If you go away...

Vor 20 Jahren starb Dusty Springfield

von Frank Becker

     © 2017 Virgin Records

Vor 20 Jahren starb Dusty Springfield
 
Als die englische Pop- und Soul-Sängerin Dusty Springfield am 2. März vor 20 Jahren an Brustkrebs starb, ist eine unvergeßliche Stimme verklungen. Am 16. April 1939 war sie als Mary Isabel Catherine Bernadette O’Brien in London geboren worden und hatte, nachdem sie zunächst in der Girlgroup The Lana Sisters, dann mit u.a. ihrem Bruder Tom im Folk-Trio The Springfields (Top 10 Hits „Island of Dreams“ 1962 und „Say I Won´t Be There“ 1963) auftrat, 1963 mit „I Only Want to Be with You“ ihren ersten Solo-Hit. Die britische Pop-Musik der 60er Jahre ist ohne sie undenkbar, aber auch ihre Frisuren und ihre modischen Auftritte übten vor allem in England großen Einfluß auf den Geschmack ihrer Zeit aus.
Bis 1969 hatte Dusty Springfield zahlreiche Top 100 Hits in England und in den USA und auch wenn sie nur wenige Top 10 Plazierungen und nur eine einzige Nr. 1 („You Don´t Have To Say You Love Me“ 1966) erreichte, wurde ihre besondere Stimme charakterisierend für die Popmusik der „Sixties“. Ihre größten Chart-Erfolge wurden „I Only Want To Be With You“, „I Just Don´t Know What To Do With Myself“, „In The Middle Of Nowhere“, „You Don´t Have To Say You Love Me“, „All I See Is You“ und „I Close My Eyes And Count To Ten“. Doch mit Songs wie „Twenty Four Hours From Tulsa“, „The Look Of Love“, „Anyone Who Had A Heart“, „Son Of A Preacher Man“ und „The Look Of Love“ ist sie ebenso nachhaltig in Erinnerung geblieben.
Ein Song jedoch, „If You Go Away“, Dusty Springfields Cover-Version von Jacques Brels „Ne Me Quitte pas“, die sie 1967 für ihre LP „Where Am I Going“ aufnahm und die nicht zu Chart-Ehren kam, ist posthum zur heimlichen Hymne für die große Sängerin geworden. Ihre ungemein körperliche und doch zerbrechliche Stimme verleiht dem Chanson Brels mehr Seele, als es das Original fertiggebracht hatte. Nicht ohne Grund wurde gerade dieses Lied im Jahr 2000 zum Höhepunkt einer posthumen Erinnerungs-Show für Dusty Springfield ausgesucht. Im Jahr 2010 wählte S.J. Clarkson den Song für seinen berührenden Film „Toast“ als Hommage an eine Mutter aus. Im Fernsehsender Servus TV wurde der Film kürzlich zeitgerecht (auch mit anderen Dusty Springfield Songs im Soundtrack) gezeigt und ist dort noch in der Mediathek zu finden.
 
Am kommenden 16. April jährt sich Dusty Springfields Geburtstag zum 80. Mal.
Tips zum Nachören:
„Dusty“ – The Very Best of Dusty Springfield, 24 Classic Songs – Mercury/Philips
„Dusty Springfield – The Ultimate Collection“ – 2 CD mit 28 Songs - Virgin