Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Kunstmuseen Krefeld präsentieren Werke von Andreas Gursky

Die am 12. Oktober startenden Ausstellungen tragen den Titel "Werke 1980 bis 2008"

Krefeld - "Werke 1980 bis 2008" lautet der Titel von zwei Ausstellungen über Andreas Gursky in den Krefelder Kunstmuseen Haus Lange und Haus Esters, die am 12. Oktober eröffnet werden. Damit kehre der international renommierte Fotokünstler auch zum Ausgangspunkt seiner Ausstellungsgeschichte zurück, hieß es in der Vorankündigung der Museen. In Krefeld hatte Gursky vor knapp 20 Jahren seine erste Museumsausstellung, so Direktor Martin Hentschel. Die Entscheidung, wieder in den Räumen von Ludwig Mies van der Rohe auszustellen, sei zudem auch inhaltlich relevant. Mit rund 150 Arbeiten wird nach Angaben der Museen der bislang umfangreichste Einblick in die Welt des Fotografen Gursky geschaffen, hieß es weiter.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird der Künstler die meisten Arbeiten eigens im Tafelbildformat (ca. 50 x 70 cm) herstellen – jenes Format, mit dem er seine Laufbahn begann. Entsprechend wird sich die bis zum 25. Januar nächsten Jahres laufende Ausstellung im Haus Lange auf zwei Etagen als eine fortlaufende Kette von etwa 100 kleinformatigen Fotografien darstellen. In diesem retrospektiven Teil der Ausstellung wird die Serie der „Pförtnerlogen“ von 1987 zu sehen sein, die wie weitere Fotografien der Ausstellung nie zuvor in einem Museum ausgestellt war. Parallel dazu werden im benachbarten Haus Esters sieben bis acht großformatige Werke aus 2007 und 2008 gezeigt, darunter sind laut Hentschel auch drei ganz neue Arbeiten. Nach Krefeld wird die Ausstellung auch im Moderna Museet im schwedischen Stockholm sowie in der Vancouver Art Gallery in Kanada zu sehen sein.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr


Ausstellung "Grenzerfahrungen" in Krefelder Synagoge

Krefeld - "Grenzerfahrungen" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab sofort bis zum 2. November in der vor zehn Tagen neu eingeweihten Synagoge in Krefeld zu sehen ist. Sie zeigt Jüdisches Leben zwischen Rhein und Maas in der Zeit von 1800 bis zum Jahr 2000. Es handelt sich dabei um eine deutsch-niederländische Ausstellung, die 200 Jahre jüdischer Geschichte im Grenzgebiet thematisiert. Die Wanderausstellung gibt nach Angaben der Veranstalter einen lebendigen Überblick über das jüdische Leben zwischen Rhein und Maas.

Erstmalig wird die jüdische Geschichte von den Anfängen der Moderne bis zur Gegenwart grenzübergreifend erzählt, hieß es zum Auftakt der Schau. Ausgewählte Objekte, Biographien, Orts- und Familiengeschichten runden die Präsentation ab, die mit Mitteln aus dem Interregionalprogramm der Europäischen Union gefördert wurde. Als weitere Sponsoren nannten die Veranstalter die Provinz Limburg und das Land NRW. Die Ausstellung in der neuen Synagoge in der Wiedstraße 17, ist täglich außer freitags und samstags geöffnet.


Kulturhauptstadt präsentiert Gemälde alter Menschenbilder

Essen - Menschenbilder in der Altdeutschen Kunst sind das Thema einer Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr 2010 in der Essener Villa Hügel. Nach Angaben der Kulturstiftung Ruhr vom Dienstag wird die Schau unter anderem der Frage nachgehen, wie der Mensch den Menschen am Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit gesehen hat und welches Menschenbild
Künstler wie Lucas Cranach und Tilman Riemenschneider, Albrecht Dürer oder Hans Holbein d.J. beschäftigt hat. Auf Gemälden und Drucken, in wertvollen Goldschmiedearbeiten sowie auf Bildteppichen und großformatigen Altarbildern, die zwischen 1450 und 1550 entstanden, will die Ausstellung zeigen, wie der Mensch im Zuge tiefgreifender gesellschaftlicher Umwälzungen ins Zentrum des künstlerischen Interesses rückte.
Leihgaben aus internationalen Museen und Sammlungen sollen nach Angaben der Stiftung die intensive Auseinandersetzung mit den Themen Liebe und Sexualität, Glaube und Wissenschaft, Vergänglichkeit und Tod widergeben. Die Schau wird in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien vorbereitet und soll von August bis November 2010 zu sehen sein.

Internet: www.villahuegel.de


Dennis Hopper präsentiert seine Fotografien in Köln

Köln - Dennis Hopper präsentiert seit Dienstag auf der Internationalen Messe Photokina in Köln Fotos, die er in den Jahren vor seiner Zeit als Schauspieler von Künstlern gemacht hat. Der durch seine Rolle als freiheitsuchender Hippie auf dem Motorrad in dem Kultfilm "Easy Rider" zum Weltstar avancierte Hopper hatte sich da schon einen Namen als Künstler hinter der Kamera gemacht. In Köln zeigt er bis Sonntag Porträts, die er zwischen 1961 und 1967 von jungen Popstars seiner eigenen Generation gemacht hat. Ob im New Yorker Greenwich Village oder in Hollywood, Hopper porträtierte mit seiner Kamera unter anderem Andy Warhol, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Ed Ruscha und zahlreiche andere. Auf der Weltmesse der Fotografie in Köln sind die Aufnahmen im Rahmen der "Visual Gallery" in der Halle 1 zu den normalen Öffnungszeiten der Messe zu sehen.


Filmmuseum präsentiert Ausstellung über Sir Peter Ustinov

Düsseldorf - "Multitalent und Kosmopolit" lautet der Titel einer Ausstellung im Filmmuseum Düsseldorf, die ab dem 6. Dezember Leben und Werk des international anerkannten Schauspielers Sir Peter Ustinov präsentiert. Nach Angaben des Museums wurde die bis zum 22. Februar nächsten Jahres laufende Schau in Zusammenarbeit mit der Peter Ustinov-Stiftung konzipiert. Diese fördert weltweit Projekte für Kinder und Jugendliche. Die Ausstellung stellt die Karriere des 1921 geborenen Filmschauspielers in den Mittelpunkt, würdigt ihn allerdings zugleich auch als einen "der letzten großen Universalkünstler" wie es in der Vorankündigung weiter hieß. Bislang unbekannte Fotos, Dokumente, persönliche Gegenstände, Requisiten aus zahlreichen Filmen, Filmsequenzen und Hörproben zeichnen nach Angaben des Kurators das Bild eines vielseitigen Multitalents.

Der 2004 verstorbene Ustinov prägte nach Angaben des Museums als Darsteller die Geschichte Hollywoods und wurde für seine Rollen in den Filmen "Spartacus" und "Topkapi" mit dem Oskar ausgezeichnet. Darüber hinaus war er Regisseur, Produzent, Drehbuchautor und Dramatiker. In seinem literarischen Schaffen blickte er in satirischen Theaterstücken, Erzählungen und Romanen mit scharfer Beobachtungsgabe auf Weltgeschehen und Gesellschaft. Unvergessen ist auch seine Rolle als geiziger Rechtsanwalt in dem Streifen "Der Hund, der Herr Bozzi hieß", in dem er von einer alten Frau zur Strafe in einen Straßenköter verwandelt wird, der erst durch die Zuneigung eines kleinen Mädchens aus seinem Dasein als Vierbeiner erlöst werden kann.

Redaktion: Frank Becker