„Vergiss die #liebe nicht!“

LWL-Freilichtmuseum Detmold lädt zu einer Verabredung mit Liebesobjekten ein

Red./Bec/Are


„Vergiss die #liebe nicht!“
 
LWL-Freilichtmuseum Detmold lädt zu
einer Verabredung mit Liebesobjekten ein
 
Love is all you need“, das wußten die Beatles schon 1967. Doch wie kam es zum Modell romantischer Liebe und was bedeutet Liebe heute? Wen oder was lieben wir? Und wie verändern sich unsere Begriffe und Vorstellungen von „Liebe“ angesichts der digitalen Möglichkeiten im Internet? Diese und viele weitere Fragen rückt das LWL-Freilichtmuseum Detmold in seinem Themenjahr vom 2. April bis 31. Oktober 2019 unter dem Titel „Vergiss die #liebe nicht!“ in den Mittelpunkt. Herzstück der Sonderausstellung ist die Sammlung von Louise Loué und ihrem „Museum der Liebesobjekte“, die individuelle Exponate und die dazugehörigen humorvollen und berührenden oder einfach nur schönen Liebes- und Trennungsgeschichten umfasst. Mit Ausstellungsbeginn werden diese Liebesobjekte für die Gäste des LWL-Freilichtmuseums zum Impulsgeber, sich mit einem eigenen Objekt an der Ausstellung zu beteiligen. So entsteht eine Ausstellung in Bewegung, die sich in Teilen im Laufe der Saison – virtuell und real – ständig verändert.
 
Was bedeutet Liebe heute? Wen oder was lieben wir und warum? Wie verändern sich unsere Begriffe und Vorstellungen von „Liebe“ angesichts der digitalen Möglichkeiten im Internet? Diese und viele weitere Fragen rückt das LWL- Freilichtmuseum Detmold in den Mittelpunkt der Saison 2019. In der Ausstellung „Vergiss die #liebe nicht!“ laden wir Sie zu einer Verabredung mit etwa 70 Liebesobjekten ein, die ganz persönliche schöne und schmerzliche, lustige und traurige Liebesgeschichten von sehr unterschiedlichen Menschen erzählen. Diese stammen aus der Sammlung von Louise Loué und ihrem Museum der Liebesobjekte. Finden Sie heraus, welche Geschichten besonders gut zu Ihnen passen. Oder werden Sie selbst Teil der Ausstellung und erzählen Sie uns Ihre ganz individuelle Geschichte. Darüber hinaus können Sie auf dem Weg in die Sonderausstellung an verschiedenen Stationen im Museumsgelände geschichtliche Aspekte des Themas entdecken: War die Liebe im 18. Jahrhundert romantischer als heute? Welches der ausgestellten Häuser war im Laufe seiner Geschichte sowohl Standesamt als auch Schnapsbrennerei? Gab es früher schon Fernbeziehungen? Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Ihre Geschichte!


Süße Liebe: Die Geschichte dazu erfährt der Besucher in der Ausstellung „Vergiss die #liebe nicht!“ Foto: LWL/Hesterbrink/Pölert

Liebesobjekte = Erinnerungsstücke, Kunstwerke und kreative Basteleien, die aus Liebe oder für einen geliebten Menschen erschaffen wurden.
Tinder, Lovoo, Parship und Co, Dating-Apps und Partnerbörsen, die digitale Welt bietet viele neue Zugänge zur Liebe. Doch hat sich damit auch das Verständnis von Liebe verändert oder nur die Begleitumstände? Wen oder was liebt wer und warum?
„Das Besondere ist in diesem Jahr nicht nur das schöne Thema, sondern auch ein neuer Zugang zu der Ausstellung. Wir brechen alte Sehgewohnheiten auf und nutzen eine App im Stile der Dating-Portale, die unseren Besuchern eine neue Perspektive auf die Objekte bietet und sie zu einem Date mit den Liebesobjekten einlädt“, erläuterte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger bei der Vorstellung des Themenjahres.
Um das perfekte „Match“ zu finden, müssen die Ausstellungsbesucher zunächst ein paar Fragen beantworten, ob sie beispielsweise eher intro- oder extrovertiert sind oder unter der Dusche singen. Bis zu 70 Objekte und dazugehörige persönliche Geschichten sind verfügbar. Diese Objekte stammen aus der Sammlung der Künstlerin Luise Loué und sind schön, traurig, lustig und auch manchmal skurril. „Wenn man sich diese Geschichten durchliest oder in den sozialen Medien nach dem Begriff Liebe sucht, stellt man schnell fest, daß Liebe für jeden Menschen etwas anderes bedeutet“, so Rüschoff-Parzinger. Ob die Liebe zum Partner, zu den Kindern, zu Tieren, Dingen, zum Beruf oder sich selbst, das Gefühl könne sich ganz unterschiedlich äußern und sei gleichzeitig ein Spiegel der Gesellschaft. „Zudem muß man sich natürlich immer die Frage stellen, welches Bild wir von uns selbst im digitalen Raum preisgeben, wie sorglos wir zum Teil mit unseren persönlichen Daten umgehen. Daher war uns auch die Sensibilisierung für eine bewußte Nutzung der App wichtig“, so die LWL-Kulturdezernentin weiter. So wird den Museumsbesuchern am Ende ihres Ausstellungsrundgangs noch einmal verdeutlicht, welche Daten sie in der Museumsapp preisgegeben haben, ehe die Daten gelöscht werden.


Wie viele Frösche braucht es, bevor die große Liebe vor der Tür steht? Foto: LWL/Hesterbrink/Pölert

„Im Vorfeld stellte sich die Frage, ob wir durch diesen Zugang jemanden ausschließen könnten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Wir stellen Leihgeräte für alle Besucher zur Verfügung, die kein eigenes Smartphone besitzen. Mit den Tablets kann man sich die Texte auch vorlesen lassen oder sie größer ziehen.
Im Digitalen ist es deutlich einfacher, Angebote für alle Menschen zu machen und Inklusion zu Ende zu denken“, berichtete LWL-Museumsdirektor Prof. Dr. Jan Carstensen.
Alle Besucher sind aufgerufen, ihre eigenen Geschichten und Objekte in die Ausstellung einzubringen. „Ein Teil der Ausstellung soll sich das ganze Jahr über verändern, analog und digital. Damit möchten wir unseren Besuchern die Möglichkeit geben, selbst Teil der Ausstellung zu werden. Das können sie per E-Mail, über die sozialen Medien oder zu bestimmten Zeiten im persönlichen Gespräch“, erklärte die Ausstellungskuratorin Janina Raub. Da keine Ausstellungstexte geändert und gedruckt werden müssen, kann das Museumsteam schnell auf die Neuzugänge reagieren.
 
Zudem können Besucher historische Liebesgeschichten an zehn Geländestationen erleben. „Uns war der Bezug zu unserem Museumsgelände wichtig. So erfährt man beispielsweise, welche historische Liebesgeschichte hinter unserem Mausoleum steckt“, erklärte Raub.


v. l.: Luise Loué, Janina Raub, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Prof. Dr. Jan Carstensen

Begleitprogramm und Veranstaltungen
Auch im Begleitprogramm dreht sich einiges um die Liebe. Als Vorgeschmack auf die Saison startete die Künstlerin Luise Loué am 31. März mit einer musikalisch-literarischen Tour d’Amour im Sommertheater. „Ganz besonders freuen wir uns, daß Luise Loué mit ihrem eigenen Liebesobjekt, dem Tiny House, für eine Woche ins Museum zieht“, berichtete Raub. Vom 24. bis 28. April zeigt sie bei Sprechstunden und Programmen, wie gut Minimalismus auf zwölf Quadratmetern funktionieren kann – ohne überflüssigen Konsum und ohne Dauerstress.
Unter dem Titel „All you need is love“ erwartet die Besucher Ende Juli ein Wochenende rund um die Liebe mit Musik, Mitmachprogrammen und der Tankstellenparty als Auftakt. Erstmals finden in diesem Jahr Cocktailabende in der Ausstellung statt, bei denen das Museumsteam Einblicke in die Konzeption gibt. Diese „Date Nights“ sind jeweils am letzten Donnerstag im Juni, Juli und August.
Unter dem Motto „Sprache der Liebe“ haben Paare und Singles viermal die Gelegenheit, bei Seminaren mit dem Kommunikationsexperten Michael Krakow ins Gespräch zu kommen. Und passend zum Themenjahr sind auch die vier eintrittsfreien Tage an Liebesthemen angedockt. Neben dem Internationalen Museumstag (19. Mai) sind der Tag der Umarmung (29. Juni), der Tag der virtuellen Liebe (24. Juli) und der Coming Out Day (11. Oktober) eintrittsfrei. Und auch die beiden Großveranstaltungen Freilichtgenuss (7./8. September) und Museumsadvent (6. bis 8. Dezember) sind Teil des Jahresprogramms.


Das Glas mit Asche ist ein Symbol für eine schmerzliche Trennung,

Freilichtmuseum - Krummes Haus - 32760 Detmold - Tel: 05231 - 7060
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktionelle Bearbeitung: Frank Becker