Die Wölfe sind zurück?

Rainer Opolka - Ausstellung vor St. Laurentius in Wuppertal

von Johannes Vesper

Rainer Opolka - Foto © Johannes Vesper
Die Wölfe sind zurück?
 
Rainer Opolka
Ausstellung vor St. Laurentius in Wuppertal
 
Rechtspopulismus, Rechtsextremismus. Antisemitismus, Gewalt gegen Ausländer und Flüchtlinge nehmen in Deutschland zu. In Syrien fallen Bomben. Flüchtlinge ertrinken im Mittelmeer oder sterben auf dem Landweg. In Deutschland kommen viele an und werden, so gut es geht, aufgenommen. Integration gelingt nicht immer und in der Gesellschaft gibt es viele Meinungen dazu. AFD und PEGIDA rufen zum Widerstand auf,  wollen hier keine Ausländer, wollen eine „Umvolkung“ verhindern. Rainer Opolka fragt, was man in unserem reichen Land gegen Haß tun kann. Er bezieht in dieser Diskussion Stellung, schuf die Skulpturengruppe „Die Wölfe sind zurück“ und stellt sie aus: in Dresen, Potsdam, Berlin (vor dem Hauptbahnhof) in Remscheid, Solingen und jetzt auf dem Laurentiusplatz in Wuppertal. Unter seinen Bronzewölfen gibt es Anführer, verschiedene Mitläufer, blinde Hasser, Kraftprotze, NSU-Männer mit Pistole.
 
In einer kleinen Broschüre zum Thema macht sich der Künstler Gedanken über Ursachen von Angst, Haß und Rassismus, diskutiert die Weltkonflikte, den Terrorismus, bedauert, daß eine kommerzielle Massenkultur Diskussion, Miteinander und Aufklärung nicht fördert. Er listet die Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland auf und berichtet über die Nazis im Internet. Er beschreibt also was passiert, wenn der Mensch des Menschen Wolf wird. Der Künstler ist Taschenlampenfabrikant, schreibt Bücher und engagiert sich gegen Rechts. Für sein gesellschaftlich-politisches Engagement wurde er von der Jüdischen Gemeinde Berlin und der Flickstiftung ausgezeichnet. Für die Ausstellung vor dem Hauptbahnhof in Berlin schrieb der Regierende Bürgermeister der Stadt Michael Müller ein Gruß- und Dankeswort. Rainer Opolka steht nur noch heute mit seinen Wölfen auf dem Laurentiusplatz und diskutiert mit Passanten.


Foto © Johannes Vesper


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Text und Bilder: Johannes Vesper