Schwein gehabt ...

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Schwein gehabt -

und

- nachgeblättert


26.6.21
Neues vom Schweinesystem
Sie nennen es auch „Aldi-Talk“
„Wir planen, ab 2030 nur noch frische Produkte höherer Haltungs­formen zu verkaufen. So schwer es auch wird, wir glauben daran, das Richtige zu tun: für Tierwohl, nachhaltiges Wirtschaften, für unsere Kunden und aus Überzeugung.“ (Auszug aus der topaktuellen Nebelkerzen-, Fake- & Propaganda-Abteilung von Aldi Süd und Aldi Nord)
Nun, meine Damen und Herren, wir haben bei einigen betroffenen Tieren mal undercover nachgefragt. Die Schweine zum Beispiel zeigten sich unisono überrascht bis ungläubig:
Wie, Unternehmer, die sich das Leben selber schwer machen wol­len, indem sie das „Richtige“ tun und das dann auch noch glauben - wo gibt‘s denn so was? Und: Das Richtige für wen oder was? Für uns, für die Kunden, fürs Geld, fürs Rennomé und ihre Überzeugung? Ach, übrigens: Wir kennen das schon, wir wissen, wie diese sog. „höheren Haltungsformen“ aussehen! Das sind die „Haltungsformen 3 und 4“. Und es gibt nur 4.
Dann fragten wir noch nach ihren Kollegen, den gerupften Hühnern. Aber die Schweine winkten gleich ab und sagten:
„Ach, das bringt doch nichts. Da kann man nix mehr machen. Die lachen da nur noch.“
 
27.6.21
Hallo?!
Der ‚Spiegel‘ ist - egal, wie herum man ihn hält – nun einmal das wichtigste Nachrichtenmagazin in diesem komischen Land. Und die Titelgeschichte diese Woche lautet „Sind wir noch allein? Die Ufo-Akten des Pentagon und die Suche nach Leben im All“, illustriert mit einem hui-hui verwackelten Foto von einem ‚Alien‘ oder wat­weißich. Und so fängt se an, die 10-seitige Nachrichtengeschichte:
„Immer mehr Forscher halten die Existenz von Leben auf fernen Planeten für möglich. Sie versuchen, unerklärliche Himmelsphäno­mene zu ergründen und mögliche Signale aus dem All einzufangen, auf der Suche nach einer Antwort auf die größte Frage der Mensch­heit: Is da jemand?“
Das war‘s. Und mehr stand in den folgenden 10 Seiten dann auch nicht drin. In dem wichtigsten Nachrichtenmagazin Deutschlands.
 
30.6.21
Die Korinthenkacker kommen!
Alle Achtung!
Wie ‚t-online‘ als auch alle andern am heutigen „Internationalen Asteroidentag“ berichten, soll die grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock für ihr jüngst erschienenes Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ ganze Sätze ohne Quellenangabe abge­schrieben haben, und zwar aus der Zeitschrift „Internationale Politik“, aus dem ‚Spiegel‘, aus einer Broschüre der Bundeszentrale für politi­sche Bildung und aus einem Eintrag von Wikipedia.
Is ja unglaublich! Außerdem:
„Zahlreiche Sätze und Absätze“, so der österreichische Plagiatoren-Forscher Stefan Weber, „wurden überdies das gesamte Buch hinweg fast wörtlich aus dem Parteiprogramm der Grünen übernommen.“
Ungeheuerlich! Das muß man sich mal vorstellen! Die Chefin der grünen Partei schreibt gnadenlos „fast wörtlich“ ganze Sätze aus dem Parteipro­gramm der Partei Die Grünen ab! Aus ihrem eigenen Parteiprogramm! Und das nicht nur ein Mal, zwei oder drei Mal, sondern „überdies das ganze Buch hinweg“. Und „ein Absatz“ wur­de sogar „aus einem von Annalena Baerbock und Robert Habeck gemeinsam verfaßten Artikel plagiiert."
Das ist ja nicht zu fassen! In welcher Welt leben wir denn bloß? Fehlt nur noch, daß diese grüne Schlampe für ihr Drecksbuch unser deutsches Alphabet mißbraucht hat, ohne auch nur eine einzige Quelle für die wehrlosen einfachen armen Buchstaben angegeben zu haben. Ähm ...
Hören se mal, Sie Stefan Weber, Sie, wie geht‘s uns denn heute so? Was hat denn der Arzt gesagt? Hammer noch alle Nadeln anne Tanne und Klickerklacker im Beutel oder – wie man in deinem Dorf, wo du gelaufen kommst, wohl normal sagt – alle Latten am Zaun, du Groß­wildjäger, du mit deinem aufgeblasenen „Blog für wissenschaft­liche Redlichkeit“! Also, so ganz dicht sind wir aber auch nicht, oder?
 
1.7.21
Kurz & schmerzlos
Die ‚Tagesschau‘ meldet:
„Donald Rumsfeld ist tot
Trauer um US-Politiker“
Seh ich eigentlich nicht so.
 
2.7.21
Öfter mal was Neues
Bye, bye, Hindukusch!
So. Jetzt sind unsre Jungs und Mädels wieder zuhause.
Ma gucken, wo wa morgen wieda unsre Freiheit verteidigen ...
 
 
Wolfgang Nitschke

Redaktion: Frank Becker