Museen in NRW stimmen auf Weihnachten ein

Ausstellungen zu adventlichen Themen, Winterbrauchtum und Krippenschauen

von Andreas Rehnolt

© Wendt & Kühn

Museen in NRW stimmen auf Weihnachten ein
 

Mehrere Museen in Nordrhein-Westfalen stimmen derzeit wieder mit
Ausstellungen zu adventlichen Themen, Winterbrauchtum und
Krippenschauen auf die Weihnachtstage und Heiligabend ein. 

Von Andreas Rehnolt
 
Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte etwa ist seit einigen Tagen die Ausstellung „Himmlischer Besuch aus dem Erzgebirge“ zu sehen. Die bis zum 1. März nächsten Jahres angesetzte Schau zeigt die weltberühmten Grünhainichener Musikantenengel der Manufaktur Wendt & Kühn, die bis heute viele Liebhaber findet.
Ihr Erkennungszeichen sind elf weiße Punkte auf den grünen Flügeln. Zu sehen sind auch Entwürfe von Kleinmöbeln über Näh- und Rauchutensilien bis hin zu kindlichen Frühlingsfiguren sowie auch Brokat - oder Margeritenengel, die ab 1920 als dritte Frau in der Manufaktur Olga Sommer entworfen hat. Die Schau in der Reviermetropole würdigt mit mehr als 200 Exponaten das kunsthandwerkliche Schaffen dreier Künstlerinnen, die weit über das Erzgebirge hinaus Erfolge feierten. Außer zahlreichen kleinen Engeln gibt es unter anderem auch größere Lichterengel, Brokatengel, Spandosen oder auch Lampionkinder zu sehen.
Die Ausstellung in Dortmund ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. www.mkk.dortmund.de 
 
Im Westfälischen Museum für religiöse Kultur (Religio) in Telgte ist bis zum 26. Januar nächsten Jahres die inzwischen 79. Krippenausstellung zu sehen. Gezeigt werden traditionelle Figurenkrippen, moderne Gestaltungen der Weihnachtsgeschichte und kritische Arbeiten, die das heutige Konsumweihnachten kommentieren.
Das Motto der Telgter Krippenschau lautet in diesem Jahr „Auf der Suche nach dem Licht der Welt“. Zu sehen sind Krippen von rund 100 Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland, Profis und Hobbybastlern. Unter den Exponaten gibt es winzige Krippen aber auch große Krippen-Ensembles und sogar eine Rauminszenierung mit Schwarzlicht, die sich auf das Lied „Maria durch ein' Dornwald ging“ bezieht.
Die Ausstellung in Telgte ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. www.museum-telgte.de 
 
In Bochum zeigt das dortige Krippenmuseum bis zum 22. Dezember etwa 250 zumeist ungewöhnliche Darstellungen von der Geburt Jesu aus 55 Ländern. Der Krippenverein um Rosemarie und Manfred Lipienski präsentiert unter anderem eine Krippe aus Perlmut, die dem verstorbenen früheren Palästinenserführer Jassir Arafat gehörte und vom ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau aus Ramallah mitgebracht wurde. 
Die Ausstellung in Bochum ist im Rahmen von Gruppen-Führungen nach Anmeldung unter 0234-492280 zu sehen. www.bochumer-krippenverein.de
 
Das nach dem Künstler Emil Schumacher benannte Museum in Hagen zeigt erneut die 1947 von Schumacher geschaffene Weihnachtskrippe. Nur zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der junge Familienvater sie unter dem Einfluß der allgegenwärtigen Zerstörungen geschaffen. Bis heute ist gerade die Roh- und Einfachheit des Schumacherschen Bildes von der Geburt Jesu besonders.
Die Krippe in Hagen ist dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr zu sehen. www.esmh.de 
 
Zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit präsentiert das Stadtmuseum Münster bis zum Februar 2020 wieder die prachtvolle neapolitanische Krippe. Die über 250 Jahre alten Figuren sind aufwendig gekleidet und in mehreren Szenen aufgestellt. Diesmal sucht ein Elefant Anschluß. Aus Privatbesitz erhielt das Stadtmuseum einen etwa 45 cm hohen Elefanten aus bemaltem Gips, der um 1920 in der Gipsformerei Pietro (Peter) Mazzotti in Münster gefertigt wurde und als Begleiter der Heiligen Drei Könige nur noch in wenigen Figuren erhalten ist.
Die Ausstellung im Stadtmuseum Münster ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. www.stadt-muenster.de/museum
 
Das Museum am Dom Trier zeigt die Ausstellung „Krippen aus dem Grödnertal - 200 Jahre Schnitzkunst.“ Zu sehen sind bis zum 26. Januar nächsten Jahres Krippen aus dem Tal in Südtirol. Mit zahlreichen Leihgaben aus dem Museum Gerdeina in St. Ulrich und von privaten Sammlern gibt die Schau einen Einblick in die Geschichte der Krippe n-Schnitzkunst der Region bis zum heutigen Tag.
Einen ersten Aufschwung erlebte die Krippenschnitzkunst dort nach dem Verbot der öffentlichen Krippen durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782. So entstanden in der Zeit des Biedermeier erstmals Krippen in großer Zahl für private Haushalte. Seit 1969 garantiert eine Schutzmarke für ausschließlich von Hand gearbeitete Holzskulpturen.
Die Ausstellung in Trier ist dienstags bis samstags von 9 bis 17 Uhr, sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. www.bistum-trier.de/museum 
 
Redaktion: Frank Becker