Gratwanderung

Mikkel Nordsø Band – „Nine“

von Steffi Engler

Funky
 
Eine Gratwanderung zwischen Blues und Rock
(und ein bißchen Rap)
 
Der 65jährige dänische Gitarrist Mikkel Nordsø hat den 2020er Lockdown in seiner Heimat dazu genutzt, mit seiner Stammformation der Mikkel Nordsø Band und Gästen ein Album einzuspielen, das den Blues hat und ihn zugleich in einer fetzigen Gratwanderung zwischen Blues und Rock funky wegfegt. Seinen Band-Kollegen Peter Danstrup hat er mit dem kraftvollen Opener „Bass Thing“ und wummernden Bass-Linien quasi als Eisbrecher an den Bug gestellt – ein gute Konzept, das den Hörer unmittelbar in den Sog dieses mitreißenden Albums zieht. Mathias Heise an der Mundharmonika - oder sollte man besser blues harp sagen? – adelt das folgende „What About Some Love“, dem Caroline Fransecka ihren rauhen Blues-Gesang mitgibt. In „Three 4 U“ genehmigt sich Mikkel Nordsø an der Seite von Ben Besiakov und Eliel Lazo ein erstes feines Solo, melodisch wie rhythmisch ein Treffer mit Abbruchkante.
„Now Time“ gibt dem hervorragenden Rapper Al Agami Raum, Eliel Lazo und Caroline Fransecka geben dem Ganzen den satten Hintergrund. In „Through The Worm Hole“ zeigt Mikkel Nordsø was er drauf hat, eine gewaltig schöne Nummer. „3-6-9“ ist wieder ein Stück, in dem sich Percussion und Gitarre vereinen, während Besiakov auf der Orgel den Klangteppich gibt. Den Schluß macht ein wunderbar schleppender Blues – „I Come From My Mother“, das längste Stück des Albums, das vor allem die Vocals von Al Agami und Caroline Fransecka, die Orgel von Ben Besiakov (da hat er ein bißchen was von Jimmy Smith), Ole Theills Drumset und den Chef selbst featured. Ein Blues-Album mit Klasse.
 
Mikkel Nordsø Band – „Nine“
© 2021 Stunt Records
Mikkel Nordsø (g, synth) – Ben Besiakov (p, org, fender rhodes) – Peter Danstrup (b) – Ole Theill (dr) – Eliel Lazo (perc) – Caroline Fransecka (voc) – Al Agami (rap) – Mathias Heise (harm) – Jens Haack (sax)
Titel:
1. Bass Thing – 2. - What About Some Love – 3. Three 4 U – 4. Now Time – 5. Through The Worm Hole – 6. Tears of Joy – 7. 3-6-9 – 8. I Come From My Mother
Gesamtzeit:  39:19
 
Weitere Informationen:  www.sundance.dk