Heinrich Heine
am 17. Februar 1856, mit knapp 60 verstorben;
dazu ein etwas verspäteter Nachruf:
Der Deutsche mit Migrationshintergrund erscheint in Frankreich weit mehr geschätzt als im eigenen Lande; sein Leumund hingegen hat auch in der Stadt der Liebe arg gelitten. Drum haben sie ihn ja auch nicht auf Père Lachaise beerdigt, sondern auf dem Montmartre: so liegt der Sacré vilain gleich neben Sacré-Cœur.
Was ihm wohl auch lieber gewesen sein mag:
Wo?
Wo wird einst des Wandermüden
Letzte Ruhestätte sein Unter Palmen in dem Süden Unter Linden an dem Rhein Werd ich wo in einer Wüste
Eingescharrt von fremder Hand Oder ruh ich an der Küste Eines Meeres in dem Sand Immerhin! Mich wird umgeben
Gottes Himmel, dort wie hier Und als Totenlampen schweben Nachts die Sterne über mir. Heinrich Heine
Wenn er, oft ungeladen und in fragwürdiger Begleitung, auf den Soirées der Haute Volée auftauchte, dann steckten die Damen der noblen Gesellschaft ihre Köpfe zusammen, soweit ihre breitkrempigen Hüte es auch zuließen, rümpften ihre Nasen und fingen an zu tuscheln.
„Le voilà, da ist er wieder,
le crachat der Auswurf
du crachat!“ des Auswurfs!
Daraufhin habe sich Heine ihnen freundlich zugewandt und - damit die Deklination vollständig sei - dazu ergänzt:
„Le crachat den Auswurf.
au crachat!“ dem Auswurf.
rue
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