Reisegeldgedicht
Es gibt der Worte nicht genug,
Um Heim und Heimat laut zu preisen. Um zehn Uhr vierzig geht mein Zug. Adieu! Adieu! Ich muss verreisen. Mein Reisekoffer, frisch entstaubt,
Folgt seiner Sehnsucht in die Weite Und hat mir freundschaftlich erlaubt, Dass ich ihn unterwegs begleite. Und Sehnsucht, Kohle und Benzin
Soll uns recht fern durch Fremdes treiben, Damit wir denen, die wir fliehn, Recht frohe Ansichtskarten schreiben. Auf Wiedersehn! Ich reise fort.
Mein Reisegeld sucht andres, andre. Bis ich erkenne: Hier ist dort Und neu vergnügt nach Hause wandre. Joachim Ringelnatz
(1883-1934)
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