„Prinz Jussuf von Theben“ von Else Lasker-Schüler

Uraufführung des auf einem Briefroman der Lyrikern beruhenden Stücks in Bochum

von Andreas Rehnolt

Skulptur: Rudolf Engel - Foto © Frank Becker
 „Prinz Jussuf von Theben“
von Else Lasker-Schüler
 
Uraufführung des auf einem Briefroman der Lyrikern
beruhenden Stücks im Folkwang-Theaterzentrum Bochum
 
Bochum/Wuppertal - Am kommenden Freitag feiert das Stück „Prinz Jussuf von Theben“ der Dichterin Else Lasker-Schüler (1869-1945) in Bochum seine Uraufführung. Anläßlich des 150. Geburtstages von Lasker-Schüler hat der Dramatiker Gerold Theobalt das Stück als szenische Hommage an die Dichterin und Malerin verfaßt, schreibt das Folkwang-Theaterzentrum Bochum in der Einladung zur Premiere.
Der Titel des Stücks bezieht sich auf eine Figur aus dem Briefroman der Dichterin mit dem Titel „Der Malik“, in dem sie den Tod ihres Freundes und Malers Franz Marc (1880-1916) im Ersten Weltkrieg verarbeitet hatte. Es handelt sich um einen avantgardistischen Briefroman, der 1913 bis 1917 geschrieben und von der Autorin eigenhändig illustriert wurde. Als Buch erschien der Briefroman 1919 bei Paul Cassirer in Berlin. 
Der Roman und das Theaterstück handeln vom Tod eines Liebesbriefe schreibenden, sehr phantasiebegabten Zwitterwesens und seines männlichen, schweigenden Empfängers. Das Stück soll nach Aufführungen in Bochum (29. Juni und 30. Juni) auch in der Geburtsstadt von Else Lasker-Schüler in Wuppertal auf die Bühne kommen. Am 28. Juni findet eine öffentliche Generalprobe in Bochum statt.

Die Schirmherrschaft über das Theaterprojekt zu Ehren der 1945 im israelischen Exil in Jerusalem verstorbenen Lyrikerin hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) übernommen. Die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft mit Sitz in Wuppertal hatte das Stück in Auftrag gegeben. Gespielt wird „Prinz Jussuf von Theben“ von Studierenden im 3. Jahrgang des Studiengangs Schauspiel.
Es zeigt die bedeutende deutschsprachige Dichterin inmitten einer hochproduktiven Berliner Künstlerszene, die man heute unter dem Begriff der „Moderne“ zusammenfaßt. Wie das Folkwang-Theaterzentrum weiter mitteilte, wechseln Rezitationen von Gedichten und Prosatexten ab mit dramatischen Szenen, mit Bildern und musikalischen Werken aus einer Zeit, in der das Europa der Zukunft von jungen Künstlerinnen und Intellektuellen vorausgeträumt wurde: Es sollte demokratisch und friedliebend sein, sozial gerecht, weltoffen und tolerant.

Mit: Calvin-Noel Auer, Nadja Bruder, Fabian Hagen, Carlotta Hein, Annelie Korn, Leon Rüttinger, Pujan Sadri, Linus Scherz, Clara Schwinning und Rosalia Warnke
-  Öffentliche Generalprobe: Donnerstag, 27.06., 19.30 Uhr
-  Premiere: Freitag, 28.06., 19.30 Uhr
-  Weitere Termine: Samstag, 29.06. und Sonntag, 30.06., jeweils um 19.30 Uhr
 
Folkwang Theaterzentrum - 44789 Bochum - Friederikastraße 4 - Tel: 0234 - 91596710
 
 
Redaktion: Frank Becker