Neues aussem Beichtstuhl

Aus Wolfgang Nitsches Gebetbuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Neues aussem Beichtstuhl
 
Aus Wolfgang Nitschkes Gebetbuch
 
19.9.21
Franziskus, das alte Überraschungsei
Seine reaktionären und mächtigen und mächtig verwarzten Kalk­eimerkollegen urbi et orbi, angefangen vom kleinen unbedeutsamen Pillermannpriester bis hin zum großen mit Bischhofsmütze und Zauberstab, sind ja diejenigen, die es in erster Linie gewohnt sind, von ihrem Papa, dem Barmherzigen, theologisch einen verkoffert zu kriegen. Nun war es diesertage aber mal etwas anders.
Nachdem der Hamburger Erzbischof Stefan Heße im letzten März, aus gutem Grund sich selber der üblichen Schweinereien anklagend, dem Papst im Überschwang gebenedeiter Bescheidenheit seinen Rücktritt angeboten hatte, kam nun pünktlich zur Herbstvollversam­melung der deutschen Pillermannkonferenz die knallharte päpstli­che Antwort reingeflattert - die ultimative Ablehnung jenes Rück­trittsgesuches. Der unermeßlich Barmherzige hatte wieder gnaden­los zugeschlagen. Amen.
Und damit sämtlichen sog. Reformern & ihren synodalen Holzwegen für die nächsten 1000 Jahre den päpstlichen Stinkefinger gegeben.
 
 
27.9.21
Rainer Maria und die barmherzige Auszeit
Der Papst hätte ihm, dem Woelki, so heißt es, eine kleine „Auszeit“ angeraten. Es wird aber auch kolportiert, der Rainer Maria selber hätte dem Papst in einer stillen Audienzstunde vorgeschlagen, sich eine kleine „Auszeit“ zu genehmigen. Wahrscheinlich, na ja, viel­leicht auch sehr wahrscheinlich ist beides nicht so ganz richtig, auf jeden Fall aber vollkommen wurscht.
„Danach,“ so weihraucht sich der Rainer Maria sein persönliches Opus Dei zusammen, „werde ich zurückkehren und meinen Dienst wieder mit voller Kraft aufnehmen, um gemeinsam mit Ihnen an der Zukunft unserer Kölner Kirche zu arbeiten. Darauf freue ich mich schon jetzt.“
Ja, ich mich aber auch.
Von Mitte Oktober bis Aschermittwoch ‘22 will er sich zurückziehen, „um“, so der heilige Erzbube aus dem Weinberg des Herrn letzte Woche im ‚domradio.de‘ wortwörtlich, „um mit Gott über die Fra­gen des Alltags und des Lebens zu sprechen.“
Na, da wünschen wir doch „Gute Unterhaltung“.

P.s.:
Kleiner Tipp meinerseits, Exzellenz Rainer Maria,
nehmen Sie doch das Gespräch mit Ihrem Cassettenrecorder oder was immer Sie da in der Exilantenklause rumstehen haben auf. Das käm in puncto Glaubwürdigkeit bei der Gemeinde, glaub ich, ganz gut an.

 
 
Wolfgang Nitschke

Redaktion: Frank Becker