Die heilige Dreieinigkeit: Orgeln im Bergischen Land (3)

Die Dorfkirche in Remlingrade

von Johannes Vesper

Schumann-Orgel der Dorfkirche Remlingrade - Foto © Johannes Vesper

Die heilige Dreieinigkeit:
Orgeln im Bergischen Land (3)
 
Unesco-Kulturerbe zwischen Wupper und Dhünn


Die Dörfliche
 
Zwischen Beyenburg und Radevormwald liegt das kleine Remlingrade mit seiner schmucken weißen Dorfkirche von 1744. Jedenfalls findet sich diese Zahl aus schwarzen Eisenankern an der Fassade des Turms mit verschiefertem Spitzhelm. Die prächtige Innenausstattung stammt original aus dem 18. Jahrhundert. Imposant erhebt sich unter dem Tonnengewölbe der mächtige Aufbau von Kanzel und Orgel über dem Altar. Diese Anordnung der Prinzipalstücke (Altar, Kanzel, Orgel) ist für die bergischen Predigtkirchen charakteristisch. In der Regel steht die Orgel dem Altar gegenüber. Der Heilige Geist ist als geschnitzte Taube im achteckigen Schalldeckel der Kanzel dem Geist des Pastors bei der Predigt immer nah. Über ihm aber steht hier die Orgel und vermittelt zwischen Gemeinde und Himmel. „Bevor das Gebläsewerk elektrisch betrieben wurde, mußten nach Einweisung durch den Küster die Konfirmanden den Blasebalg im Schweiße ihres Angesichts treten“, erzählt Pfarrer Albert Keller im Gespräch. Die 1987 von Guido Schumacher eingebaute Orgel französisch-barocken Zuschnitts konnte bis 2004 durch weitere Register ergänzt werden.




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Sauer-Orgel der Evangelisch-reformierten Kirche in Ronsdorf .