Die Najade
Die Quelle, die Felsen umschließen,
Ich sähe sie gern entstehn: Sie wird nicht müde zu fließen, Ich werde so müde, zu gehn! Bald rinnt über Steine sie helle, Bald dunkelt sie schattenumringt, Fänd’ ich die verschwiegene Stelle, Wo sie dem Granit entspringt! Da droht mich im Lauf zu stören Die Felswand, schroff und nackt, Das wilde Gestrüppe der Föhren, Der wilde Katarakt. Schon eil ich zurück die Pfade, Da klingt mir’s hell ins Ohr; Die Stimme der schönen Najade Tönt unter der Welle hervor: »Mein klares Haupt beschauen Die seligen Götter allein: Durchspähe du suchend die Auen, Den Wald und das öde Gestein.« August Graf von Platen
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