Finger on the trigger
Oona Kastners XL-Versionen von Titeln, die von Nick Cave, Laura Nyro und Nine Inch Nails stammen, verlangen dem Hörer eine 180-Grad-Wendung ab. Kennt man aber ihre Alben „oct. 18, 2:09 a. m.“ und „songs from a darkness“, ist man immerhin ein wenig vorbereitet. Bei mir dauerte es allerdings bis „Little Water Song“, diese neue Oona zu akzeptieren. Von da an träufeln aber ihre Vocals samt Elektronik- und Keys-Kaskaden stählernen Honig ins Ohr. Die ungeheure Bandbreite von Oona Kastners großartiger Stimme verblüfft mal um Mal Oktaven umspannend und Gesang auf neue Ebenen hebend.
Magisch zieht Laura Nyros „And When I Die“ mit schmeichelndem Parlando und weichem Rhythmus an, „Broken Rainbow“ ist pure Poesie und das brüchige, beinahe böse „Copy Of A“ schmeichelt sich ein – bis es seine Härte zeigt. Nine Inch Nails scheint seinen Titel „Hurt“ eigentlich für Oona geschrieben zu haben, denn der Sprechgesang ihrer Cover-Version stellt das Original deutlich in den Schatten. Den epischen Abschluß macht im metallischen Maschinen-Sound „A Minute To Breathe“, eine gewaltiges Ende dieses außergewöhnlichen, brillanten Albums.
Oona Kastner stellt – auch instrumental - eine Klasse für sich dar – eine Empfehlung der Musenblätter.
Oona Kastner – „Live Solo Vol. 2“
© 2019 poise
Oona Kastner (voc, p, keys, electronics)
Titel:
1. Abattoir Blues – 2. Hiding All Away – 3. Little Water Song – 4. Gibsom Street – 5. And When I Die – 6. Broken Rainbow – 7. Copy Of A – 8. Hurt – 9. A Minute To Breathe
Gesamtzeit: 1:05:25
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