Stahl – Kohle – Kultur

…was übrig blieb (1)

von Frank Becker

Foto © Claus-Dieter Meier

Stahl – Kohle – Kultur
 
…was übrig blieb (1)
 
Eine Fotoausstellung in der Wuppertaler Galerie im Turm
 
Drei Wuppertaler Fotografen haben die Reste und „Fortsetzungen“ der im wahrsten Wortsinn erloschenen Montanindustrie des benachbarten Ruhrgebiets in den Fokus ihrer Kameras genommen und sich zu einer beeindruckenden Ausstellung zusammengetan, die seit dem vergangenen Freitag in der „Galerie im Turm“ in der Elberfelder Christuskirche zu sehen ist.


Zeche Zollern Dortmund - Foto © Fritz Zander 

Die Impressionen, die Detlef Hinz, Claus Dieter Meier und Fritz Zander in aufgelassenen Bergwerken, Stahlwerken und Industrieanlagen eingefangen haben, die jetzt häufig der Kultur gewidmet sind, vermitteln in ihrem Stillstand noch eine Idee von der Zeit, als in ihnen das Arbeitsleben pulsierte, das Herz des westdeutschen Aufbaus schlug, der wesentlich zum neuen Ruhm des „Made in Germany“ beigetragen hat. Fördertürme, verwaiste Industrieanlagen, die ihre einstige Bedeutung noch ahnen lassen, rostende Loren, stehengebliebene Normalzeit, ein Arrangement in einer Kaue, Gründerzeit-Architektur, ein Jugendstil-Werkstor, ein letzter Glanz von Messing und Öl wecken eine tief sitzende Sehnsucht nach dem Echten, dem Vergangenen. Einst waren die dröhnenden, schmutzigen, kochenden Zechen, Walzwerke und Kokereien als rußiger, heißer, Menschen fressender und Lungen zerreißender Moloch gefürchtet und verschrien – heute sammelt man die verblüffend schnell verblassenden Erinnerungen beinahe verzweifelt.

 
Foto © Detlef Hinz

Heute und an den folgenden beiden Tagen zeigen wir Ihnen jeweils drei von den Künstlern ausgewählte Beispiele dieser sehenswerten Ausstellung. Beachten Sie bitte die unten genannten letzten drei Besichtigungstermine. Es lohnt.
 
„Stahl, Kohle und Kultur – was übrig blieb“
Galerie im Turm, Unterer Grifflenberg 65, 42119 Wuppertal 
Die Ausstellung dauert bis 23.09.2019 und kann mittwochs besucht werden:
11.September, 18. September, sowie am 25. September, jeweils von 19:00 – 21:00 Uhr.