Es waren zwei Moleküle.
Die saßen auf einer Mühle Und sahen zu, wie das Mühlrad trieb, Und waren zufrieden und hatten sich lieb. Und keiner, keiner wußte darum, Als nur ein Mann, der Adressen schrieb. (nicht in dem hier vorgestellten Büchlein) Heute vor 125 Jahren, am 7. August 1883 wurde Joachim Ringelnatz (bürgerlicher Name Hans Bötticher) in Wurzen geboren. Er wurde Matrose der Handelsmarine, Kaufmann, Marineoffizier im 1. Weltkrieg, Lyriker, Novellist, Brettl-Dichter, Maler und Kabarett-Sänger. Die mal deftigen, mal zarten Gedichte dieses so unterschätzten Feingeistes amüsieren seine erwachsenen Leser ebenso wie die Kinderverwirrgedichte die Kleinen. Und viele davon ergötzen beide. Daß auch dieser wunderbare Dichter, einer der größten deutscher Sprache, ein Opfer der hirnlosen Nazi- Ideologie wurde, sollte immer wieder erwähnt werden. Schöngeistiges ist nämlich dummen Menschen suspekt, ärger noch, wenn gefühlvoll-feinsinnige Gedanken sich einer staatlichen Macht wie der braunen oder roten nicht unterordnen.1933 erhielt Joachim Ringelnatz, der eine Vielzahl von Gedichtbänden veröffentlicht und sein Leben in mehreren Büchern beschrieben hatte, umgehend Auftrittsverbot. Bereits 1934 starb er, verarmt trotz großzügiger Spenden von Freunden um den Verleger Ernst Rowohlt, nach der Rückkehr von einem Gastspiel in der Schweiz an einer Lungentuberkulose. Im Verlag arsEdition erscheint zum Geburtstag des liebenswerten Poeten ein ganz kleines Bändchen, das gerade weil es so klein ist, Ringelnatz selbst gefallen hätte: "Ein Federchen flog über Land". Anna Karina Birkenstock hat zauberhafte Illustrationen zu den Gedichten "Die Feder", "Heimatlose", "Die Ameisen", "Giraffen im Zoo", "Abzählreime", "Tante Qualle und der Elefant" u.a. beigesteuert. Das reizende Büchlein ist als gedankenvolles Geschenk das ideale Mitbringsel. |
Joachim Ringelnatz Mit Bildern von Anna Karina Birkenstock © Copyright 2008 arsEdition Ab 5 Jahren / 32 S. Weitere Informationen unter: Noch mehr Informationen unter: |