Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




Deutscher Bühnenverein will keine Bevorzugung von Musikern


Köln - Der Deutsche Bühnenverein hat am Montag in Köln die Musikergewerkschaft aufgefordert, ihre Warnstreiks unverzüglich einzustellen. Die Streiks seien eine von Gewerkschaftsseite bewußt herbeigeführte Eskalation der Tarifauseinandersetzung und schadeten dem Ansehen der Orchester, so der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin. Statt zu streiken erwarte seine Organisation von der Musikergewerkschaft, "ihre realitätsferne Haltung" aufzugeben und den bereits 2006 erfolgreich ausgehandelten neuen Orchestertarifvertrag zu unterzeichnen. "Leistet die Musikergewerkschaft diese Unterschrift nicht, wird es keine Lohnerhöhungen für Musiker mehr geben", sagte Bolwin. Die durch die Warnstreiks zum Ausdruck gebrachte Haltung der DOV bringe die Musiker also in die Gefahr, von den Lohnerhöhungen des öffentlichen Dienstes abgekoppelt zu werden.

Der Bühnenverein ist nach den Worten seines Direktors nach wie vor bereit, die Lohnerhöhungen des öffentlichen Dienstes auf die Orchester zu übertragen. Für ihn komme dies jedoch nur in Betracht, wenn die übrigen Arbeitsbedingungen das zuließen. Notwendig für die Lohnerhöhungen seien also die im öffentlichen Dienst bereits vorgenommenen tariflichen Veränderungen wie Streichung des Ortszuschlags, Streichung des Urlaubsgelds und Kürzung des 13. Monatsgehalts. Dies sei "ein Mindestmaß an Solidarität", hätten doch Musiker in vielen anderen Bereichen komfortablere Arbeitsbedingungen als andere Mitarbeiter, so Bolwin weiter. So gelte im öffentlichen Dienst etwa eine wöchentliche Arbeitszeit von bis zu 40 Stunden. Die wöchentliche Arbeitszeit eines Orchestermusikers liege hingegen tariflich in der Regel bei nicht mehr als 24 Stunden und tatsächlich oft noch darunter.

Eine Übertragung der Lohnerhöhungen des öffentlichen Dienstes ist aus Sicht des Bühnenvereins zudem bei solchen Orchestern ungerecht, für die die Bestimmungen des öffentlichen Dienstes nicht gelten. Hierzu gehörten etwa Bremen und Cottbus, aber auch die Betriebe, für die Haustarifverträge abgeschlossen wurden, wie etwa Weimar. "Es kann nicht sein, daß in diesen Betrieben die Musiker eine Lohnerhöhung bekommen, die anderen Mitarbeiter aber nicht. Das fordert die Pflicht der Orchester- und Theater-Arbeitgeber zur Gleichbehandlung aller Mitarbeiter", betonte der Bolwin. Die Tarifverhandlungen werden am 13. Oktober in Köln fortgesetzt.


Duisburger Filmwoche zum Thema "Schläft ein Bild in allen Dingen"

Duisburg - Unter dem Titel "Schläft ein Bild in allen Dingen" steht die diesjährige Duisburger Filmwoche vom 3. bis zum 9. November. Nach Angaben der Veranstalter findet das Festival bereits zum 32. Mal statt und präsentiert aktuelle Entwicklungen und Projekte aus dem Bereich Dokumentarfilm. Im Rahmen eines Wettbewerbs werden vier Preise vergeben. Mit jeweils 6.000 Euro dotiert sind der ARTE-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschen Dokumentarfilm und der 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm. Außerdem gibt es den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Duisburg sowie den Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, der mit 2.000 Euro dotiert ist.

Parallel zur Filmwoche werden in der Sektion "doxs!" Dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche präsentiert. Den Schwerpunkt des Filmprogramms in diesem Jahr bilden Produktionen aus Frankreich, ergänzt durch deutsche Filme und Beiträge des niederländischen Wettbewerbs kids & docs.

Internet: www.duisburger-filmwoche.de oder www.dock-duisburg.de


Bilderbuchmuseum Troisdorf würdigt Wilhelm M. Busch

Ausstellung zum 100sten Geburtstag des Zeichners

Troisdorf - Zum 100. Geburtstages des Zeichners und Buchillustrators Wilhelm M. Busch präsentiert das Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf ab dem 19. Oktober eine Ausstellung zum Werk des Künstlers. Der 1987 verstorbene Zeichner gehörte nach Angaben von Museumsleiterin Maria Linsmann vom Dienstag zu den produktivsten und vielseitigsten Illustratoren im 20. Jahrhundert. Er ging aus der Zunft der Berliner Pressezeichner in den 30er Jahren hervor und wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Hamburg einer der meistbeschäftigten Buchillustratoren. Insgesamt betreute er zeichnerisch über 400 Werke der Literatur - darunter auch Klassiker wie Goethe, Flaubert, Balzac oder Zola.

Neben seinem Auftragswerk entstanden immer auch freie Arbeiten zu von ihm favorisierten Themenfeldern wie "St. Pauli" oder "Zirkus", hieß es in der Ankündigung der bis zum 30. November laufenden Schau weiter. Nach Angaben von Linsmann war Busch ein Meister der figürlichen Bewegung. Die Ausstellung wird nach Troisdorf auch in Wernigerode, Bad Pyrmont und Georgsmarienhütte zu sehen sein. Sie umfasst mit rund 200 Zeichnungen alle Bereiche des Schaffens von Busch.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr
Internet: www.burgwissem.de


Museum Koenig wird künftig vom Bundesforschungsministerium gefördert

Bonn - Das zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn wird künftig vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Nach Angaben des Museums bleibe die bereits bestehende, anteilige Förderung durch das Land NRW davon unberührt. Das Museum Koenig gehört zum Verbund der Forschungsinstitute der Leibniz-Gemeinschaft. Künftig werden alle große Forschungsmuseen dieses Verbunds vom Bundesforschungsministerium gefördert. Bislang waren die meisten dieser Museen im Ressort des Kulturstaatsministers angesiedelt. Aus dem Ressort des Kulturstaatsministers wechseln zudem das Deutsche Bergbau-Museum in Bochum, das Deutsche Museum München, das Deutsche Schiffahrtsmuseum Bremerhaven, das Germanische Nationalmuseum Nürnberg und das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz.

Überdies wird 2009 das Museum für Naturkunde in Berlin neues Mitglied des Verbunds werden. Das Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt/Main gehört bereits zum Ressort des von Forschungsministerin Schavan. Alle Leibniz-Forschungsmuseen werden von Bund und Ländern gemeinsam jeweils zur Hälfte gefördert. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören insgesamt 82 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Wissenschaft sowie derzeit sechs assoziierte Mitglieder. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Die Institute beschäftigen rund 13.700 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt etwa 1,1 Milliarden Euro.

Redaktion: Frank Becker