Mäßig übersetzt

Raymond Chandler – „Die Lady im See“

von Frank Becker

Chandler ist und bleibt gut
 
… trotz mäßiger Übersetzung
 
 „Wo steckt Crystal Kingsley? Ist sie wirklich mit ihrem Liebhaber nach Mexiko durchgebrannt? Um seinen Ruf zu schützen, beauftragt ihr Ehemann Detektiv Marlowe mit der Suche nach ihr. Fern von seinem Stammgebiet Los Angeles findet Marlowe sich an einem Bergsee wieder. Fast schon Urlaub. Doch da bekommt er es mit mehreren, nur scheinbar blauäugigen Blondinen zu tun. Der Ferienort wird zur Gänsehautidylle. Der Showdown mit einer korrupten Welt läßt nicht auf sich warten.“
 
Soweit der Klappentext zur Fortsetzung der Raymond Chandler-Serie bei Diogenes mit „Die Lady im See“. Doch wo wir bisher mit dem Beginn der Reihe sehr zufrieden sein konnten, fällt dieser neue Band deutlich ab, und das liegt nicht an Raymond Chandler, sondern der wieder doch recht blutleeren Übersetzung aus dem Amerikanischen von Robin Detje. Frank Heibert hat das weit besser im Blut und in den Fingerspitzen. Aber Chandler an sich ist so gut, daß man den Roman im Ferien-Liegestuhl dennoch zügig zu Ende liest. Aber bitte, Diogenes, lassen Sie den nächsten Chandler wieder von Frank Heibert übersetzen.
 
Raymond Chandler – „Die Lady im See“
Roman
Originaltitel: The Lady in the Lake – Aus dem Amerikanischen von Robin Detje
© 2021 Diogenes Verlag, 324 Seiten, gebunden   - ISBN-13: 9783257071719
22,- €
 
Weitere Informationen: www.diogenes.ch