Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Neuer Besucherrekord beim Klavierfestival Ruhr


Essen - Das Klavier-Festival Ruhr erwartet mit dem Abschlußkonzert heute eine neue Rekordbilanz. Über 63.000 Besucher werden dann zu den insgesamt 77 Konzerten des 20. Festivals gekommen sein, hieß es gestern in Essen. Auch das heutige Abschlußkonzert in der Jahrhunderthalle Bochum ist bereits ausverkauft. Zudem verfolgten rund 110.000 Zuschauer im Fernsehsender 3sat die Aufzeichnung des Konzerts in der Essener Philharmonie, bei dem Tan Dun als Dirigent des WDR-Sinfonieorchesters den Pianisten Lang Lang bei der Europäischen Erstaufführung seines neuen, ihm gewidmeten Klavierkonzerts "The Fire" begleitete. In diesem Jahr galten Feste und Konzerte des renommierten Festivals Künstlern wie Leon Fleisher, Paul Kuhn, Elliott Carter, Olivier Messiaen und Karlheinz Stockhausen. Auch im kommenden Jahr wird das Klavier-Festival Ruhr stattfinden. Es wird Mitte Mai beginnen und nach Angaben einer Sprecherin voraussichtlich Ende Juli 2009 enden.


KurzFilmLokal am 30. Juli in Oberhausen mit Herzog und Kinski

Oberhausen - Fürs dritte KurzFilmLokal am 30. Juli haben sich die Kurzfilmtage beim Eintritt etwas Neues ausgedacht. Gruppen von drei Personen müssen ab jetzt bei den KurzFilmLokalen nur zwei Eintrittskarten kaufen, die dritte Person kommt umsonst rein, teilten die Veranstalter am Freitag mit. Zu sehen gibt es diesmal ein Special zum Filmemacher Werner Herzog. Die Frage "Was wurde aus...?" erübrigt sich bei ihm, der nach wie vor einer der bekanntesten Vertreter des Neuen Deutschen Films ist. In den 60er Jahren liefen viele seiner Kurzfilme bei den Kurzfilmtagen, Herzog selbst war wiederholt in Oberhausen zu Gast.

Am 30. Juli zeigen die Kurzfilmtage nun Herzogs Kurzfilm "Maßnahmen gegen Fanatiker" von 1969 und den Langfilm "Mein liebster Feind" von 1999, in dem Herzog sein schwieriges, aber kreativ enorm fruchtbares Verhältnis zu Klaus Kinski dokumentiert. Zwischen 1967 und 1977 zeigten die Kurzfilmtage insgesamt sechs Kurzfilme von Werner Herzog, 1968 gewann er mit "Letzte Worte" in Oberhausen einen Hauptpreis. Sein Kurzfilm "Maßnahmen gegen Fanatiker" ist ein hintergründiger Pseudo-Dokumentarfilm über Männer, die Tiere vor Fanatikern schützen wollen; unter anderem kann das Publikum hier ein Wiedersehen mit dem jungen Mario Adorf feiern.

"Mein liebster Feind" dagegen ist Herzogs Auseinandersetzung mit Klaus Kinski, mit dem Herzog fünf Filme drehte, und Herzog spart nicht mit Geschichten und Bildern von den Dreharbeiten, von Kinskis Wutausbrüchen und Todesdrohungen bis hin zum Angebot der Indios, die in Fitzcarraldo mitwirkten, Kinski für Herzog zu töten. Doch vor allem zeichnet Herzog hier das Bild einer schwierigen, aber hoch erfolgreichen Haßliebe zwischen dem Regisseur und seinem Star, einer Reibung, die zu einigen der außergewöhnlichsten Filmen des deutschen Kinos geführt hat. Die Veranstaltung im Lichtburg Filmpalast, Elsässer Str. 26 beginnt um 20.00 Uhr. Der nächste Termin ist der 27. August. Dann dreht sich beim KurzFilmLokal alles um den Franzosen Michel Gondry. Zu sehen sind dann "Science of Sleep" und der Kurzfilm "La Lettre".


Ausstellung "On the Road" ab 10. August in Gronau

Gronau - Unter dem Titel "On the Road" widmet sich das rock’n’popmuseum im westfälischen Gronau ab dem 10. August in einer Sonderausstellung dem Leben auf der Straße. Ob als Trucker in Deutschland oder als Hobo in den USA, als Roadie einer tourenden Band oder als leidenschaftlicher Biker, die Schau werde das Thema unter den verschiedensten Aspekten präsentieren, hieß es am Freitag in einer Mitteilung des Museums. Die Straße sei "weit mehr als ein Band aus Asphalt, auf dem Fahrzeuge rollen", so die Ausstellungsmacher der bis zum Januar nächsten Jahres dauernden Schau weiter. Die Straße liefere auch den Stoff, aus dem die Träume und Alpträume seien.

Auf einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern zeichnet die Ausstellung die Geburt des Mythos "On the Road" nach und will nach Angaben der Kuratoren zeigen, wie diese Kultur im deutschen Alltag ihren Platz fand. Die Schau ist unterteilt in die Themenbereiche Biking, Reisen als Lebensplan, Reisen aus Freude am Spazierenfahren, einsames Fahren und Traveling, hieß es in der Ankündigung weiter. Ein weiterer Ausstellungsbereich zeigt den Tourneebetrieb im heutigen Rock- und Pop-Alltag, das Tagesgeschäft der "Roadies" fern jeglicher Bühnenlichtromantik. Zum vielfältigen Rahmenprogramm der Schau zählen Workshops zum Thema Airbrushing, Fahrlehrgänge, ein Bulli-Treffen sowie Vorträge und Musikveranstaltungen. Ein im Telos-Verlag erscheinendes Begleitbuch zur Ausstellung vertieft die einzelne Themenbereiche.

Öffnungszeiten: Mi-So: 10-18 Uhr
Internet: www.rock-popmuseum.de


Redaktion: Frank Becker