Musenkuß für Susan Wolf

Susan Wolf – „I Have Visions“

von Steffi Engler

Wiedergeboren
 
Susan Wolf mit zehn autobiographischen Songs
auf ihrem neuen Album
 
 
Viel ist über die unglaublich sympathisch Österreicherin (unbedingt ihr Interview auf Youtube anschauen!) nicht zu erfahren, stöbert man im Netz. Ein wenig verrät sie auf ihrer Website, gibt aber nichts Entscheidendes preis und bleibt irgendwie nicht greifbar. Dafür aber durchaus fühlbar, hört man sich dieses fantastische neue Album – ihr drittes – an, mit dem sie sich nach einigen Jahren der musikalischen Abstinenz nun wieder der Musikwelt stellt.
Nach erfolgreichen Tourneen durch Europa mit bekannten Größen wie Katie Melua, Mick Hucknall von Simply Red oder der US-amerikanischen Legende Giant Sand sowie musikalischen Stationen, die sie von New York über die Wüste Arizonas in den kalten Norden Europas führten, hatte  Susan Wolf sich zurückgezogen, wollte sich eigentlich von der Musikwelt Abschied nehmen, aber es kam durch positive Begegnungen anders. Sie selbst nennt „I Have Visions“ ihr eigentliches Debütalbum: „I Have Visions“. Darin erzählt sie zehn Songs, zu denen sie Musik und Texte schrieb, die Geschichte ihres Lebens, von ersten Erfolgen (Life Serves Me Champagne ), von Schicksalsschlägen und Enttäuschungen, der Krankheitsdiagnose MS (100 Miles Of Pain), Liebe und Hoffnung (Love, Faith, Hope) und von Zuversicht (Follow the Light / You Carry My Heart). Hier kann man fast vermuten, daß Susan Wolf auch spirituell einen neuen Weg gefunden hat.
Das vollständig in Dänemark entstandene Studioalbum „I Have Visions“ ist ein zutiefst autobiografisches Werk, das jene Lieder zum Inhalt hat, in denen Wolf den Rufen ihrer Seele gefolgt ist und es geschafft hat, ihren eigenen Weg abseits der Zwänge zu beschreiten. Dass sie nun auch wieder unter ihrem Geburtsnamen Susan Wolf auftritt, ist dabei Zeichen dieser Emanzipation und der Rückkehr zu sich selbst. (Offizieller Text)

Es ist ein wunderschönes, berührendes Album geworden, eines wie es nur selten gelingt. Ein wenig erinnert es in seiner Musikalität und seiner Botschaft, besonders in „You Carry My Heart“ an die unvergleichliche Katie Melua, mit der sie ja ein Stück ihres Weges gegangen ist. Zart, aber stark in Stimme und Vortrag, sauber arrangiert und stimmungsvoll eingespielt, hat das Album das Zeug zu oberen Chart-Plätzen. Zum Mit- und Nachlesen enthält das Booklet alle Texte. Von mir bekommt das Album unser Prädikat, den Musenkuß!
 
Susan Wolf – „I Have Visions“
© 2019 Jazzhaus Records
Susan Wolf (voc, comp, lyrics) – Nikolaj Heyman (g, b, p, hammond, steelguitar etc.) – Peter Dombernowsky (dr, perc) – Thomas Mauerhofer (g – 3, 7)
 
Titel
1  The Road  2  Wild Nights  3  Still I'm In Love  4  100 Miles Of Pain  5  Life Serves Me Champagne  6  Love, Faith, Hope  7  Two Souls  8  Hungry Hearts  9  Follow the Light  10  You Carry My Heart
Gesamtzeit: 47:17
 
Weitere Informationen:  www.susanwolf.net  -  www.jazzhausrecords.com