Ein musikalischer Nachmittag mit jungen Talenten

„Jugend musiziert“ bei einem Lions-Konzert für Senioren

von Johannes Vesper

Foto © Johannes Vesper

Ein musikalischer Nachmittag
mit jungen Talenten
 
Von Johannes Vesper
 
Seit 13 Jahren spielen Schüler der Bergischen Musikschule jährlich einmal im Saal des Seniorenheims der DRK-Schwesternschaft in der Rudolfstraße ein Konzert für die Bewohner. Als Dankeschön unterstützt der Lions Club Wuppertal-Mitte jeweils die Bergische Musikschule. In diesem Jahr handelte es sich um ein Konzert der Sonderklasse. Die Ensembles und die Solo-Violinistin hatten sich bei „Jugend musiziert“, dem renommiertesten deutschen Wettbewerb junger Musiker, qualifiziert und gehören somit zur musikalischen Elite. Das Harfenduo von Emmeline Tzannis und Anneliese Zeretzke eröffnete den Nachmittag. Wunderbar sicher griffen die beiden jungen Mädchen in ihre Konzertharfen, die uns seit König David und den alten Ägyptern faszinieren. Mit ausgefeilter, souveräner Agogik brachten die jungen Künstlerinnen ihr Publikum mit modernem Swing (Josef Molnar 1929-2018), Liedern von John Weippert (1776-1831), spanischen Tänzen von Isaac Albeniz (1860-1909) und sphärischer Harfenmusik“ (Monika Stadtler, *1963) in Stimmung.
 
     Bei den Brüdern Johannes und Valentin Pommée als Gitarrenduo kamen mit spanischer Musik Publikumsfüße in Bewegung. Die beiden spielten lebhaft mit hoher Musikalität das Bachsche Cembalo-Konzert nach Vivaldi (BWV1972)  und gestalteten die rhythmisch anspruchsvolle, unterhaltsame Suite Retratos von Radame´s Gensattli (1906-1988) virtuos und flott. 
     Die 13 jährige Ani Panova zeigte sich zu Beginn ihrer Präsentation energisch, elegant und mit langem Bogen auf ihrer Violine. „Les Furies“ von E. Ysaye (1858-1931) hatte sie für dieses Konzert gewählt. Mit jugendlichem Schwung kam dieses technisch anspruchsvolle Werk sicher und selbstbewußt über. Die langsame Gigue (Loure) aus der Partita III (E-Dur) von Johann Sebastian Bach (1685-1750) erklang  mit klarem Ton und blitzsauber, erinnerte daran, daß man sich mit den Solo-Werken Bachs ein Leben lang wird beschäftigen können. Zuletzt dann Paganinis Tarantella mit Klavierbegleitung (Veronika Salikhova): Arpeggien über alle Saiten, frappante Dynamik, Springbögen in jede Richtung, Doppelgriffe in jedem Tempo, Pizzicati der linken Hand auf dem Griffbrett, dazu Flageolett in allen höchsten und tiefsten Lagen, Fingerklopfen der Pianistin auf dem Klaviercorpus, geschwinde Oktavläufe der Violine, kurz: alles, was sich der virtuose Teufelsgeiger so hat einfallen lassen, ließ uns die 13jährige spielfreudige Geigerin in beeindruckende Weise hören und sehen.
     Zuletzt locker und souverän, mit wunderbarem, warmen Celloklang spielten Leon Caspar und Jonah Näckel Luigi Boccherinis (1748-1805) Sonate für zwei Celli. Differenziert in Dynamik und Agogik mit Schwung und Temperament brachten die beiden dieses Konzert zu Ende. Großer Applaus für die jungen Künstler, die sich zu diesem Ereignis zusammengefunden hatten - und Blumen für Corinna Schäfer von der Bergischen Musikschule, die das ganze organisiert hat.