Blitzgescheit - Oper für alle

Oliver Buslau – „111 Opernhighlights, die man kennen muß“

von Frank Becker

Blitzgescheit
 
Oliver Buslau - Oper für alle
 
Haben sie Opern gern?
Ich hab Opern schrecklich gern
Aber das ist so a G'schicht
Denn was die manchmal hineinschreiben, die Herrn
Das versteht unsereiner ja nicht
(Georg Kreisler, Opernboogie)
 
Dem Manne kann geholfen werden. Mit Oliver Buslaus blitzgescheitem, höchst kundig informativem, zugleich wunderbar unterhaltenden brandneuen Operführer „111 Opernhighlights, die man kennen muß“, der soeben vom Emons Verlag vorgelegt wird, ist der Ratlose auf der sicheren Seite. Kurz gefaßte Opern-Inhalte, die Geschichte hinter dem Komponisten, seinem Werk, der berühmten Arie oder die Aufführungsgeschichte fesseln auch den Leser, der nicht unbedingt zur Operngemeinde zählt.
Jeweils auf einer Seite kompakt zusammengefaßt, auf der gegenüberliegenden Seite illustriert und mit Kerninformationen unterlegt, erfährt man mehr über die Oper, als in manchem anderen, ausufernden Operführer. Oliver Buslau verschafft mit diesem unerhört klugen Buch, nach Komponisten alphabetisch geordnet und bestechend in Wort und Bild, jedem und jeder leichten Zugang zu u.v.a.:

Giacomo Puccinis „Nessun dorma“, der Koloraturarie „Der Hölle Rache“ aus Wolfgang Amadeus´ „Die Zauberflöte“, dem „Hummelflug“ aus Nikolai Rimsky-Korsakows „Das Märchen vom Zaren Saltan“, Richard Wagners „Walkürenritt“, der sogar cineastische Bedeutung nicht nur durch Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ erhielt, Giuseppe Verdis „La donna è mobile“ aus seine „Rigoletto“ oder zu „Spaceship“ aus der minimalistischen Rarität „Einstein on the Beach“ von Philipp Glass.
 
Hier erlaube ich mir, auf den Verlagstext zuzugreifen, der ein schönes Resümee zieht: „Viele Opernmelodien sind so populär, daß sie nicht nur im Theater, sondern auch in Werbespots, Filmsoundtracks, als Popmusik, als Klingelton oder Warteschleifenmelodien beliebt sind. (…) Welche Oper löste eine Revolution aus? Warum mußte sich das Publikum bei der Uraufführung von Puccinis »Tosca« einer Leibesvisitation unterziehen? (Es hatte eine Bombendrohung gegeben.) Welche Opernmelodie steht im Guinnessbuch der Rekorde? Und welche reist in einer Tonkonserve durchs Weltall? (Es ist „Der Hölle Rache“ – siehe oben.) Anders als in einem üblichen Opernführer geht es hier nicht nur um Gesamtwerke, sondern um einzelne, berühmte oder entdeckungswürdige Stellen – nicht nur Arien, sondern auch Duette, Chöre, Orchesterzwischenspiele, Balletteinlagen oder Ouvertüren.
 
Seit Konrad Beikirchers „Palazzo Bajazzo“ (2004) und „Bohème Suprême“ (2007) hat niemand so kurzweilig, amüsant und gültig über Oper geschrieben. Ich muß zugeben, daß ich in diesen unbedingt zu empfehlenden Opernführer völlig verschossen bin. Das Prädikat der Musenblätter gehört folglich ihm: Der Musenkuß!
 
Oliver Buslau – „111 Opernhighlights, die man kennen muß“
Ein Opernführer der besonderen Art
© 2020 Emons Verlag, 234 Seiten, Broschur,13,5 x 20,5 cm, mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-7408-0985-0
16,95 € [D] , 17,50 € [AT]
 
Weitere Informationen: www.emons-verlag.de
 
Dazu noch ein paar Lesetips für ganz Eilige:
Petra Sprengers „Opernmouth“, seit 2015 – Reihe wird fortgesetzt  
„Loriots Kleiner Opernführer“, 2003 Diogenes Verlag
Peter Gammond, „Clever bluffen – Oper“, 1998 Fischer Taschenbuch Verlag
Wolfgang Körner, „Der einzig wahre Opernführer“, 1985 Rowohlt Taschenbuchverlag