Ich un Bob
Versuch einer Rezension
„Es gibt sicher keinen anderen deutschen Musiker, der eine solche Nähe zu Bob Dylan hat, wie Wolfgang Niedecken. Seit Jahrzehnten prägt er mit seiner Band BAP und als Solokünstler die deutschsprachige Rockmusik und setzt sich dabei immer wieder mit dem Werk Bob Dylans auseinander. Er hat zahlreiche Coverversionen von Dylan-Songs veröffentlicht und er hat sein Vorbild mehrmals persönlich getroffen. In seinem Buch erzählt Wolfgang Niedecken lebendig von diesen Treffen und den Berührungspunkten zwischen seinem eigenen Werk und den Inspirationen, die er durch die Musik und die Texte des Literatur-Nobelpreisträgers Bob Dylan erhalten hat.“ Ich weiß ja nicht, wer diesen Klappentext verbrochen hat. Gibt aber schon ziemlich genau den Inhalt wieder.
Was allerdings in der Raupensammlung fehlt, sind die beim Leser unvermeidlich auftretenden und je nach Toleranz- und Sensibilitätsgrenzen mehr oder weniger schweren Peinlichkeitsschub-Verläufe und Kitsch-Koliken, mit denen man auch erst mal fertig werden muß. Und vor allem hättest du doch wenigstens mit ‘nem Halbsatz zumindest den einen, ganz wesentlichen Unterschied zwischen dir und Gott erwähnen können (von Gesang und Gitarrenkunst mal abgesehen), daß ER nämlich niemals so penetrant 1 und 1 und larifari aus dem privaten Nähkasten ausgesuchter Nichtig- und Belanglosigkeiten geplaudert hätte. Oder was meinst du, Wollfjang? „Wolfgang Niedecken über Bob Dylan“ von Wolfgang Niedecken, 228 Seiten, Kiepenheuer & Witsch & Weg
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