Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Heine-Institut würdigt Dichter Emil Barth zum 50sten Todestag

Düsseldorf - Mit einer Gedenkveranstaltung am Sonntag würdigte das Düsseldorfer Heine-Institut den Dichter Emil Barth aus Anlaß seines 50. Todestages am 14. Juli. Der 1900 in Haan geborene Barth gehörte zu jenen Autoren, die den Nazi-Terror in der "inneren Emigration" überlebten, hieß es in der Vorankündigung der Veranstaltung am vergangenen Donnerstag. In den 30er Jahren erschienen die beiden autobiographisch geprägten Romane "Das verlorene Haus" und "Der Wandelstern". In dem auf antikem Boden spielenden Roman "Das Lorbeerufer" aus dem Jahr 1942 flossen Eindrücke einer Italienreise ein, die der Dichter zusammen mit seinem ebenfalls in Düsseldorf arbeitenden Maler-Bruder Carl Barth im Frühjahr 1939 unternahm.

Die Erfahrung von Krieg und Zerstörung - Barth wurde in Düsseldorf zweimal ausgebombt - verarbeitete er nach 1945 in einem beeindruckenden Bericht aus den letzten Kriegsjahren mit dem Titel "Lemuria. Aufzeichnungen und Meditationen" sowie in einer Folge von Gedichten auf den zerstörten Xantener Dom. Für diese "Xantener Hymnen" erhielt er im Jahre 1948 den
Immermann-Literaturpreis der Stadt Düsseldorf. Es folgten verschiedene weitere Ehrungen, unter anderem 1953 der Große Kunstpreis des Landes NRW für Literatur. Barth's Nachlaß liegt im Rheinischen Literaturarchiv des Heinrich-Heine-Instituts. Die Gedenkveranstaltung fand am 13. Juli im Heine-Institut statt.


Recklinghausen zeigt Künstlergruppe "Junger Westen"

Kunsthalle präsentiert ab 3. August zum 60-jährigen Jubiläum der Künstlergruppe eine Schau mit rund 80 Werken


Recklinghausen - "Im Zeichen der Abstraktion" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunsthalle Recklinghausen, die ab dem 3. August rund 80 Arbeiten der Künstlergruppe "junger westen" präsentiert. Bis zum 28. September sind zum 60jährigen Jubiläum der Künstergruppe Werke von Gustav Deppe, Ernst Hermanns, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen und Thomas Grochowiak sowie weiteren befreundeten Künstlern, darunter HAP Grieshaber, Georg Meistermann, Hann Trier und Fritz Winter zu sehen, teilte ein Sprecher der Kunsthalle am Freitag mit. Ergänzend zeigt die RWE Westfalen-Weser-Ems AG vom 3. September bis 24. Oktober im Dortmunder RWE-Tower eine Werkauswahl von Gustav Deppe, Ernst Hermanns und Heinrich Siepmann.

Das Kriegsende, diese oft beschworene "Stunde Null" der deutschen Geschichte, bedeutete nach Angaben der Ausstellungsmacher auch im Ruhrgebiet einen absoluten Neubeginn der Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit. Doch bereits 1948 gründete sich in Recklinghausen die Künstlergruppe "junger westen", die einen eigenen, originären Akzent in der deutschen Nachkriegskunst setzte, hieß es in der Vorankündigung. Die betonte Auseinandersetzung mit den regionalen Wurzeln unterschied den "jungen westen" von anderen Künstlergruppen. Diese Künstler hätten das Lebensgefühl des Industrieraums in ihr schöpferisches Tun hereingenommen, um in Gestaltungen, die nicht anschaulich begriffen werden können, dieses moderne Lebensgefühl künstlerisch zum Ausdruck zu bringen, hieß es damals.

Das Ausdrucks-Spektrum der Künstlergruppe reichte von den Industrielandschaften Deppes, dem lyrischen Konstruktivismus von Siepmann bis zu den informellen Malereien von Grochowiak, Werdehausen und Schumacher, so die Aussteller weiter. Die Künstlergruppe "junger westen" setzte damit auch einen wichtigen Impuls in der deutschen Nachkriegskunst und richtete trotz ihrer regionalen "Bodenhaftung" den Blick von Anfang an über das Revier an Rhein und Ruhr hinaus. So stellte auch der von der Stadt Recklinghausen im Gründungsjahr 1948 gestiftete Kunstpreis gleichen Namens den künstlerischen Austausch in den Mittelpunkt und ließ die Kunsthalle Recklinghausen zu einem Fokus der zeitgenössischen Kunst in Deutschland werden.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
Internet: www.kunst-re.de


Letzte Spielzeit Richter an der Deutschen Oper am Rhein

Düsseldorf - "Finale Furioso" überschreibt die Deutsche Oper am Rhein die letzte Spielzeit unter ihrem amtierenden Generalintendanten Gerhard Richter. Drei Übernahme-Premieren, sieben neue Opernproduktionen und 37 Wiederaufnahmen umfaßt das Spielplanangebot des renommierten Hauses für die Spielzeit 2008/2009 im Opernhaus am Düsseldorfer Hofgarten, hieß es am Freitag. Insgesamt kommen in der neuen Spielzeit 51 verschiedene Opern und Ballettproduktionen zur Aufführung - plus Sonderveranstaltungen. Zwölfmal lädt das Junge Ensemble Rheinoper ins Operncafé ein, es gibt Liederabende und die Symphoniker im Foyer. Auch eine Operngala ist wieder geplant, hieß es.

Das Programm erstreckt sich in ungewöhnlicher Dichte von den Anfängen der Operngeschichte bis zu Beispielwerken der Moderne, wobei sich noch einmal künstlerische Schwerpunkte wie die Monteverdi- und Janáÿek-Zyklen sowie das umfangreiche Repertoire der Mozart-, Wagner- und Verdi-Pflege abzeichnen. Richter wolle mit dem Spielplan für seine  letzte Generalintendanz
persönliche dramaturgische Gestaltungsziele abrunden, die vor zwölf Jahren bewußt angelegt wurden, will "die Möglichkeiten und die Leistungsstärke unseres Ensembles noch einmal besonders herausstellen und das künstlerische Niveau des Hauses über die Stadtgrenzen hinaus wirken lassen," hieß es weiter.

Internet: www.duesseldorf.de


Düsseldorf präsentiert Riesen-Installation von Magdalena Abakanowicz


Düsseldorf
- Das Museum Kunst-Palast in Düsseldorf präsentiert ab dem 13. September eine Riesen-Installation der polnischen Künstlerin Magdalena Abakanowicz. Nach Angaben des Museums vom vergangenen Freitag wird die Installation auf ein Podest kommen, das mit einem Durchmesser von 23 Metern über dem Brunnen im Ehrenhof gebaut wird. Die aus rund 180 Einzelplastiken aus Stahl bestehende Skulptur wird bis zum Januar kommenden Jahres zu sehen sein. Die Einzelplastiken sind zwischen 1,10 und 1,90 Meter groß und jeweils rund 100 Kilogramm schwer. Abakanowicz zähle zu den bedeutendsten polnischen Künstlern, hieß es bei der Vorstellung des Projekts weiter. Die Ausstellung wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Düsseldorf, der Stiftung Museum Kunst-Palast sowie der Galerie Beck und Eggeling International Fine Art veranstaltet und von der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen gefördert.


Redaktion: Frank Becker