Wuppertaler Bühnen

Coronavirus – Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Spielzeit

von Esther Klose

Foto © Karl-Heinz Krauskopf 

Coronavirus – Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Spielzeit
 
Veranstaltungsabsagen und -verschiebungen der Wuppertaler Bühnen
über den 19. April hinaus
 
Um der schnellen Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, wurden am Fr. 13. März alle Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH bis einschließlich So. 19. April 2020 abgesagt. Zum Schutz aller Beschäftigten ist der Probenbetrieb ebenfalls bis So. 19. April eingestellt. Unter diesen Voraussetzungen und aufgrund der anhaltenden Krisensituation und des bundesweiten Kontaktverbots müssen die Wuppertaler Bühnen inzwischen auch für Produktionen, die regulär nach dem 19. April hätten stattfinden sollen, schweren Herzens Konsequenzen ziehen. Die umfangreichen Vorbereitungen für die Deutsche Erstaufführung der Oper ›Il canto s’attrista, perché?‹, für das Galakonzert mit Kurt Rydl und Julia Jones, für das Festival ›Sound of the City‹ und das Gastspiel des Sinfonieorchester Wuppertal in Lissabon lassen sich unter den aktuellen Bedingungen nicht bewerkstelligen. Aufgrund der offiziellen Regelung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, die geplante Schulausflüge bis zum Ende des Schuljahres untersagt, müssen ebenso Vorstellungen der Wuppertaler Bühnen entfallen, die sich gezielt an Schüler richten: ›Der Liebestrank‹ als gekürzte Fassung in der Reihe ›Große Oper klein‹, das 4. Schulkonzert ›Beethovens 5. Sinfonie: Revolution!‹ und die Community-Oper ›Ein Sommernachtstraum‹. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden verbleibende Aufführungsmöglichkeiten in der Oper zum großen Teil für Produktionen aus dem Repertoire genutzt.
 
Am Fr. 13. März 2020 sollte Salvatore Sciarrinos neuestes Werk für die Opernbühne ›Il canto s’attrista, perché?‹ am Stadttheater Klagenfurt als Koproduktion mit der Oper Wuppertal zur Uraufführung gebracht werden. Diesen Mai sollte die Produktion dann in Wuppertal mit hiesigen Künstlern und Künstlerinnen zur Deutschen Erstaufführung kommen. Die aktuelle Lage macht eine angemessene Vorbereitung der Aufführung in Wuppertal jedoch unmöglich. Es scheint ausgeschlossen, daß dieses substanzreiche Werk eines der profiliertesten Komponisten unserer Zeit in der aktuellen Situation die Strahlkraft entwickeln könnte, die ihm künstlerisch zukommt. Nachdem bereits die Uraufführung in Klagenfurt abgesagt wurde, muß jetzt auch die Aufführung in Wuppertal auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ein genauer Termin wird noch bekannt gegeben.
 
Das für Juni 2020 geplante Festival der Reihe ›Sound of the City‹ unter dem Thema »Arbeit?« müsste derzeit in die konkrete Umsetzung beziehungsweise Probenphase einsteigen. Nachdem dies unter den gegebenen Umständen unmöglich ist und um Einbußen in der künstlerischen Qualität des Festivals zu vermeiden, wurde nach intensivem Abwägen entschieden, das gesamte Festival mit allen geplanten Bestandteilen und Veranstaltungen auf Ende Juni 2021 zu verschieben. Es soll damit sichergestellt werden, daß der erhebliche Planungsaufwand nicht ins Leere läuft, sondern diese spannende Festival-Ausgabe mit ihrem ganzen Potenzial realisiert werden kann.
 
Als Sonderveranstaltung sollte am Mo. 1. Juni 2020 ein Galakonzert mit Kurt Rydl und Julia Jones im Opernhaus Wuppertal stattfinden. Die aktuelle Krise und das damit einhergehende Kontaktverbot erschwert die Vorbereitungen dieses Konzertes, sodaß entschieden wurde, das Konzert abzusagen. Die in dieser Spielzeit verbleibenden Aufführungsmöglichkeiten müssen für Produktionen aus dem Repertoire genutzt werden.
 
Das Gastspiel des Sinfonieorchester Wuppertal in Lissabon am Mi. 22. April und Do. 23. April 2020 muß leider entfallen. Die zwei Konzerte des Sinfonieorchesters hätten in der portugiesischen Hauptstadt im Rahmen des Festivals ›Dias de Música‹ stattgefunden, das nun offiziell von der Fundação Centro Cultural de Belém abgesagt wurde. Der ausdrückliche Wunsch besteht, das Gastspiel im kommenden Jahr nachzuholen. Der Beethoven Marathon am Mo. 22. Juni 2020 in der Historischen Stadthalle Wuppertal unter Leitung von Generalmusikdirektorin Julia Jones und mit dem Pianisten Artur Pizarro ist von dieser Absage NICHT betroffen. Der Beethoven Marathon findet nach derzeitigem Stand statt.
 
Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW hat für die Zeit nach der Rückkehr zum normalen Unterricht unter anderem den Umgang mit Exkursionen zu außerschulischen Lernorten, wie zum Beispiel den Besuch von Theatern für ganz NRW geregelt. Demnach sind offiziell alle geplanten Ausflüge und außerschulische Aktivitäten für den Rest des Schuljahres – unabhängig von der Dauer des derzeit ruhenden Schulbetriebs – untersagt. Dies betrifft Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen, die sich im Besonderen an Schüler richten: ›Große Oper klein‹ am Mi. 27. Mai 2020, eine gekürzte Fassung für Schüler von ›Der Liebstrank‹, und das 4. Schulkonzert ›Beethovens 5. Sinfonie: Revolution!‹, am Fr. 5. Juni 2020. Beide Veranstaltungen werden abgesagt, wobei das 4. Schulkonzert in die nächste Spielzeit verlegt werden kann. 
 
Des Weiteren steht bei der Oper Wuppertal die Produktion von Benjamin Brittens ›Ein Sommernachtstraum‹ als Community-Oper auf dem Spielplan (Premiere: Mi. 20. Mai 2020). Mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus Wuppertal haben auf vielfache Weise zur Entstehung der Produktion beigetragen und sollten selbst auf der Bühne stehen. Die Regelung des Ministeriums macht nicht nur den geplanten Besuch der Produktion durch Schulklassen unmöglich, sondern auch die weitere Erarbeitung der Inszenierung durch die Schüler im nötigen Probenprozess. Somit muß diese Produktion der Oper Wuppertal leider ebenfalls abgesagt werden. Es besteht bedauerlicherweise keine Möglichkeit, das Projekt als Ganzes in die nähere Zukunft zu schieben.
 
Auch nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs wird es zu weiteren Terminverschiebungen in den Sparten Oper, Schauspiel und Sinfonieorchester kommen. Die Wuppertaler Bühnen werden entsprechend informieren und aktuelle Nachrichten auf der Website www.wuppertaler-buehnen.de  veröffentlichen.
 
Die Wuppertaler Bühnen bedauern diese schweren Entscheidungen und Spielplanänderungen und bitten im Hinblick auf die Gesundheit ihrer Beschäftigten um Verständnis.
 
Die KulturKarte ist bis auf Weiteres für den Kundenverkehr geschlossen. Die Kolleginnen sind aber von Mo.–Fr. von 10–18 Uhr vorzugsweise per E-Mail (info@kulturkarte-wuppertal.de), per Post (KulturKarte, Kirchplatz 1, 42103 Wuppertal) oder telefonisch (+49 202 563 7666) zu erreichen.
 
Alle Informationen zum Umgang mit bereits gekauften Tickets oder Tickets aus Abonnements werden laufend aktualisiert unter wuppertaler-buehnen.de/corona 
 
Darüber hinaus besteht auf Wunsch die Möglichkeit, auf die Erstattung für Vorstellungen und Konzerte zu verzichten, die aufgrund der Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus entfallen müssen. Die Beträge kommen den Wuppertaler Bühnen in dieser schwierigen Situation als Spende zu. Die Wuppertaler Bühnen danken allen Kunden, die von dieser Möglichkeit bereits Gebrauch gemacht haben.
               
Die Wuppertaler Bühnen hoffen sehr, ihre Gäste bald wieder gesund und zahlreich im Opernhaus, im Theater am Engelsgarten und in der Historischen Stadthalle Wuppertal begrüßen zu dürfen.
 

Redaktion und Entfernung von Genderismen: Frank Becker