Vive la musique!

Das Sinfonieorchester Wuppertal spielt am 18. und 19. Mai Dusapin, Berlioz und Magnard

von Wiebke Büsch

Vive la musique!


Im 9. Sinfoniekonzert wird dem Hörer mit Dusapin, Berlioz und Magnard ein rein französisches


Toshiyuki Kamioka
Foto © Frank Becker
Programm geboten. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka spielt das Sinfonieorchester Wuppertal "Französische Träume". Am 18. und 19. Mai um 11 bzw. 20 Uhr ist mit Wolfram Christ ein Weltklasse-Bratschist zu Gast.

Das Besondere, das Überraschende, die Herauforderung suchten alle drei Komponisten in und mit ihrer Musik. Pascal Dusapin ist dabei der jüngste unter ihnen und Frankreichs bedeutendster zeitgenössischer Komponist. Sein Exeo, 2003 in München uraufgeführt, wird von starken Spannungen und Erschütterungen durchzogen. Dusapin macht sich dabei das Orchester als ein einziges und gemeinsam funktionierendes Instrument zunutze.

Albéric Magnards Œuvre ist nicht sehr umfangreich. Tragischerweise verbrannten die meisten Stücke in seinem Haus, sodaß nur die bereits verlegten zwanzig erhalten sind. Und doch zählt seine Musik zu dem Herausragenden der französischen Musikgeschichte um 1900. Die Sinfonie Nr. 4 cis-Moll ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel. Von einer unterdrückten Leidenschaft durchzogen, hält das Werk eine fast ungeduldige Atmosphäre bis zum Schluß – und überrascht gerade dort seine Zuhörer.

Harold en Italie op. 16 von Hector Berlioz ist eine erstaunliche Mischung aus Literatur, Biografie, Musik und Natur, die kaum in eine Gattung einzuordnen ist. Von der italienischen Landschaft inspiriert, entstand die Komposition 1834 nach Berlioz’ Rückkehr aus Rom. Die Hauptperson Harold erlebt darin als Beobachter Szenen des italienischen Lebens – in Berlioz’ Sinfonie übernimmt diese Rolle die Viola.

Diese wird beim 9. Sinfoniekonzert von Wolfram Christ gespielt. Im Konzertgeschehen ist er einer


Wolfram Christ - Foto © Oliver Herrmann
der wenigen führenden Bratschisten, die sich weltweit einen Namen gemacht haben. Allein mit den Berliner Philharmonikern, deren 1. Solo-Bratscher er mehr als 20 Jahre lang war, absolvierte er über 60 Solokonzerte mit Partnern wie Herbert von Karajan, Claudio Abbado und Seiji Ozawa. In jüngerer Zeit wendet er sich verstärkt dem Dirigieren und der Lehrtätigkeit zu. Außerdem hat er seit 1999 eine Professur für Viola an der Musikhochschule in Freiburg inne und engagiert sich für den Nachwuchs. So folgte er Claudio Abbados Ruf an die Akademien von Ferrara und Potenza.

Pascal Dusapin (*1955) Hector Berlioz (1803-1869) Alabéric Magnard (1865–1914)

Französische Träume
9. Sinfoniekonzert

So. 18. Mai 2008, 11 Uhr
Mo. 19. Mai 2008, 20 Uhr

Großer Saal der Historischen Stadthalle
Montag: Konzerteinführung mit Professor Lutz-Werner Hesse um 19 Uhr

Karten an allen TopTicket-Vorverkaufstellen oder unter 0202-569 4444