegkaufen. 
- Das Wasser gehört uns allen. Wenn Konzerne Grundwasser für ihre Profite nutzen, müssen sie dafür fair bezahlen.
- Die Bundesregierung muß die Trinkwasserversorgung sichern. Die Rechte zur Wasserentnahme für Konzerne gehören verkürzt und regelmäßig überprüft. Nur so kann sie rechtzeitig auf Dürren und drohende Knappheiten reagieren.
 
Die öffentliche Versorgung, die Landwirtschaft, aber besonders die Industrie und Unternehmen, die mit dem Abfüllen von Wasser Profit machen, stehen im Wettbewerb um die immer knapper werdende Ressource. Das untermauert auch die laut Correctiv-Recherchen steigende Anzahl an Gerichtsverfahren, in denen um die Nutzung von Wasser gestritten wird. Der Grund: Derzeit existiert keine gesetzlichen Regelung, wer bei der Wasserentnahme vorgeht – Unternehmen, Landwirtschaft oder Verbraucher. Die Bundesregierung will bis März 2023 die Nationale Wasserstrategie im Kabinett verabschieden. Darin will sie festlegen, wie künftig das Wasser verteilt werden soll. Es fehlen jedoch bislang konkrete und strenge Vorschriften.
 
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