An Corinna wegen ihrer Briefe

von Christian Wernicke

© Jules Stauber

An Corinna wegen ihrer Briefe
 
Die Briefe, die du läßt, Corinna, an mich gehn,
Bezeichnen mir dein gantzes Wesen:
Kaum kan ich, was du hast an mich geschrieben, lesen,
Und was ich lesen kan, verstehn:
Ich kenne deinen Sinn so woll, als deine Hand,
Denn wie der Buchstab falsch, so ist auch der Verstand.
 
Christian Wernicke
(1661-1725)

Veröffentlichung der Illustration mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.