Notizen aus unseren Parallelgesellschaften

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Notizen aus unseren Parallelgesellschaften
(...und aus Wolfgang Nitschkes Tagebuch)
 

26.4.20
Was bin ich froh wie alle andern …
… wenn dieser Corona-Scheiß endlich aus und vorbei ist. Leider aber wird das Leben in diesem Land danach nicht unbedingt angenehmer. Denn so wie Oi'schland nach jeder Fußball-WM aus ca. 80 Millionen Schiedsrichtern besteht, hamma dann hier übern Daumen mehr oder weniger 80 Millionen Virus-Experten, die einem auf den Sack gehen.
 
28.4.20
Aus unseren Parallelgesellschaften -
heute aus der Knall-‚Bunten‘
Der ‚Bunten‘, dem Kitsch- & Kacke-Hochglanz-Zentralorgan für das selbstbewußte deutsche Primitivgemüt, entnehme ich folgende kranke Buchstabensuppe:
„Karl Lagerfeld (†85) - Vertraute enthüllt Schockierendes über die Kindheit des Modezars
„Die ehemalige BUNTE-Chefredakteurin Patricia Riekel war eine langjährige Vertraute des Modeschöpfers. Im Video unten verrät sie Geheimnisse, die zu Herzen gehen.“
U.a.:
„Seine Mutter soll ihn als Kind mit Lederriemen ans Bett gefesselt haben ...“ usw.
Na, da wird einem ja nun so EINIGES klar ... Für eine grundsätzliche Einschätzung dieser an sich harmlosen und dabei bestürzend stein­doofen Rie­kel reicht das eigentlich. Doch um die Abgründe von Frau "Presse­freiheit" in ihrer ganzen Tragweite erfassen zu können, wäre es schon sehr dienlich zu wissen, daß sie seit Jahren als Gattin von Helmut Markwort figuriert, einem – laut Wikipedia - "deutschen Journalisten, Schauspieler, Medienunternehmer und FDP-Politiker", was alles zusammen – also deutscher Journalist, Schauspieler, Medienunternehmer und FDP-Politiker – schon schlimm genug ist, den meisten aber wohl eher nur bekannt sein dürfte als Erfinder der überflüssigen Wochengazette 'Focus', wir hier jedoch durch eine kleine, nixdesto­trotz wichtige Angele­genheit aus der Vergangenheit noch ein wenig zu konkretisieren gedenken.
Dieser furchtbare Mitmensch Markwort war nämlich als Schauspieler in erster Linie Pornodarsteller - womit ich nichts gegen Pornos ge­sagt haben möchte, sondern nur in Erinnerung rufen wöllte, daß diese Type ungefähr zur selben Zeit der Chef und Herausgeber der katholischen Fernsehzeitung ‚Gong‘ war und in der Funktion verant­wortlich zeichnete für die gottverdammte und -verfluchte Eintei­lung aller TV-Filme in „ab 6“, „ab 16 bzw. 18“ und „nur f. Erw.“.
Und das werd‘ ich diesem feinen Herrn und Drecksack nie, nie, niemals verzeihen.
 
29.4.20
„Klartext“ der Woche
Corona I
dpa meldet:
„Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (48) hat erneut eine Lockerung der Corona-Maßnahmen gefordert und dabei drastische Worte gewählt. «Ich sage es Ihnen mal ganz brutal: Wir retten in Deutschland möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag im Sat.1-Frühstücksfernsehen.“
Hm. Ok, wenn das sein christlich-grüner Kollege 'Kretsche' Kretsch­mann vom Stapel gelassen hätte, hätte jeder gesagt „Ja, der freut sich ja auch schon lange auf seine Himmelfahrt.“ Aber wie sieht's bei dir denn unterm Pony aus? Ein schwergewichtiger Unterschied zwischen dir, Palmer, und all den von dir beleidigten, nicht mehr ganz so flotten Methusalems ist wahrscheinlich der, daß du, bevor du - wie auch immer - deine letzte Reise antrittst, nach Adam Riese wohl noch ca. 30 bis 40 Jahre lang Tübingen und dem Rest der Welt nach Lust und Laune einen veritablen Haufen singuläre Palmer-Scheiße erzählen kannst.
Und denken se bei Gelegenheit mal dran, an den Tag, Sie Ober­bürgermeister, Sie, denn er wird kommen, der Tag hier auf Erden, an dem die Lebenden die Toten noch beneiden werden. (D.D.)

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Corona II
‚BILD‘ titelt:
„Gottesdienste bald wieder erlaubt, aber …
SINGEN IN DER KIRCHE VERBOTEN!“
Is vielleicht auch besser so.
 
30.4.20
Kleine Islamkunde
dpa meldet:
„Hessen kündigt im Rahmen des Islamunterrichts die Zusammen­arbeit mit der Ditib. Die anderen Länder werden folgen.“
Die Lügerei von Erdogans Religionsganoven war wohl auf Dauer ein­fach nicht auszuhalten. Dabei hätt' man's alles auch viel schneller und durchlauchter haben können, wenn man ...
Wenn man auf einen der bedeutendsten Theologen des Islam gehört hätte, den ehrenwerten Herrn Al Ghazali (1059 -1111), der schon zu jener Zeit mitten im europäischen Hochmittelalter seinem wißbe­gierigen Fußvolk das Prinzip der muslimischen „Taqiyya“ auseinan­derfilibustert hat, Mohammeds feine Taktik der List für den erfolg­reichen Umgang mit den sog. Ungläubigen, und zwar filibustert mit diesen doch relativ eindeutigen Worten:
„Wisse, daß die Lüge in sich nicht falsch ist. Wenn eine Lüge der einzige Weg ist, ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist sie erlaubt. Da­her müssen wir lügen, wenn die Wahrheit zu einem unangeneh­men Ergebnis führt.“
Inch'allah?
Bin mir, na,
nich ganz so
sicher da ...
 
1.5.20
Nicht alles ist Corona
und Amerika nicht Trump
Die Plattentips im Monat Mai:
„Pick me up off the floor“ von Norah Jones,
„Fetch the bolt cutters“ von Fiona Apple,
„Shelby Lynne“ von Shelby Lynne
und v.a.
von Lucinda Williams „Good souls better angels“!
Und endlich komm ich dazu, meinem eigenen Buchtipp zu folgen:
„Wessen Erinnerung zählt?
Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute“
von Mark Terkessidis.
 
2.5.20
Am Anfang was das Wort ...
… und das Wort hatte Kayleigh McEnany, die wirklich wunderschöne, neue Sprecherin des Weißen Hauses:
„Es ist meine Aufgabe, Ihnen die Denkweise (!) des Präsidenten nahezubringen, diese Fakten (!) zu vermitteln, damit der Präsident eine faire (!) und (!) akkurate (!) Berichterstattung (!) erhält und damit die Amerikaner (!) faire (!) und (!) akkurate (!) Informationen (!) erhalten.“
Dann sagte sie noch:
„Ich werde Sie nie belügen.“
Und:
„Darauf haben Sie mein Wort.“


Kayleigh McEnany - Foto: US Federal Government

3.5.20
Es lyrikt im Kanzleramt
„Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns beschränken.“
(Horst Seehofer)
So sieht also die schlimmste Katastrophe der Menschheitsgeschichte aus?! Is ja interessant.
 
4.5.20
Liebe Leute!
Es tut mir Leid ...
 
5.5.20
… aber ich konnte …
… beim besten Willen …
 
6.5.20
… das Corona-Gejammer …
… so berechtigt es im Einzelfall auch sein mag, einfach nicht mehr hören. Ich mußte mal ‘ne Pause machen.
 
 
Wolfgang Nitschke