Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Museums-Card des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ein Renner

Münster - Sei fünf Jahren erweist sich die vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe eingeführte MuseumsCard als Renner. Nach Angaben des Verbandes vom vergangenen Mittwoch in Münster wurde die für alle 17 Museen gültige Karte in den vergangenen fünf Jahren über 24.000 mal verkauft. Für das laufende Jahr erwarte er über 5.000 neue Abnehmer für die mit 19 Euro "konkurrenzlos günstige" Jahreskarte, sagte Verbandsdirektor Wolfgang Kirsch. Für 29 Euro können eine Familie, ein Paar oder Großeltern mit ihren Enkeln ein Jahr lang alle LWL-Museen beliebig oft besuchen. Die Museen des Verbandes befinden sich in Herne, Haltern am See, Paderborn, Lichtenau, Münster, Recke, Hagen, Dortmund, Witten, Hattingen, Bochum, Waltrop, Bocholt, Detmold, Lage und Petershagen.

Internet: www.lwl-museumscard.de und www.lwl.org/lwl/kultur


Internationales Kulturprojekt "Subkulinaria" in Köln

Köln - Im Inneren der Deutzer Brücke in Köln findet vom 8. bis 17. August ein internationales Kulturprojekt unter dem Titel "Subkulinaria" statt. Es reflektiere unsere Gesellschaft und unsere Lebensstile am Beispiel der Ernährung, so der Kulturdezernent der Domstadt, Georg Quander. In der Ernährung treffen sich nach seinen Worten Dimensionen, die die westliche Kultur als getrennt betrachtet, nämlich Geist und Körper, Mensch und Natur, Kultur und Biologie, Ökonomie und Ökologie, Gesellschaft und Umwelt, Stadt und Land. Deshalb konzentriere "Subkulinaria" das Augenmerk auf die Ernährungsgewohnheiten am Rande der Gesellschaft und an der Grenze zwischen den Kulturen, hieß es weiter.

Mit künstlerischen Mitteln soll während des Projekts das Thema Ernährung im Dreieck "Ökologie - Soziales - Kultur" beleuchtet und bewußt gemacht werden. Das Institut Cultura 21 stellt sich laut Quander mit dem Ausstellungsprogramm "Subkulinaria" zum ersten Mal in Köln vor. Cultura 21 ist ein Zusammenschluß interkulturell interessierter Menschen mit Sitz in Köln, der jedoch weit über die Stadtgrenzen hinaus arbeite. Der Projektgruppe für "Subkulinaria" gehören zwölf Personen an, hauptsächlich Wissenschaftler und Künstler.  Lesen Sie dazu heute auch einen umfangreichen Bericht von Susanne Buckesfeld in der Musenblätter- Rubrik "Bilder/Galerien".

Öffnungszeiten: Fr/Sa/So: 14 bis 20 Uhr


Schlußentscheidung im Stadtrat über Ehrenfelder Moschee am 28. August

Die beiden vorgesehenen Minarette für das umstrittene Bauwerk sollen 55 Meter hoch und schlanker werden

Köln - Im Planungsstreit um den Bau der größten Moschee auf deutschem Boden im Kölner Stadtteil Ehrenfeld wird der Rat der Domstadt voraussichtlich am 28. August eine Schlußentscheidung treffen. Zuvor sollen die zuständige Bezirksvertretung und der Stadtentwicklungsausschuß ihre Voten für das Projekt abgeben, teilte eine Sprecherin der Stadt am vergangenen Mittwoch mit. Monatelang hatte es teils heftigste Auseinandersetzungen auf politischer, städtebaulicher und religiöser Ebene zwischen Befürwortern und Kritikern der Großmoschee gegeben. Die nun vorliegenden Pläne sehen schlankere Minarette, weniger Nebennutzungen sowie mehr Parkplätze im Umfeld der Moschee vor.

Während im Oktober und November vergangenen Jahres noch insgesamt fast 4.000 Stellungnahmen zu dem Vorhaben für die Moschee der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religionen (DITIB) bei der Stadt Köln eingegangen waren, gab es keine einzige weitere Stellungnahme zu den zwischenzeitlich geänderten Plänen, hieß es in der Mitteilung weiter. Geplant ist jetzt eine aufgefächerte Kuppel, für die eine Höhe von 36,50 Metern zugelassen wird sowie zwei Minarette mit einer zulässigen Höhe von 55 Metern. Mit dem Bau der Moschee ist nach Angaben der Stadt auch eine Randbebauung für verschiedene Nutzungen vorgesehen. Im Vergleich zu dem ursprünglichen Entwurf hat die DITIB das Volumen ihrer Nebennutzungen reduziert. So wurde der Anteil der Büroflächen um 70 Prozent verkleinert. Das 2. und 3. Untergeschoß, ursprünglich auch für einen Veranstaltungssaal vorgesehen, entfällt. Verkleinert wurden auch die Flächen für die Einzelhandelsbetriebe und für die Gastronomiebetriebe sowie die Nutzfläche für Wohnen und Beherbergung.

Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma begrüßte die "architektonische Neuausrichtung" der beiden Minarette hin zu einer deutlich schlankeren und modernen Form. Zugleich legte er erneut ein Bekenntnis zu einer repräsentativen Moschee ab. "Ein wichtiger Bestandteil einer gelingenden Integration ist, daß einem großen Teil der rund 120.000 muslimischen Gläubigen, die in Köln leben, ein offenes und würdiges Haus als Ort des Gebetes zur Verfügung steht." Er sehe eine große Chance, die Moschee mehr als bislang "zu einem Ort der gegenseitigen Anerkennung und Transparenz" werden zu lassen. Zugleich wies er darauf hin, daß in der neuen Großmoschee die Koranverse auch ins Deutsche übersetzt und auf den Muezzin-Ruf nach außen verzichtet werden soll.

Redaktion: Frank Becker