Die Union und ihre Masken

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Die Union und ihre Masken

oder

Der Badewannen-Tango
 
 
11.3.21
Super Superwahljahr
„CDU/CSU im Sinkflug“ (‚Die Welt‘)
„CDU: Eine Partei in Angst“ (t-online.de)
„CDU - Club der Unersättlichen“
„Für die Wahlkämpfer ist das der Todesstoß aus Berlin.“
Oh, wie ist das schön
Oh, wie ist das schön
So was hat man lang nicht mehr gesehn
So schön, so schön
Aber mit den Kretschmännern, Habecks und Bärbocks wird‘s auch höchstens erst im Jenseits angenehm. Und selbst das ist, so viel wir heute wissen, mehr als unsicher.
Oh, wie ist das schön
Oh, wie ist das schön
So was ...
(ad libitum)
 
12.3.21
Skandal! Skandal!
Skandal im Sperrbezirk!
Ausgerechnet im Superwahljahr 2021 hat es sie erwischt!
Die CDU/CSU ist erschüttert, bis ins Mark erschüttert, ihre feinen Herrschaften Löbel (250.000 €) und Nüßlein (650.000 €) hätten als typische, unmoralische Einzeltäter mit ihrem unmorali­schen Ver­halten das Image ihrer Vereine CDU und CSU auf das Schlimmste beschädigt, ja, um ein Haar fast ruiniert, und sie alle stünden nun schlimmer da als seinerzeit in der Spenden-Nummer von Papa Kohl.
So weit, so schön, so komisch und unglaublich.
Denn so offensichtlich die zwei christlichen Parteimitglieder auch dem unangenehmen Geschlechte derer vom Stamme Nimm angehören, so kloßbrühenklar erscheint auch der ungeheuerliche Vorwurf der Image-Beschädi­gung, nicht nur dummes Zeug und panisch an den Haaren herbeige­zogen zu sein, sondern auch faktisch falsch und daher in 1. Linie, meine Lieben, doch ein wenig fragwürdig.
Deshalb stellen wir uns heute zur Abwechselung wieder mal ganz dumm und dämlich und fragen an: Image? Wie Image? Ja, welches Image hätten wir denn gern? Na, das gute natürlich! Das schlechte wär' ja Quatsch. Wäre das schlechte beschädigt worden, hätten die Beschädiger sich sicher Lob und Ehr' und nicht den Rausschmiß eingehandelt.
Ok, und das gute Image von CDU/CSU, wie wollen wir es denn heute benennen? Wie wär‘s mit in der Regel „unternehmerfreundlich?“ Ja. „Markt­freundlich?“ Ja. „Sowiesofreundlich?“ Das auch. „Sozial bin ich sel­ber!“? Nee, zu erklärungsbedürftig. „Freie Bahn dem Tüchti­gen!“? Ja, schon eher. „Freiheit statt Sozialismus!“? Ouh, das is gut! „Eure Armut kotzt mich an!“? Nee, das geht ja gar nicht. „Wegda, jetzt komme ich!“? Hey, das klingt echt lustig! „Die Lobby is mein Hobby!“ Nee, komm. „Ohne Hobby geht die Lobby nie ins ...“ Jetzt wirste aber albern! Ok, dann letzter Vorschlag zur Güte, kurz & gut: „Reibach! Mehrwert! Zaster und Profit!“ Oder kurz „In dubio profit! Dann hat da auch der Rest unterm Strich und aufm Strich was von!“
Und da sollen die beiden Parteifreunde jetzt so gegen versto­ßen haben? Is ja unglaublich. Übrigens: Gerade heute is grad noch n Dritter dazu gekommen, sein Name … Ach, komm ...geh mir weg ...
 
13.3.21
„Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort“
Die ‚Tagesschau‘ berichtet:
„Nach Ablauf der gesetzten Frist haben alle Unionsabgeordneten eine Ehrenerklärung unterzeichnet. Sie bestätigen damit, keine finanziellen Vorteile in der Corona-Krise erzielt zu haben.“
Na, wenn das mal kein Bumerang wird! Wir erinnern uns noch g… , äh, gut an den Satz: „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!“
Nicht, daß die am Ende alle in ner Badewanne liegen! ...
Andererseits ...
 
 
 
Wolfgang Nitschke

Redaktion: Frank Becker