Naturschutzbund NRW sucht schmetterlingsfreundliche Gärten

Landesweites Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ erneut gestartet

von Andreas Rehnolt

Tagpfauenauge - Foto © Verena N / pixelio.de

Naturschutzbund NRW sucht
schmetterlingsfreundliche Gärten
 
Landesweites Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ erneut gestartet
 
Der Naturschutzbund NRW (NABU) hat in Düsseldorf zu seinem landesweiten Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ aufgerufen. Man wolle damit auf die Wichtigkeit der Gärten als Lebensräume hinweisen und zum Anlegen neuer Schmetterlingsgärten anregen, so Sarah Bölke vom NABU-NRW, die das Projekt leitet. Bereits im sechsten Jahr unterstützt das Projekt Schulen und Kitas dabei, das Außengelände in einen Garten für Schmetterlinge zu verwandeln.
 
Wer das schafft, bekommt hierfür die Auszeichnung zum schmetterlingsfreundlichen Garten, in Form einer Urkunde und Plakette für den Gartenzaun. Jetzt können sich erstmalig auch Privatgärten um die Auszeichnung bewerben, hieß es weiter. Die Naturschützer betonten, daß „Tagpfauenauge, Zitronenfalter und Kleiner Fuchs immer seltener noch durch unsere Gärten flattern.“ Die Bestände der heimischen Schmetterlinge seien in den letzten Jahren dramatisch gesunken.
 

Zitronenfalter - Foto © Uschi Dreiucker / pixelio.de

Zwar sind die Hauptursachen hierfür im Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und dem Verlust von Lebensräumen zu suchen, doch es stehe auch fest: „Unsere Gärten können einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt von Schmetterlingen leisten“, so Christian Chwallek, der stellvertretende Vorsitze des NABU NRW. „Ob Schrebergarten, Vorgarten oder Gartenfläche hinter dem Haus - Privatgärten haben eine wichtige Bedeutung für die Natur“, so Chwallek weiter.
 
Zusammengezählt machten solche Gärten nicht nur eine beachtliche Fläche aus, sie seien auch „wichtige Trittsteine für Schmetterlinge und andere Insekten. Somit ist es von großer Bedeutung, wie diese Flächen gestaltet werden“, so der stellvertretende NABU-Landesvorsitzende. Er kritisierte, daß immer mehr Flächen  versiegelt werden oder als häufig gemähte Rasenflächen ökologisch betrachtet für Schmetterlinge völlig unbedeutsam seien. Diesem Trend könnten naturnahe gestaltete und artenreiche Privatgärten ein Stück weit entgegenwirken.
 
Wer mit verschiedenen heimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen eine große Artenvielfalt pflanzt und seinen Garten nicht zu sehr aufräumt, der leistet bereits einen wichtigen Beitrag für den Erhalt von Faltern. Schmetterlinge brauchen Zeit für ihre Entwicklung. Besonders in wilden Ecken, wo Gräser, Disteln und wichtige Futterpflanzen wie Knoblauchsrauke oder Wiesenschaumkraut wachsen und blühen können, finden Schmetterlinge und ihre Raupen beste Voraussetzungen.
Wer dazu noch auf den Einsatz von Gift verzichtet und auch im Herbst immer darauf achtet, daß Laub liegen bleibt und abgeblühte Pflanzen erst im Frühjahr geschnitten werden und Insekten so auch im Winter ein Plätzchen im Garten anbietet, hat gute Chancen auf die Auszeichnung. Besonders möchten wir auch Gärtnerinnen und Gärtner dazu ermutigen, einen bestehenden Schottergarten in einen Garten des blühenden Lebens zurückzuverwandeln und sich um die Auszeichnung zu bewerben.


Kleiner Fuchs - Foto © Frank Becker

Bewerben können sich Schmetterlings- und Gartenfreunde ab sofort über ein Formular, das unter www.schmetterlingszeit.de zur Verfügung steht. Das Formular soll dann - versehen mit einem Foto des Gartens - postalisch an den NABU NRW –„Zeit der Schmetterlinge“ - Völklinger Str. 7-9 in 40219 Düsseldorf geschickt werden.