Souvenirs historischer Dom-Architektur

Dombauhütte verakuft Bohrkerne aus mittelalterlichem Turmfundament des Kölner Doms

von Andreas Rehnolt

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Wieder Bohrkerne aus mittelalterlichem Turmfundament des Kölner Doms


Köln - Wegen des großen Interesses sind am Dienstag wieder Bohrkerne aus dem Südturmfundament des Kölner Domes gegen eine Spende an Interessenten abgegeben worden. Die ganz besonderen Dom-Souvenirs wurden von den Liebhabern hinter dem Bauzaun auf dem Roncalliplatz an der Südseite des Domes abgeholt. Zusammen mit dem Bohrkern erhielten alle Interessierten ein von Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner unterzeichnetes Zertifikat, das die Echtheit des Steines bezeugt. Dafür bat die Dombauverwaltung um eine Spende von etwa 30 bis 60 Euro zu Gunsten der Domerhaltung, je nach Größe des Bohrkerns. Einzelne Steine haben laut Dombau-Verein ein Gewicht von bis zu 60 Kilogramm.

Die Fundamente des Turmes stammen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und wurden aus Basalt, Tuffstein und Kalkmörtel errichtet. Ihre Ausmaße sind äußerst beeindruckend, da sie in eine Tiefe von etwa 16 Metern unter den Domfußboden reichen, wo sie auf einem vom Rhein aufgeschütteten Kiesbett gründen. Die unteren zwei Drittel sind dabei als durchgängiger Block massiv gemauert. Der obere Bereich unmittelbar unter dem Domfußboden ist hingegen als Kastenfundament gebildet, dessen Mauern immer noch eine beeindruckende Stärke von etwa 7 Metern im Norden bis 11,5 Metern im Süden haben.

Zwei der Fundamentmauern werden zurzeit für den Bau eines neuen Eingangs zur Turmbesteigung und zur Domgrabung durchbrochen. Die dabei anfallenden Bohrkerne wurden erstmals am 18. März mit großem Erfog abgegeben. Etwa 400 Dombegeisterte hatten sich damals ein Stück aus den mittelalterlichen Fundamenten des Südturmes gesichert.