Aktuelles aus der Kultur - heute: neue Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung in Kevelaer zeigt Rockmusiker als Maler

Kevelaer - Unter dem Titel "The Tour of '67 - musicians as artists" zeigt das Konzert- und Bühnenhaus der niederrheinischen Stadt Kevelaer ab dem 2. Juli ein visuelles Konzert berühmter Rockmusiker wie John Lennon, Jimi Hendrix, Ringo Starr, Miles Davis, Grace Slick, Robert Knight, Klaus Voormann, Ron Wood oder Janis Joplin. Alle die Künstler werden mit diversen selbst gemalten Zeichnungen, Grafiken und Ölgemälden in der Marienstadt vertreten sein, so Kevelaers Wirtschaftsförderin Ruth Keuken. Die "Blumenkinder" von damals standen für einen eigenen Musik- und Kleidungsstil, hieß es im Vorfeld der Ausstellung.

Das "Love" von Robert Indiana wurde zum weltweit bekannten Logo. Die Beatles sangen im Sommer 1967 "All you need is love" und brachten ihr Pop-Album "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" heraus. Die Ausstellung präsentiert bis zum 10. August "die Kunst der Musiker", die die Zeit ebenso überlebt hat, wie ihre Musik. Das Interesse der Leute sei sehr groß, wenn sie merken, daß Musiker auch ausgezeichnete Maler sein können, so die Ausstellungsmacher. Viele waren bereits anerkannte Maler oder studierten diese Kunst, bevor sie auf der Bühne standen. Die Ausstellung wurde bis vor wenigen Wochen im schottischen Edinburgh gezeigt.


Ausstellung "Paradies und zurück" im Schloss Dyck

Jüchen - Die Sammlung Rheingold präsentiert seit 18. Mai unter dem Titel "Paradies und zurück im Schloss Dyck bei Jüchen internationale Gegenwartskunst in den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie und Videokunst. Die bis zum 1. August laufende Schau spannt nach Angaben von Kurator Veit Loers einen Bogen vom historischen Paradies Schloss Dyck zu zeitgenössischen Paradiesen. So werde daran erinnert, "wie nah Schönheit und Vergänglichkeit beieinander liegen" und wie schnell die Realität die Illusion verdrängen kann, hieß es in der Vorankündigung weiter. Zehn Räume im historischen Hochschloss zeigen bewährte Positionen neben jungen künstlerischen Fragestellungen, so Loers.

Zu sehen ist etwa die "Paradiese" betitelte Fotoserie von Thomas Struth, die Dschungelparadiese zeigt und zugleich auf die ökologische Bedrohung der Regenwälder hinweist. Jonathan Meese ist mit einigen exzentrischen Bronze-Skulpturen vertreten. Zu den weiteren Künstlern, von denen in der Ausstellung Exponate zu sehen ist zählen unter anderem Georg Baselitz, Mircea Cantor, Peter Fischli & David Weiss, William Kentridge, Jochen Lempert, Boris Mikhailov, Peter Piller, Daniel Richter und Thomas Ruff.

Öffnungszeiten: Di-Fr: 14-18 Uhr, Sa/So: 12-18 Uhr

Internet: www.stiftung-schloss-dyck.de  


Ausstellung im Schloss Moyland zeigt Groninger Expressionisten

Bedburg-Hau - Unter dem Titel "Groninger Expressionisten" zeigt das Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau ab dem 7. Juni erstmals in Deutschland klassische Avantgarde-Künstler aus den nördlichen Niederlanden. Nach Angaben von Kurator Ron Manheim vom Montag stellt die
Schau bis zum 12. Oktober zudem den ersten Versuch dar, den Begriff "expressionistisch" neu zu bestimmen. In den Niederlanden bildete sich nach Angaben des Museums neben Amsterdam vor allem in der Stadt Groningen ein bedeutendes Zentrum der international aufgekommenen Bewegung der Avantgarde. In der in Groningen 1918 entstandenen Künstlergruppe "Der Pflug" fanden sich Künstler zusammen, deren Arbeiten drei Hauptströmungen des Expressionismus zuzuordnen sind, so die Ausstellungsmacher. Neben der vitalistischen, wie sie in Deutschland etwa von Vertretern der Brücke verstanden wurde, gab es auch eine Gruppe lyrisch-metaphysischer Maler, die man hierzulande im Umfeld des Blauen Reiters fand, sowie Vertreter der geometrisierenden Malerei.

Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18 Uhr, Sa/So: 10-18 Uhr.
Internet: www.moyland.de


Essener Domschatz präsentiert sich im Ruhr-Museum Zollverein
Titel der am 19. Oktober startenden Ausstellung: "Gold vor Schwarz"

Essen - Unter dem Titel "Gold vor Schwarz" präsentiert das Ruhr Museum Zollverein ab dem 19. Oktober den Essener Domschatz. Nach Angaben des Museums werden die berühmten und einzigartigen Kunstwerke des bis zu 1200 Jahre alten Domschatzes drei Monate lang bis zum 11. Januar kommenden Jahres zu sehen sein. Der Titel der Schau verdeutlicht, daß der goldene Schatz als Zeuge des christlichen Mittelalters im Ruhrgebiet schon lange vorhanden war, bevor man an die Kohle als "schwarzes Gold" überhaupt dachte. Die Ausstellung findet im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Jubiläum des Bistums statt und zeige "die sakrale Kunst des Mittelalters in der Kathedrale der Industriekultur", so ein Sprecher des Museums. Einzelheiten zum Konzept und Begleitprogramm der Ausstellung wollen Museum und Bistum auf einer Pressekonferenz am 29. Mai mitteilen. 

Der Essener Domschatz erwuchs aus dem Leben einer religiösen Frauengemeinschaft, die seit Mitte des neunten Jahrhunderts in Essen lebte und bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein das Leben der Essener bestimmte und ist laut Museum "einzigartig unter den Kirchenschätzen Deutschlands." Kein anderer sei über all die Jahrhunderte so vollständig geblieben, wie es in Essen glücklicher Zufall war, hieß es in der Vorankündigung. Kein anderer Kirchenschatz verfüge zudem über eine solche Fülle ottonischer, also 1000 Jahre alter Kunstwerke. In dieser Zeit regierten in Essen drei Äbtissinnen aus dem ottonischen Kaiserhaus.

Damals entstanden die vier herrlichen Vortragekreuze, die Lilienkrone, das kostbare Kreuznagelreliquiar, das Evangeliar der Äbtissin Theophanu mit dem berühmten Buchdeckel und andere Kostbarkeiten. Sie alle werden für wenige Monate auf das Gelände der Zeche Zollverein in die ehemalige Kohlenwäsche umziehen. Außerdem zu sehen: Goldene Reliquienbehältnisse, Kreuze, Monstranzen und Kelche sowie Gemälde und Skulpturen, die einst zur Ausstattung der Stiftskirche gehörten.

Zum ersten Mal kann nach Angaben des Museums in dieser Ausstellung der Domschatz in seiner kompletten Fülle besichtigt werden. Einige wunderbare Meisterwerke werden sogar zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. Wichtige Handschriften und Urkunden des Frauenstiftes werden von Bibliotheken und Archiven als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Auf den Münzen des Reichsfürstentums Essen demonstrieren die Porträts der Äbtissinnen ihr herrschaftliches Selbstverständnis.

Öffnungszeiten: Täglich: 10-18 Uhr
www.ruhrmuseum.de

Redaktion: Frank Becker