Kleine Juli-Nachlese

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Kleine Nachlese
aus Nitschkes Tagebuch
 
Von Wolfgang Nitschke
 
3.7.22
Ein paar schwer-queere, notwendig gewordene Worte
zur internationalen Kölschen Sex-Parade CSD
Die Presse hyperventiliert und jubiliert:
„Die größte CSD-Parade deutschlandweit fand wieder in Köln statt – nach Angaben der Veranstalter waren rund 1,2 Millionen Besucher“ ... und  so weiter und so fort ...
und wer immer noch behauptet, dass die Verantwortlichen dieser sexualisierten Selbstdarsteller-Orgie und v.a. die 1,2 Millionen Voyeure, Mitläufer und Partyfetischisten hätten bei dieser lächer­lichen, entpolitisierten Lappenclown-Sause irgendeinen wie auch immer gearteten politischen Gedanken in der hohlen Nuß gehabt, der kann mir mal - 'ich sag mal so' - auch ansonsten im Mondschein begegnen.
Und mehr fällt mir dazu nicht ein.
 


12.7.22
Das Märchenhochzeitsresümee
Nur drei Sätze:
Die Traurede hielt ein Peter Schlotterteig, die Flasche Sekt kostete 76 Euro und die Lebensdevise, die Botschaft, die von allen anwe­senden Herrschaften an alle ging, die aus welchem Grunde auch immer nicht anwesend waren, war einer altbewährten FDP-Parole nachempfunden und lautete:
„Eure Armut kotzt uns an!“
 
20.7.22
Apropos Kampf dem Antisemitismus
Deutsche Rapmusik ist, so leid‘s mir tut, auch in erster Linie nur Geschmacksache - der Antisemitismus, der einem aus den Texten beispielsweise des stolzen Antisemiten Bushido seit Jahren ins Gesicht kotzt, aber nicht, sondern ein Verbrechen. Für diesen Teil der deutschen Leitkultur hat unsere massenkompatible Stinkdrüse Bushido nun auch noch aller­höchsten staatlichen Begleitschutz be­kommen. Der ‚SPIEGEL‘ in seiner seit ewig maßlos unterschätzten Harmlosigkeit schmiert es so dahin:
„Steinmeier übernimmt Ehrenpatenschaft für Bushidos Drillinge“
Und ‚BILD‘ so:
„Bushido: Bundespräsident Steinmeier übernimmt Ehrenpatenschaft für seine Drillinge“
Und keiner wundert sich.
Und das am 20. Juli.