An ein Mädchen
Das Licht der Schönheit, das dich hell umfließt,
Wirft auf den Weg, den du vorbeigegangen, Den häßlich schwarzen Schatten: das Verlangen, Der lautlos sich an deine Sohlen schließt. Gut, daß du nicht die Männerblicke siehst, Die lüstern und begehrlich dich umfangen Und wie ein Mückenschwarm sich an dich hangen, Der aus dem Sumpfe auf den Wandrer schießt. Verbuhlt und buhlend tanzt er in den Lüften Und läßt sich nieder auf dein dunkles Haar, Auf Hals und Hand und Fuß und Brust und Hüften - Du aber wandelst ruhig, keusch und klar Hindurch auf deinen selbstgewählten Wegen, Im Licht der Schönheit deinem Ziel entgegen. Anton Alfred Noder
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