Lieber vom Leben gezeichnet,
als von Picasso gemalt! Hellmuth Karasek las in Hombroich aus seinem neuen Buch "Vom Küssen der Kröten"
und anderen Texten Ein Feuilleton schreiben heißt
auf einer Glatze Locken drehen. (Karl Kraus) Ein literarischer Flaneur Er ist einer der letzten großen Flaneure der deutschen Literatur, ein scharfzüngiger Feuilletonist und eleganter Plauderer vom Rang eines Anton Kuh, Alfred Polgar oder Victor Auburtin. Hellmuth Karasek, Journalist und Gentleman (was nicht immer miteinander einher geht), war am vergangenen Donnerstagabend auf Einladung des Kultursalon Düsseldorf und mit Unterstützung der Bürgerstiftung Düsseldorf zu Gast auf der Museumsinsel Hombroich, wo er vor vollem und begeistertem Haus aus seinem jüngsten Buch "Vom Küssen der Kröten" las. Die Sammlung brillanter, häufig tagesaktueller Feuilletons, die auch vor dem Auge Wilmont Haackes Gnade gefunden hätten, zwischen Dezember 2004 und Dezember 2007 erstmals als wöchentliche Kolumne in der "Berliner Morgenpost" und im "Hamburger Abendblatt" gedruckt, ist vor kurzem bei Hoffmann und Campe erschienen. Sie setzt eindrucksvoll das Œuvre des geistreichen Erzählers fort. Erfrischend pointiert Es war der letzte sonnige Tag dieses Sommers gewesen, über dem Niederrheinischen hing eine
Kalendergeschichten
Mit Kanonen auf Spatzen Auch aus der 2000 erschienenen Sammlung "Mit Kanonen auf Spatzen" und seinem ironisch autobiographischen "Süßer Vogel Jugend oder: Der Abend wirft längere Schatten" gab Hellmuth Karasek Kostproben, und niemand hätte sich beschwert, hätte er sämtliche Bücher ganz gelesen. Erst nach zwei Stunden, mehreren Zugaben und dem Signieren seiner Bücher mochten die Zuhörer den eloquenten Plauderer ziehen lassen. Hellmuth Karasek zitiert Alfred Polgar dazu, was eine Glosse sei: "...ein Nichts, aber in Seidenpapier". Genau so fein hat er selbst seine Geschichten verpackt. Hellmuth Karasek - Auswahl:
"Vom Küssen der Kröten", 2008 Hoffmann und Campe
"Süßer Vogel Jugend oder: Der Abend wirft längere Schatten", 2007 Hoffmann und Campe
"Betrug", 2001 Ullstein Berlin
"Mit Kanonen auf Spatzen", 2000 Kiepenheuer & Witsch
"Das Magazin", 1998 Rowohlt Verlag
"Go West! - Eine Biographie der 50er Jahre", 1996 Hoffmann und Campe
"Mein Kino - Die besten 100 Filme", 1994 Hoffmann und Campe"
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